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Kategorie: Lektüren

mitunter naehern wir uns panther :-)

wir sind ja irgendwie auf jaguar hockengeblieben. haben also den sprung zu panther noch nicht geschafft. wir verfolgen ja eifrig auf ebay die preislagen fuer ein update. aber fast 100 euro fuer ein update ist schon immens (finden wir so jetzt mal schnell aus dem argumentativen brunnen heraus – selten wird nach uns dort mit goldballen geworfen ;-)). aber bei einigen suchen nach programmen mussten wir feststellen. dass etliche programme nur noch ab panther laufen (also 10.3) (was war eigentlich noch mit tiger – wann kommt das dann – wir fuerchten der update sprint liegt uns nicht wirklich). auf zwei wollen wir ausdruecklich hinweisen. weil sie genau das haben. was andere. unter jaguar laufende programme noch nicht haben:

browser TrailBlazer
grundsaetzlich ein browser wie jeder andere. nur geht er eine nummer weiter als etwa omniweb – vor allem was die history betrifft. die history sieht dann nicht wie eine liste aus. sondern gleicht einer map. auf dem man verfolgen kann. wie man so seinen surfabend verbracht hat:

„Most importantly users remember the CONTENT of the pages so we have summaries generated and index the pages so you can filter your history in real-time by content, thus displaying only the paths that pertain to what you are looking for. All nodes in those paths become subtly smaller and de-saturated so you don’t lose your bearing and can find related pages.“ TrailBlazer and MoasicG

das trail blazer video erlaeutert visuell. wie man sich die history dann vorzustellen hat.

rss reader: PulpFiction (mit seitenblick auf newsfan)
wir sind ja mit allen unseren versuchen. einen rss reader nur einigermassen passen zu finden. gescheitert. shrook wuerde unseren beduerfnissen nahe kommen. ist aber extrem langsam und faehrt schon mal das ganze system runter. netnewswire ist solide (das update mitte dieses monats soll ja immens sein – mal abwarten). aber man kann nicht mal einzelne beitraege markieren. wir testen gerade den etwas schlankeren newsfan. der macht sich ganz gut. hat eine markierfunktion. die man auch in einem eigenen ordner „markiert“ wiederfindet und eine suchfunktion. mit der man nach stichworten alle weblogs durchsuchen kann. die ergebnisliste findet sich dann ebenfalls unter dem ordner „hot“ separiert.

was shrook und newsfan schon haben und netnewswire demnaechst auch ermoeglichen soll. einen „switch“ bei den beitraegen“ zwischen der normalen „newsausgabe“ und der ausgabe als webseite innerhalb des programms. newsfan hat sogar noch die moeglichkeit. auf der webseite weiterzublaettern mit einem default-button. um wieder auf die webseite mit dem eigentlichen beitrag zurueckzuspringen. bei shrook geht das zwar auch in etwa. aber legt gleichtzeitig gerne alle anderen programme lahm.

es geht aber noch besser – mit PulpFiction: ok – womoeglich ist in diesem rss reader nur alles viel bunter als sonst. aber es wirkt auf den zweiten blick sehr viel kompakter als alle bisherigen programme (reviews und zwischenrufe sind sehr willkommen!).

update zu newsfan: laeuft nicht stabil. sobald man die variante „webbrowsing“ benutzt. stuerzt das programm regelmaessig unregelmaessig ab. 🙂

Alain Badiou :: Fifteen Theses on Contemporary Art

und noch einer fuer die schlummerecke. wir lieben ja manifeste. die wirken auf den ersten blick so klar und einfach durchstrukturiert und sind trotzdem zugleich eine bruehwuerfellegende. wir lesen ja immer mal wieder auf lacan.com – ein online journal der lacan intensive.

„15. It is better to do nothing than to contribute to the invention of formal ways of rendering visible that which Empire already recognizes as existent. “ (Fifteen Theses on Contemporary ArtAlain Badiou, das nterview (oh sorry: it’s called a conversation) mit ihm lesen wir dann morgen)

joichi ito :: 5 stunden bloggen taeglich

wir sind ja rein rechnerisch auch zuviel am bloggen. geht es ihnen nicht auch so. das lesen der weblogs nimmt ja schon ziemlich zeit in anspruch. dann muss man das gelesene ja noch schlicht irgendwo auf nen punkt hin durchfiltern (wie eben auch ne kaffemaschine ihre zeit braucht. von den begleitgeraeuschen einmal ganz abgesehen). dann muss man daraus eine essenz gewinnen. was einen selbst interessiert und was man „bloggen“ kann.

