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Kategorie: Lektüren

was ist ein banal-objekt?

… ein fast „zeitloses“ thema der kunst und kunstkritik und derzeit ganz aktuell auf der biennale in venedig. an keinem kurator oder keiner kuratorengruppe wird ein gutes haar gelassen. dabei ist anzumerken. dass die „aneigngung“ und die profanisierung von kunstobjekten eine „lange“ kunsthistorische vorgeschichte hat (vgl. aktuell das buch „die bessere haelfte von isabelle graw mit speziellem fokus auf die technik der aneignung von kunst):

Es sollte ein Unterschied bleiben, ob Kuenstler Banal-Objekte in ihre Schoepfungen aufnehmen oder ob Kuratoren beliebige Varianten solcher Banalobjekte irgendwo und irgendwie, moeglichst nach Entwuerfen verstorbener Kuenstler, publikumswirksam aber aesthetisch belanglos installieren. Die Usurpation „kuenstlerischer“ Arrangements im „Geiste“ von, zur „Erinnerung“ an, in „Bewunderung“ fuer, gehoert zu jenen Beschaeftigungen des „guten Willens“, die Bertolt Brecht als „das Gegenteil von Kunst“ strikt verworfen hat.“ (Grenzverletzungen – Wie Kuratoren in den Pavillons der Biennale in Venedig die Kunst manipulieren sueddeutsche)

wir rufen daher alle dazu auf. mit uns „banal-objekte“ zu sammeln…:-)

carte des fromage

… ja. nicht nur kaese kommt aus frankreich. aber wissen Sie auch. wo ueberall in frankreich kaese herkommt? (via map room)

… the secret life of maps – eine online austellung (mit ganz wunderbaren karten!) zum thema. jede karte ist ein eigener blickwinkel und -fang. die ausstellung wird eroeffnet mit dem satz: „Come to the exhibition and you’ll never look at maps in the same way again. You’ll find that maps you thought only recorded geographical features have their ‚hidden agenda’… “ (via map room)

… wo satelliten sich erschoepfen. sind fussgaenger wieder gefragt: In Parts Unknown Real People Hit the Road to Make Online Maps Better (tech news – via muxway)

… eine eher lokal akzentuierte version des „bookcrossings“ kommt vom geourl-macher: „books.burri.to“ – swap books with people near you

… seit oliver stones „zwischen himmel und hoelle“ mit atemberaubenden landschaftsbildern aus vietnam (der aber eher „verissen“ worden ist) sind wir immer wieder gern virtuell in vietnam: ein virtuelle tour (mit videos) aus und um vietnam (via plep)

… wo wir schon beim reisen sind: reisen Sie mit mark twain um die welt. folgen Sie seinen fussnaegeln in der ausstellung „Mark Twain at Large His Travels Here and Abroad“ (via plep) Weiterlesen „carte des fromage“

collecting mania ::

… der/das neue spatium magazin is ja raus: collecting mania (ist leider teurer geworden 10 euroarien…) (via boelling. mutige zeiten)

… wir sprechen nun die spezialisten unter den hundekennern an: ist dieser weblog links mit einem bulldog oder einem mops bestueckt? 😉

… also so ganz ist uns das noch nicht klar: oder fragen Sie sich auch immer. welche worte sich im string ihrer telefonnummer verbergen? wir nicht. 🙂 (via coolio’s)

… und absolut was fuer die mittagspause – auch wenn wir nicht mehr wirklich einen vierraedrigen untersatz fahren – schiessen sie auf die radarfalle. bevor sie sie schiesst. (via coolio)

… ok. wir haben auch was fuer naturfreunde unter uns – bis auf ihre liebe zu moskitos! (via coolio)

… und nun ein wenig ueber den dingen stehen: der mount everest rundblick (wow – nicht schlecht). (via coolio)

… noch so ein teil. mit dem man extern in einer schmalversion eintraege bloggern kann. angeblich unterstuetzt es auch die pmachine: kung-log. wir haben ja nicht mal das teil von pmachine pmpost selbst zum laufen gebracht. 🙂 (via TheMM or us?)

das pseudonym benjamin walter

was lesen wir heute morgen (das muss recherchiert werden!) ueber faelschungen in der fotografie:

Appearing like an avatar of Walter Benjamin’s „age of mechanical reproduction,“ a charlatan using the impish pseudonym Benjamin Walter—and operating in Paris, no less—made a killing by selling bogus vintage works by Man Ray to a number of clients. Apparently printed from Man Ray’s original negatives, Walter’s fakes were so luscious in tone that for years they fooled some of the smartest people in the field. The curator Maria Morris Hambourg, who heads the photographs department at the Metropolitan Museum of Art, was prepared to make them the backbone of a Man Ray retrospective until she noticed an anachronistic stamp on the photographic paper—a clue that they were likely not vintage prints.“ (Too Much of a Good Thing – Photography, Forgery, and the Lewis Hine Scandal , atlantic monthly, june 2003 via marking time)

theorie platzebos :: part 2

… dj spookys essay und interview mit manuel de landa

… Hearing Difference: The Seme. – tobias c. van Veen. wir freuen uns ja immer. wenn hakim beys konzept der TAZ (temporaeren autonomen zone) diskutiert wird:

