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Kategorie: Lektüren

PREISBLOGGEN :: WIE WIR DAS FINDEN

PREISBLOGGEN – WIE WIR DAS FINDEN(*) (1…2…3…4…X…Y…Z)



WATCH DART WINDOW! – IHRE BLOGSCHERE (CUT THAT SHIT!)

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(*) klarstellung fuer random items: wir haben bereits eine mail an ichwillnichtmehrnomiertsein@blogawards.de verschickt. wir nehmen uns eben gerne kleingedrucktes an wettbewerben vor. 🙂

nach freiluftbaden nun :: freiluftlesungen

nach freiluftbaden. freilufttrinken. freiluftkino und freiluftbuehne – nun auch freiluftlesen: wir sind ja auch dafuer. dass der poetentielle freiraum von autorinnen sich direkt an die naechste trinkhalle wendet. schliesslich weiss man ja nie. ob wenigstens einer im publikum sich um den text zu drehen beginnt. (wir halten diese sehnsucht nach potential-publika ja mittlerweise fuer „obszoen“. aber vielleicht wird die verbindung von literatur und volksfest – durchaus im sinne von bachtin – wieder inniger dadurch).
das wiener museumsquatier karrt nun in seiner reihe o-toene (8. juli bis zum 26. august, achtung: link der seite ist nicht aktiv) „shootingsstars“ (die autorin als astrologin und -nautin) der „jungen generation“ (na: die alten kennen wa ja schon. nicht) vor die museums- und fabrikstore (wir wissen ja laengst. dass sich das leben immer dort abspielt. wo ein beleuchter seine faeden zieht).

links dazu:
… eine kurze notiz in der wiener zeitung
… eine laengere im standard

doris moser :: der ingeborg-bachmann-preis

langsam kommen auch die germanisten und soziologen in sachen literaturbetrieb und literarisches feld in die gaenge. ein weiterer puzzlestein im betrieblichen gefuege ist das aktuell erschienene. beim bachmannpreis auch zitierte buch von doris moser der ingeborg-bachmann-preis (boehlau 2004, leider 49 euro!).
vor allem intessant daran ist (wenn man das inhaltsverzeichnis (pdf) studiert und das vorwort (pdf). dass sich moser (endlich!) um eine studie bemueht. die die grundlagen von bourdieus soziologischer analyse des literarischen feldes auf die „hiesigen“ verhaeltnisse gegenprueft.

„Auf der Grundlage der Kapitaltheorie Pierre Bourdieus wird der Ingeborg-Bachmann-Preis als ein Boersenplatz beschrieben. Die Boersen-Metapher beruht auf der Analogie der Prozesse im Kapitalhandel insgesamt, sei er nun oekonomisch oder kulturell codiert. Aus dieser Perspektive treten in Klagenfurt Autor/innen als Anleger/innen auf, die mit einem Portfolio aus unterschiedlichen Kapitalien (u. a. Veroeffentlichungen, Preise, Bekanntheitsgrad, Verlag, Beruf, Alter, Geschlecht, Herkunft) zum Handel zugelassen (in diesem Fall von der Jury eingeladen) werden. Analog zum oekonomischen Boersenmodell wird also der relative Wert des Autorenportfolios und seine
Performance zu bestimmen sein: ist der Wert gefallen, drohten gar Schreib-Konkurs (Blockade) und literarischer Ausgleich, oder ist er gestiegen, brachte die Teilnahme am Wettbewerb einen neuen (lukrativeren) Verlagsvertrag, einen Preis vielleicht und nachhaltiges Ansehen?“ (aus dem vorwort)

am interessantesten scheint der abschnitt zu den „folgen“ fuer die autorinnen. wie sich die bilanzen mit einem auftritt beim bachmann-preis aendern. bekannter tatbestand ist ja ohnehin. dass schon die einladung ein freilos fuer eine buchveroeffentlichung ist (falls die autorin nicht bereits einen verlagsvertrag in der hinterhand hat). offenbar hat moser auch interviews mit den teilnehmerinnen gefuehrt und daraus ganz im sinne von bourdieu eine distinktionsgewinn-analyse gemacht. sehr spannend. 🙂

