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Kategorie: Lektüren

cyberspace and the lonely crowd >>

greg vam alstyne prospektiert debords „gesellschaft des spektakels“ auf den cyberspace: „cyberspace and the lonely crowd“ (1994!).

verbindung vs. differenz
falls der cyberspace das debordsche spektakel quasi exemplifiziert. dann gilt es nicht alleine ueber daten/kabel-verbindungen/beziehungen zu sprechen – paradoxerweise – so alstyne – auch ueber differenzen/ausschluss.
>> debords konzept beinhaltet in der „einheit“ (unity) auch die allgemeine differenzierung („the official language of generalized separation“)
>> kulturelle differenzen und qualitative unterschiede werden unsichtbar

weiterexzerpieren! … (via wood s lot)

wir nehmen zu >> a weblogs collage

auf unseren reisen durch die weblogger welt. nehmen wir zu. staendig zu. vor allem an texten. die sich selbst staendig fuettern. und uns dabei ueberfuettern. deshalb helfen wir uns jetzt ab. mit einer collage der texte. die sich wie in einer endlosschleife durch weblogs ziehen. das verfahren ist randomisiert und fuehrt zu traumatisierungen. 🙂 und cut up geht’s.

Since I’ve had a lot of time on my hands (like that’s new) and I harbor a deep-seated desire to drive myself insane, I’ve made some skins. / I’ve been bored the whole weekend. I spent most of this weekend watching divx movies. / Das %-Zeichen ist eigentlich ganz langweiling, bis es auf einmal ganz unvermutet sich mutiert und zum Biest wird. / My very observant wife points out that in the limited number of posts I have thus far made, I have mentioned my fear of needles twice. / I need motivation on the weekends.This web site is a place where I post questions I have about the world. / I got a text message from a stranger on my mobile this morning. / I think the main thing I need to focus on is making sure I get more exercise. I already do free weights, but I have to start doing some other things like walking and jogging. / hmmmm what else i dunno i could go on and on and on and on and on but then you’d get bore or annoyed or both and never visit me again. / But I don’t sleep very well the majority of the time. / I watched Federico Fellini’s La Dolce Vita last night, and as usual found it to be an incredibly rich experience. Every damn time I watch it, I come up with one or more insights into my own life. / Ja, da sitz ich nun am wundervollsten sonntag seit tausend tagen im buero und will eigentlich noch ein wenig was arbeiten. / My phone works, my phone works, my phone works!!! / I was just pissed cuz I had posted this long ass post and then it disappeared on me. / Than yesterday I went shoping with Alice, we spent about an hour in a Hot Topic, which I fucking hate, corporate punk = oxymoron. / Sometimes I amuse myself by writing in a narrative. / Und, oh Gott, ich bin ganz schlecht darin, etwas NICHT zu sagen. Had a headache, too. / Nachrichten wie diese haben durchaus bestaerkende Wirkung. / The search for a new job seems to be making some progress lately. / Well, its not easy being me. / Warum tu ich mir das an?

GEMÜTSZUSTAND

des -es, plur. inus., ge|muet-lich; Ge|muet|lich|keit, auch: seinen Gemuetszustand (Gesinnung) aendern; im Unterschied zur Blutsfreundschaft:Ge|muets|freund|schaft

beispielhafte verwendung:
Was schaetzen und lieben wir an den Buechern der Inger Christensen, die eine genaue Novalis-Leserin ist? Am alphabet vielleicht das unter Kontrolle gehaltene Wuchern der Weltdinge und Gemuetszustaende(…) (Klartext aus Delphi – Inger Christensen ist eine der groessten Dichterinnen unserer Zeit, Thomas Kling)

upwithforklift >> update

she tried to save all the trees in a plastic bag. you know. something like weaving a belt or sewing a gun. or something else handsummer. > there should be more towns on my sleeve?! don’T you thing so?! (upwithforklift)

wessen waesche waschen >>

kultur sponsoring als leseecke
ueber das zunehmende sponsoring der wirtschaft im bereich „kunst/museen/galerien“: „ueber der zusammenhang von waesche und markt“
>> so ist etwa „palmers“ mittlerweile ein agressiver sponsor von kulturellen ereignissen
>> wissenschaft und kunst greifen mittlerweile gern und grosszuegig in die wirtschaftlichen taschen, das kunst- und kulturfoerderung immer mehr reduziert wird
>> sponsoren wie palmers erhalten in der aktuellen ausstellung des museums fuer voelkerkunde „koerpergedaechtnis – unterwaesche einer sowjetischen epoche“ bereits einen eigenen schauraum: „schliesslich handelt es sich bei den produkten des sponsors um einen teil der an westlichen koerpern getragenen waesche. sie wird als ergaenzende opposition zu den unterwaescheobjekten sowjetischen koerpergedaechtnisses eingefuehrt. die ueberdimensionale praesenz des sponsors greift also demnach gewaltig in die kulturwissenschaftliche museumsarbeit ein.“ (ueber der zusammenhang von waesche und markt)

