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Kategorie: Lektüren

the all-england summarize proust competition

Mee: (TERRY J) Good evening and welcome, whereas Proust would say, ‚la malade imaginaire de recondition et de toute surveillance est bient™t la mme chose‘. (roars of applause; quick shot of grinning faces of the jury) Remember each contestant this evening has a maximum of fifteen seconds to sum up ‚A La Recherche du Temps Perdu‘ and on the Proustometer over here… (curtain pulls back at back of stage to reveal a true, enormous, but cheap, audience appreciation gauge; it lists the seven books of Proust’s masterwork in the firm of a thermometer) you can see exactly how far he gets. So let’s crack straight on with our first contestant tonight. He’s last year’s semi-finalist from Luton – Mr Harry Bagot. (Harry Bagot, in eveening dress, comes forward from back of stage, he has a number three on his back; Mee leads the applause for him) Hello Harry. Now there’s the summarizing spot you’re on the summarizing spot, fifteen seconds from now.

(Music starts, continuity-type music. The needle of the Proustometer creeps up almost inperceptibly to a tiny level.)

Harry: Proust’s novel ostensibly tells of the irrevocability of time lost, the forfeiture of innocence through experience, the reinstallment of extra-temporal values of time regained, ultimately the novel is both optimistic and set within the context of a humane religious experience, re-stating as it does the concept of intemporality. In the first volume, Swann, the family friend visits…

(Gong goes, chord of music, applause. The meter has hardly risen at all.)

the all-england summarize proust competition – Monty Python

unser einstieg ins neue jahr. aus- und eingefiltert ueber proust meets monty python auf todayinliterature. man glaubt es nicht. aber das proust „baendchen“ zusammenzufassen. ist wohl eine allgemeingut-angelegenheit. was andere nicht zusammenfassen. wird hier zusammengefasst.

OmniWeb 5 preview

dank einer linux grundierung werden macianer nun ja fast taeglich mit einem neuen browser beglueckt. ok – OmniWeb ist kein „neuer“ browser – eher ein irgendwo verlorener. jetzt hat er aber maechtig zugelegt – hat sozusagen einen sagenhaften satz in der browserentwicklung nach vorne gemacht: was tabbing auch sein kann, was das mit einer buendelung in „workspaces“ zu tun haben kann, was es mit den „page markern“ auf sich hat und wie bookmarks aufgebohrt werden koennen in richtung weblogs. jaja – die richtung scheint schon ziemlich gut.

einziges manko – der browser kostet nun. eine betaversion ist ab 2.2. 2004 erhaeltlich (die kostet womoeglich dann noch nicht). 🙁 (mit dank an itw)

herr der augenringe :: dauercineasten auf rekordversuch

hendrik werner (tagesspiegel) erfreut uns des morgens mit der glosse „herr der augenringe“ – einer offenbar nicht neuen disziplin im dauer-kinogucken:

Drei Dutzend Freaks sitzen seit Dienstag in einem Wuerzburger Kino, um den Rekord im Film-Dauer-Gucken zu brechen. Um die im Guinness-Buch verzeichneten Herren der Augenringe zu ueberfluegeln, muessen die Cineasten mindestens 67 Stunden vor der Leinwand ausharren. (tagesspiegel, 18.12.03)

das harte reglement halten wenige dauercineasten durch, ist doch erst nach 3 filmen eine viertelstuendige pause erlaubt. 🙂

der moderne briefroman :: zieht alle digitalen register

Upon downloading a DEN from Greatamericannovel.com, a reader advances through the story by clicking through chains of e-mails between main characters. The reader also witnesses instant-messaging conversations in progress, sees which websites the characters visit, and views the wireless text messages they send and receive. Through these simulated communications, the events of the story unfurl.

A Whodunit for the Digital AgeÊ – wired news, 13.12.03

basically the camera is our first weapon

zur rolle von kamera und kameramann im krieg (hier speziell bei der festnahme von hussein). deutlich ist in „Camera Down the Hole, and the World Follows It“ (NYT) die lueckenlose ueberlagerung zwischen waffe und dokumentationsinstrument zu erkennen. quasi w.z.b.w..

„It’s not Betacam of course,“ Staff Sgt. Wesley Wooten, a combat cameraman, explained in a telephone interview from Baghdad. „But it’s the next best thing in my opinion.“

Sony PD 150’s are the same cameras many photojournalists use, but some combat camera operators, like the one who shot Mr. Hussein’s medical exam, still manage to give their video a raw, low-fi look. Perhaps that’s because they are often in the dark about what to shoot until the last minute.

[…]

Sometimes, for the members of the combat camera crew, the roles of soldier and documentarian come into conflict, Sergeant Wooten said.