… die zeit mit einer launigen besprechung des ex-teilnehmers peter roos (zeit 24.06.04)
… die dissertation von doris moser Boerse. Show. Event. Der Ingeborg-Bachmann-Preis als Modellfall des Literaturbetriebs

in gedanken :: reinhard doehl ist tot

sehr traurig stimmt uns, dass reinhard doehl vor kurzem verstorben ist. leider ist es nicht mehr dazu gekommen. ihn persoenlich kennen zu lernen. wir blicken jedoch auf ein kurzes. intensives begegnen von textlagen. jean paulscher genauigkeit und projektalem weitschwung zurueck.

… das interview mit reinhard doehl im rahmen von „paid leave“
… die homepage“> mit reinhard doehl im rahmen von „paid leave“
… die
homepage von reinhard doehl
… eine erster nachruf: die „Denkseite für Reinhard Döhl (1934-2004)“ von dirk und franziska schroeder
… der cyberfiction-blog nimmt abschied (beat suter)

in eigener sache :: interview ueber arbeit.freizeit.kunst

wir sind ja immer mal wieder weblogtechnisch absent. das sind meisthin starke zeichen. dass projekte anstehen.

vor kurzem haben wir ein „projekt“ abgeschlossen:

ein interview via email gefuehrt – ueber arbeit. freizeit und kunst im rahmen des kunstprojektes paid leave von johannes auer (paid leave or manifesto for the art of doing nothing – manifest zu dem projekt, deutsche version, dort sind auch weitere interviews in text und bild zu diesem thema zu finden.)

„It is doubtful whether there is a real difference today between prescribed and allowed idleness. One of the catchwords of postfordism is customizing which rolls up and realizes Adornos prediction that everything in the relation of work and spare time strikes itself with simularity and is therefore actually no more separable: Be a subject and have individual wishes as a permanent form of the customizing concept has grasped meanwhile the area of paid labor. To paraphrase couplands generation x (5): But a part of you is also in the shopping cart. The sweet idleness in times of the prescribed and allowed full employment – as for example in ray bradbury’s Fahrenheit 451 – shows exactly that small „divergence“ of the norm in which an involuntary bale of the fist is already enough signal for the mechanical dog (6). In other times one thought that the bending of the thumb was a possibility to carry the whole world on its hilltop. Prescribed as well as allowed idleness would be after Warhol a slip hole from the lifelong slavery in which the life with birth has sold us: always with a look at the melancholy pointer. Every form of idleness has a boredom effect on me. Both are more or less in the shopping cart. At the checkout I put back again one or other. ;-)“

… das interview in deutsch
… das interview in english

die philosophin :: feministische philosophie in italien

die philosophin ueberrascht uns mit einer frischen ausgabe zur feministischen philosophie in italien:

„Feministische Philosophie in Italien? Hierzulande kennt man Rossana Rossanda. Darüber hinaus hat man vielleicht das Denken der Geschlechterdifferenz der Gruppe Diotima aus Verona schätzen gelernt oder einmal über das südländisch mutterbezogen erscheinende Konzept affidamento der Gruppe um die Libreria delle Donne di Milano gestritten – Berührungen, die durch die Übersetzungen der Texte dieser Gruppen möglich wurden, die Ende der 80er Jahre in Deutschland und Österreich erschienen. Seitdem ist es relativ ruhig um die deutsche Rezeption italienischer feministischer Philosophie geworden. Von der in Italien so wichtigen Philosophin Adriana Cavarero zum Beispiel wurde in den letzten Jahren kein Buch mehr übersetzt. Dies entspricht der Ignoranz des produktiv gebliebenen Denkens und Schreibens von Luce Irigaray, deren Texte gleichfalls seit Jahren nicht mehr übersetzt werden, die aber trotz der Schwierigkeiten der Lacaniarinnen und Lacanianer, in der freudianisch und jungianisch geprägten Psychoanalyse Italiens Fuß zu fassen, durch Übersetzungen ins Italienische dort zumindest die größere Chance haben weiterzuwirken als in Deutschland.“

(aus der einleitung)

ups :: wir sind gegen menschen als scan-mobiles!

wollen wir das: ups-angestellte. die staendig mir irgendwelchen aktualisierungsgadget rumlaufen?