uebertragungen leicht gemacht
es soll ja solche und wieder andere geben :: bei fremdsprachigen uebersetzungen von texten sind dann meist nur solche zu finden :: die auf eine fingerabdruckgenaue uebertragung wert legen :: wenngleich andere nur mitunter es wichtig finden :: dass man fingerdick uebersetzt :: jedenfalls bewundern wir das neue heft des pudels :: der eine durch word gesteuerte und getragene neuuebertragung von baudelaires texten sogar als eigenstaendige leistung abdruckt :: das ergebnis von aviva ronnefeld ist witzig zu lesen :: mitunter radarbrechend (mp3, 3mb) („SaitenAlarm, LupenGatter, IngwerLenker“) :: und hat irgendwie blendend mit den vorlagen zu tun…

debord geht baden
die nzz nimmt sich der rezeption der situationisten an…
>> debord sei der erste gewesen. der erkannt habe. dass die avantgarde das kunstfeld verlassen muesse. da im feld der kunst keine avantgarde mehr moeglich sei (das kunstfeld zeichne sich nur noch durch „simulakren der avantgarde“ aus. die immer mal wieder beatmet wuerden – stefan zweifel, nzz)
>> vergleich horkheimer/adorno: debord haette die „dialektik der aufklaerung“ nicht rezipiert (obwohl aehnliche voraussetzungen und schluesse ueber die „gesellschaft des spektakels“ gezogen wurden – so stefan zweifel)
>> debord ist bei zweifel ein „verbissener altmarxist“, der hinter den analysen seiner zeit verbittert zurueckblieb – interessante analysen von zweifel sehen dann so aus (wir werten hier nicht, aber nein! doch!): „An der Schwelle zum Tod hatte Guy Debord doch noch mit jener Mediokratie paktiert, die er zeitlebens bekaempft hatte.

>> wir halten es haltlos und uebertreiben hier mal positiv :: im nachhinein haben alle anderen es immer besser :: klarer :: schaerfer :: sprachlicher :: hingekriegt als etwa der debord :: den zweifel hier auffahren laesst :: eine laecherlich matte avantgarde fledderei :: der einfachen sorte :: wir lesen da lieber quer boot und sagen :: wir werden es auch nicht besser machen :: als alle anderen vor :: hinter :: ueber uns :: und deshalb sind wir elegant genug ::

die gesellschaft. die die geographische entfernung aufhebt. bildet sie in ihrem inneren als spektakulaere trennung.“ (debord – die gesellschaft des spektaktels, edition revolutionsbraeuhof)

wir ueben jetzt mal :: das zaehlen der situationisten :: debord :: und? :: helfen Sie uns doch!

bloggen aus afrika >>

wir arbeiten derzeit an unserem potentiellen blinden fleck (sie wissen schon. dort wo man gerne sich aufhaelt und es gar nicht merkt. dass man sich aufhaelt. etc. pp portage) und wollen uns ein wenig umsehen. was an blogs in/aus afrika zu lesen sind (subjektive auswahl inbegriffen…):

– „Notes from Somewhere Bizarre“ – ein blog aus der west sahara – ist komplett auf der hoehe der situationisten – das hat uns schon verwundert. 🙂 jedenfalls sind wir begeistert ob der inhalte und stimmen zu. dass bloggern auch was mit dem sprichwoertlichen „derivé“ der situationisten zu tun haben muss…

– extrange – ein kollektivlog aus suedafrika – mit wenig anteil zu suedafrika. ansonsten diverse internetthemen

pagecount – ein weitere blog aus suedafrika – politisch und ne menge ueber afrika (laaange eintraege im gewohnt spaerlichen blogger designhaeubchen) 🙂

– ein weblog aus kairo: „I live and work in a suburb of Cairo, an area that was a planned community of big lots with houses and beautiful trees that was built in the 20’s and 30’s. The houses are disappearing and there are more apartment buildings with the attached decreasing parking, but it’s possible to be here and almost never go into downtown Cairo at all.