Thus the terrain of the political is no longer that of the subculture. It is no longer of an „in-between“ position, of a politics of disappearance, where the TAZ can act as a third-way, liminal escape from State capital and State communism. For one, and as anarchists and philosophers from Hakim Bey to Kojin Karatani have noted, the fall of State communism means there is no third-position: the subculture becomes the default opposition, and as such, becomes something else.[xvii“> „You’re either with us or against us“ is the“ (Hearing Difference: The Seme. – tobias c. van Veen, nettime)

theorie platzebos ::

… eine filmidee ueber die letzten stunden von guy debord (fibreculture – david cox)

… ein ganzes issue ueber „logo“ von M/C – diverse artikel zu logo, branding, jamming. leider ist die seite derzeit nicht erreichbar. immer mal wieder checken. 🙂

… widerstaendige strategien – illegale immigration: art/efact ist eine webseite mit projekten, aufsaetzen und infos zum thema illegale einwanderung in der „festung europa“ – ein richtiges netzwerk eben.

… jede medientheoretikerin ist schon ganz upset: im herbst gibts die naechste Next 5 minutes. bis dahin quasi laesst sich im online-journal blaettern u.a. durch eric kluitenbergs Constructing the Digital Commons, lovink/schneiders A Virtual World is Possible: From Tactical Media to Digital Multitudes oder david garcias What the hell is a TML?.

… seit der unsaeglichen politischen tektonik in oesterreich und den vehementen kuerzungen in allen medien- und kulturbereichen greifen die macher von freien und alternativen medien immer mehr zu taktiken der „klassischen“ medienguerilla und gaengigen medienelementen: so auch mit dem bekennervideo (realaudio) zur aktion mediencamp karlsplatz/wien gegen die „Berlusconisierung der Kultur- und Medienpolitik der Bundesregierung“. sie bieten sogar (!) einen rss-feed ihres programms an. na das nennen wir mal „zivilen ungehorsam“ par excellence – weiter so! 🙂

ri sammler 2 (zwei, two, due)

… hendrik werner erfreut uns mit einer glosse „land des hechelns“ ueber das „land des laechelns“. dem das laecheln abhanden gekommen sei (so der offizielle o-ton der behoerden. na dann wacker rundum gelaechelt. kollegen!). (berliner morgenpost)

…die (berliner) 20er jahre waren ja mehr als eine kulturelle wundertuete. die ganze stadt wurde zum feuilletonistischen rummelplatz. daher ist der aufruf „Was man in alten Feuilletons lernt“ gut nachzuvollziehen. diesen rummel auch mal fuer heutige anleihen zugaenglich zu machen:

Es taete uns allen gut, einen tiefen Blick ins Feuilleton von vorgestern zu werfen. Nicht aus literarischer Nostalgie. Sondern als Gebrauchsanweisung fuer den Umgang mit einer wirklichen Grossstadt. Berlin wird tagein tagaus als „Problem“ zerredet. Es koennte auch eine Wundertuete sein – fuer alle, die Augen haben, zu sehen.“ (Was man in alten Feuilletons lernt – christoph stoelzl, berliner morgenpost)

… wir finden auch. dass es endlich zeit wird. dem „gedicht“ die noetige abgrenzung zur restlichen flachebene „literatur“ zu verschaffen. daher sind wir nicht ueberrascht. dass dieser „evergreen“ an literarischer form nun einen eigenen. wenn auch formueberschreitenden platz im kanon der erdenklichkeiten erhaelt. nachzulesen in „Zeitweise sehe ich gern vergiftete Baeume“ (tagesspiegel).

… die archivierung der medienkunst hat begonnen. zumindest insoweit. dass es jetzt bereits projekte und kongresse zu diesem thema gibt. (vgl. auch dazu Kunst im digitalen Nirwana, telepolis).

luther blissetts “Q” :: gratis download

die wumingfoundation bietet aktuell luther blissetts buch „Q“ als gratis download an: in den sprachen italienisch (orginal – u.a. als rtf) und english (als rtf und txt)

… einige rezensionen dazu
… Lies das, Multitude! (jungle world)
… >Omnia sunt communia>>Omnia sunt communiaEin ermordetes Gespenst (literaturkritik.de)
Kommunikationsguerilla im 16. Jahrhundert – Q – Ein Roman als Bewegungslehre (scheinschlag)
Dieses Buch ist eine Waffe (TAZ)
… „Luther Blissett rettet die Welt!“ – Die Avantgarde italienischer Medienaktivisten (zuendfunk)
deutschlandradio
No Logo Reformation (times literary supplement)
… Bifo on Luther Blissett’s *Q* (nettime)
Penned It Like Bliss (TIME)
… The Return of Proletarian Post-Modernism Part II (steward home, mute)
The early Marxists (guardian)

random items :: sammler

image … upside down picture reverse seement 🙂 (via the ultimate insult)
… endlich der ultimative behang fuer den strand. nach oben offen. nach unten fest. (via ultimate insult)
… die anstrengendsten buecher. der independent hat prominente um ihre schlimmsten und anstrengensten leseerfahrungen gebeten. da kommt dann auch die aussage zum marxschen kapital „ich bin inhaltlich nicht seiner meinung und ausserdem ist sein stil anstrengend“ nicht zur kurz. (via netbib)
… carneval in parma (via roving eye)
Francesco Alfieri bilder zur fechtkunst aus dem jahre 1653 (via giornale nouvo)
… nur was fuer eingefleischte briefmarkenkenner: der fake-or-real-stamp-quizz – jeden tag neu! (via metafilter)