„The first part of the deployment will occur inside UPS sorting centers and hubs. It involves pager-sized Bluetooth scanners, worn on the middle finger, which send package tracking data to small Wi-Fi (802.11b) terminals worn on the waist by package sorters. The Wi-Fi devices then send the tracking data to UPS’s computer network, where it can be accessed by customers,“the companies press release states.Further from the article.“ (UPS Starts European Deployment of Its Latest Wireless Technology via smart mobs)

opensource :: in afrika

interessante einblicke in die probleme mit open source entwicklungen in afrika:

The point I found most interesting was Guido’s argument that most African developers are so busy struggling to make ends meet – in an environment where tech equipment costs 2-4x what it does in Europe and the US, where technical books are almost nonexistent, where there are no credit cards to purchase from Amazon – that they don’t have time to share, building code for public consumption. There are counterexamples, like the translate.org.za project, but not many examples of African programmers producing new F/OSS code. He suggests that the African programming community will have to grow greatly, and that the few programmers working in the field will need to get more economic security, before we expect African developers to seriously consider contributing to F/OSS projects.

Guido Sohne at WOS3 (ethan zuckerman’s weblog via blog.org)

in deep:
… Free Beer Doesn’t Sell – ethan zuckerman (linux journal)
Open Source a No-Brainer for Developing World (dan gillmor)

boris groys :: der betrachter an sich

imageein interessantes gepraech mit boris groys findet sich in der aktuellen lettre: der betrachter an sich (nur in auszuegen online).

nach groys gibt es zwei modelle der betrachtung zwischen betrachter und kunstwerk:
… das kunstwerk ist statisch und der betrachter bewegt sich (bsp. museum, buch)
… das kunstwerk bewegt sich und der betrachter ist statisch (bsp. kino, theater)

beide modelle dienen dazu. die lebenszeit von betrachter und kunstwerk zu synchronisieren. die jeweilige immobilisierung foerdert diese synchronisierung. heute wird jedoch diese synchrone beziehung zwischen kunstwerk und betrachter in frage gestellt. groys bezeichnet diesen zustand als heterosynchronizitaet.

beispiele fuer heterogene, synchrone zustaende sind etwa ein gelooptes video im museum (der betrachter hat nur die moeglichkeit. ausschnitthaft das video wahrzunehmen. haeufige aussagen von besuchern sind daher „ich habe noch nicht alles gesehen, ich kann keine abschliessende meinung haben“, aktuelles beispiel im koelner museum ludwig dispersion room von aernout mik, eine raumgreifende bueroinstallation auf video, die kein anfang und kein ende zu haben scheint) oder mehrere praesentationsebenen gleichzeitig wie etwa in der berliner volksbuehne (theaterbuehne, videowaende etc.). Weiterlesen „boris groys :: der betrachter an sich“

relationship blah blah

jemand. der eine kurze und praegnante zusammenfassung eines social networking panel – yet another – gibt:

„“Welcome blah blah blah relationship capital blah blah blah social contracts blah blah blah media businesses blah blah blah identify the rabid fans of the iPod blah blah blah utility media blah blah blah this is the future of the web blah blah blah RSS blah blah blah Spam blah blah blah killer app blah blah blah business model blah blah blah advertising model blah blah blah is this a product or a feature blah blah blah a feature doesn’t make a business blah blah blah leveraging relationships blah blah blah decentralized system blah blah blah privacy concerns blah blah blah profiling people blah blah blah social networking is blogging dumbed down for the masses blah blah blah tribecaster blah blah blah widget blah blah blah what is the connection between social networks and blogs blah blah blah the most efficient media platform ever blah blah blah read-write, not read-only blah blah blah all software is about people blah blah blah“ (via feld thoughts)