– ein weiterer blog aus suedafrika mit einem grossen schwenk auf den pinguin: flightless farrago

– zwar nicht selbst in afrika situiert. aber mit einem enormen fokus auf afrikanische fotografie: African Imagery – der macher selbst kommt aus kenia

nehanda dreams aus kenia liefert fast schon experimentelles bloggern: „it said..twins separated..by birth..can recognize each other..at adulthood..as each bears similiar..head of nappy hair..twenty something set of teeth..finger nails..deeply trenched calloused hands..pinky toes..inhale just the same..gasping for air with same intensity..some even say..share vivid technocoloured dreams..vibrantantly shared through ambilical cord..you see one you’ve seen the other..groove thing gyrating hearts beating symmetrically..separated by ocean of dreams deferred..piercing echoes of R-E-S-P-E-C-T + U.H.U.R.U NA KAZI..chained by MISappRoPriaton of sorts..no language except grunts.whipchains.piercing flesh. ghetto fabulous.revolution will not be televised except if you have cable… would you like a pair of nike bro!..holla ya’ll..sagging souls..castrated manhoods..“ (conversation in many parts..or whose blacker than who)

street art >> out of soho

>|| wenn wir uns nach soho begeben. dann immer ueber den log des wooster collectives :: hier wird gesampelt und gesammelt. was so auf und an der street credibility anfaellt :: etliche der street artisten moechten eigentlich nur beruehmt werden :: aber der weblog selbst sammelt ohne diese definite hierarchisierung :: sammelt was ins auge faellt oder nicht auffallen wuerde :: jedenfalls haben wir nun auch lust. signs of the street times zu samplen :: womoeglich kommen wir der urban art in koeln auf die ferse. wer weiss. 🙂

> || chebas tag als cutandpaste version (sehr witzig)
> || werbungen auf waenden :: in verschiedensten schichtungen und alterungsstufen sammelt und fotografiert Frank H. Jump
> || eltono hatten wir bereits im fokus mit seiner interaktiven streetart :: malen nach zahlen 🙂
> || ein weblog. der streetart phototechnisch sammelt: Edinburgh St.
> || eine kolumbianische gruppe in barcelona – die joysticker haben zum einen eine gute webseite, interessante projekte – wir wuehlen uns grade durch das error screen projekt und noch zu uebersetzende primaertexte (leider spanisch – webtranslators are so rough).

dubai so what >>

– polizeiliche ermittlungen in dubai: face-recognition – darueber hatten wir uns eigentlich noch nie gedanken gemacht… „Even though the software contains thousands of facial features available, one of its biggest problems is that the features are not always compatible with this part of the world. The software was made in the West so the features and costumes available are those of the Europeans and Blacks, he said. Citing an example, he said they get pictures of punks, people with cowboy hats and other clothes not worn here. “ (Creating faces to identify suspects – dubai police) (via kung fu grippe)

– auf der suche nach der camera obscura – eine seite vor allem von sammlern dieses alten stuecks filmgeschichte. deren streifzuege in verschiedenste museen etc…

– der nomade ist ja schon zum alltaeglichen strandgut von medien und philosophie mutiert: daher verfolgen wir die potentielle anhaeufung von mobilen gadgets fuer den mobilen nomaden mit einer gewissen belustigung. (via marginwalker – wenngleich wir Metafilters ansage zu diesem blog nicht unterstreichen wollen: „MetaFilter for the technocrat elite“ – oder wuerde es sich bei marginwalker dann um die technokratischen nomaden handeln?!)

– und wir wussten auch nicht. dass die haeufige aneinanderreihung von saetzen oder satzbestandteilen durch UND mitunter auch die politische ausrichtung anzeigen kann: The Politics of Polysyndeton Geoff Nunberg (via Metafilters) – nach diesem artikel sollten sie vorsorglich den brownie so richtig historisch ueber den esstisch ziehen…

where is salaam? metafilter verfolgt einen langen thread ueber das verschwinden von salaam pax – dem angeblichen blogger aus baghdad. interessant ist besonders die diskussion ueber seine politische ausrichtung zu lesen…

modern art notes erhaelt offenbar auch kunst treatments von diversen gruppen. die sich gerne durch tyler greens blogfokus in die oeffentlichkeit bugsieren wollen – und sie gesteht. dass der inhalt der treatments sie oftmals ueberfordern: „Following in the antic traditions of Futurism and DaDa, CUTPURSE seeks to combine disparate, hypocritical elements into a performative w(hole). Musically extended from the daydreamt confrontation of Throbbing Gristle vs Suicide, inspired by the eccentric loop layering of This Heat, cyberpunk posturing of The Boredoms and the banal, theatrical linearity of car commercials, boy bands and death metals everywhere… CUTPURSE strives for a DaDa Disco Disconcert.
(transformer) – also fuer uns klingt das doch klar wie dada klossbruehe oder!? wie bleiben dran an CUTPURSE! (taschendiebe unter sich, versteht sich ;-))

feminine theory >>

– – „In thinking about feminist theory and quite a bit of 20th century women’s literature – Virginia Woolf’s Mrs. Dalloway, HD’s Trilogy, Michelene Wandor’s Gardens of Eden – I began to notice a prevalence not of solely “feminine” imagery and language, but language that combines images that are at once masculine and feminine. It seems that quite a few of the “progressive feminist” texts and criticisms are not “feminist” in the sense that they deal exclusively with feminine images and language.“ (K weblog)