„Basically what we’re trained for is that the camera is our first weapon,“ he said, with a laugh suggesting he had his own ideas. „And then our attack weapon is secondary to the camera. But there comes a point where you have to make a choice. Me personally, I try to do both. We’re lucky enough to carry pistols. It gives you some more protection. You can shoot and shoot at the same time.“ (new york times, 16.12.03)

zonen der halbdiktatur

Speziell in Russland, der Ukraine und Mittelasien haben wir deshalb jetzt bravere Medien Ð trotz mehr Journalistenmuts. Wenn jemand frech wird, kann man eine Redaktion mit riesigen Mieterhoehungen erpressen. Oder die Feuerwache schicken, die ein Redaktionsgebaeude feuerpolizeilich fuer Monate schliesst. Wir nennen diese Angstmachermethoden institutionelle Zensur.

ãZonen der HalbdiktaturÒ – Freimut Duve ueber Mut, Medienzensur und den Fall Berlusconi, sueddeutsche 15.12.03

bambiland ist durchgebrannt

imagebambiland von elfriede jelinek laeuft ja nun in der inszenierung von schlingensief im burgtheater“>“ von elfriede jelinek laeuft ja nun in der inszenierung von schlingensief im burgtheater in wien. da kann man sich dann gleich wieder die rezensionen von den fingerkuppen puhlen oder die falschen rosinen aus der zeitung klauben. jedenfalls ist es natuerlich eine explosive kombination (oder spricht man. wenn man das burgtheater noch miteinrechnet. schon von triathlohn?). die die presse zuerst zu wahrnehmungs- und spaeter zur rezensionsexperimenten herausfordert (wie immer bei burgtheaterinszenierungen, besonders in dieser konstellation). nicht immer gelungen. aber interessant:

nummer eins in der wahrnehmungsskala motto „auch gelungen und uninteresant“:

Mutti, darf ich wieder schauen? – Ja, jetzt ist die Buehne zu. Jetzt kannst du die Schriften lesen wie am Schluss im Kino: Elfriede Jelinek, Bambiland, Urauffuehrung, Vorauffuehrung, zweiter attaistischer Abend. – Mutti, was heisst atta-istisch? – Atta, atta: Hab ich schon gehoert. So was wie alternativer Abend. Sie haben heute nicht das Bambiland gespielt, sondern was anderes, was Alternatives. Vielleicht ist der Heinz Zuber erkrankt, der immer so schoen die Tiere spielt im Burgtheater. Weil du so brav warst, gehen wir jetzt noch ins Schnitzelland und du bekommst dort ein wirkliches Schnitzel. – Gehen wir einmal ins richtige Bambiland? – Freilich, aber nie mehr ins Burgtheater, sondern zum Doktor Pechlaner.

Bambiland, ein Serien-Missverstaendnis – hans haider, die presse 15.12.03

Weiterlesen „bambiland ist durchgebrannt“

refers :: freizuegig

bevor wir uns jetzt in die problematik vertiefen muessen. kann uns gerade jemand einen hinweis geben. wo wir nachschlagen. wenn unsere refers von „freizuegigen“ (web-)logs (wir wuerden das auch nicht unbedingt weblogs nennen) haeufig frequentiert werden. 🙁 wir haben da ja noch was in erinnerung. aber grade ist es nicht mehr greifbar. sehr lieb! vielen dank! 🙂

das leben ist jetzt :: chinas gegenwartsliteratur

Der alte Wan kann einfach nicht verstehen, was mit seinem Sohn los ist. Den serioesen Beruf, die Oelmalerei, hat er einfach aufgegeben. Und auch sonst unternimmt er in letzter Zeit nichts, worauf man als Vater stolz sein koennte: Mal druckt er sich aufs T-Shirt die Worte „Ich bin zu vermieten. Preis nach Absprache“ und spaziert damit durch die ganze Stadt; mal laesst er sich in einem Glaskasten voellig von Insekten zerstechen, „um eine praktische Erfahrung von der eigenen Existenz zu machen“, wie er dann meint. „Aktionskunst, Aktionskunst- die reine Kunst von Bekloppten“, findet der Vater und beschliesst also eines herrlichen Nachmittags, sich aufs Dach des eigenen Hauses zu setzen und solange nicht von der Stelle zu ruehren, bis der Sohn Vernunft annimmt.

grosse schatzkammer – ueber die chinesische gegenwartsliteratur, TAZ 13.12.03

das besprochene buch dazu:
Frank Meinshausen (Hg., Uebersetzer): „Das Leben ist jetzt. Neue Erzaehlungen aus China“, Suhrkamp Verlag, Frankfurt 2003, 260 Seiten

weitere rezensionen:
deutschlandfunk
carpe librum
leselust
– spiegel