aber fuenf stunden als gesamtpaket. nunja. in unseren „starken“ zeiten hat das schon mal so zugenommen. joichi ito – „masterblogger“ (audience is not servant!) nimmt sich genau diese 5 stunden jeden (!) tag. die „frueher in der Bar verbrachte Zeit“ (fuenf stunden in ner bar ist auch schon jede menge zeit!). 😉 (joichi ito im interview, spiegel – via 2 oder 3 dinge)

paperpost :: don’t waste your demand

war ja faellig :: ein magazin on demand – paperpost. die webseite zum magazin – paperpost.org. noch ist nicht ersichtlich. was man da abonnieren sollte :: die (null)nummer als pdf oder eine papierausgabe? alles noch in den startschuhen. aber die nullnummer ist gut durchmischt mit cut/paste verfahren.
aber auch verena kunis text This Is Not A Love Song. Eine Munition unter anderen? liest sich praechtig „kultig“.

also ab & downloaden – don’t waste your demand!

wir orakeln :: spinnen vor die fusskehlen

wir haben heute grade nach monaten mal unser mailfach ausgeraeumt. und oeffnen diese schon etwas an- und abgestaubte wundertuete (andere koennen ja mit kaugummis rumspringen wie wieder andere auf lachsaecken: aber wir haetten auch alles einfach unter den sprichwoertlichen tisch ruecken. quizzisch (oder war es kitschidg – man wie hiess das noch mal bei harry potterich) spielen lassen und die spuernase so hoch tragen. dass selbst ein spamfilter nicht mehr ranreichen haette koennen). machen etliche kehrsalven und hoffen. dass auch fuer den geuebten gummitwister was abfaellt (nein nicht mit den schuhen an den seilen feilen. das macht sie hoechstens zum schnitten sonderling mit nagelproben auf allen zehn faeustlingen! den wald finden wir alleine – danke!)

… wir beginnen – wie auch sonst – mit der geschichte des orakels:

„Denn die Buerger des roemischen Kaiserreichs im zweiten nachchristlichen Jahrhundert waren verrueckt nach Zukunfts-Hokuspokus, und die volksnahen und benutzerfreundlichen Wuerfelprognosen in Kleinasien erfuellten denselben Zweck wie heute die Horoskope in den Zeitungsspalten.“ (Archaeologie des Schicksals, zeit)

spam :: als krimi

also wir amuesieren uns noch zu ende. wenn wir unseren taeglichen spam aus dem postfluss ziehen wie ne line tainment.

*You’re in DANGER now! Your computer has been watched!*Your email was taken from FBl email database!!!But you can protect yourself from supervision.*Read HOW…*HURRY UP! MAYBE THEY’RE ALREADY BEHIND YOUR DOOR!

das sind doch wirklich mal: BRAVE NEW WORDS! 😉

peter lohmeyer im interview :: nie verbiegen

„Ich glaube wirklich daran, dass Qualitaet sich durchsetzt. Klar, es gibt im deutschen Fernsehen Gewohnheitsgesichter, die wird es noch in 20 Jahren geben, und neue Leute werden sich kontinuierlich in diese Gewohnheit hineinspielen. Das ist fuer den Gelsenkirchener Barock auch voellig in Ordnung. Ich habe das Glueck, sagen zu koennen, dass ich meinen Beruf mit solchen Leuten nicht zusammen ausueben muss.“

peter lohmeyer – nie verbiegen. in: aktueller newsletter der filmstiftung NRW (pdf)

steirischer herbst 2004 :: krisen sind immer

regelmaessig „schnarcht“ er jedes jahr rein: der programmnewsletter des steirischen herbstes (graz/oesterreich). was der newsletter schon an „katastrophalem“ (programmpunkt: krise ist immer) verspricht, setzt sich an „angstvollem“ (programmpunkt szenische kunst: junk space: Ein Trimm-Dich fuer Angsthasen von Kathrin Roeggla) fort und endet im „banalem“ kaelteschmock (programmpunkt literatur: kaelte: literatur im herbst).

so unaufregend wie jedes jahr – schoen! 😉

stichworte zum mitschreiben und mitprosten aus den programmatischen ankuendigungen:
… krise ist immer
… authentische kuenstler und kuenstlerinnen
… krise als produktive aesthetische kategorie
… sich artikulierenden kunst ins offene, ins Unbekannte (avantgarde? na was denn nun!)
… angstgesteuerten individuen in angstgesteuerten gruppen
… das foyer eine vorhoelle
… third places (ausstellungen, filmreihe, symposien, workshop und live-acts zu den themen fussball, games, musik-clips – endlich was interessantes!)

tribecast :: persoenliche daten querveroeffentlichen

dana boyd von many-to-many macht auf eine etwas „ruede“ einbindung aufmerksam. tribecast – ein netzwerk fuer freundschaften und jobkontakte – erlaubt auch die einbindung der eigenen kontakte (mit bild, name und anzahl der kontakte) auf die homepage (siehe mark’s list of friends).

„Somehow, i want to be in control of how my image is displayed around the web, even though i know thatÕs not feasible. But when i signed up for Tribe, did i assume that i signed up to be re-broadcast everywhere?“ (TribeCast: when YASNS meets blogrolls)

im gegensatz dazu ist es etwa bei open bc (nunja, ist ja auch ein business-netzwerk) nicht moeglich, daten von personen ohne anmeldung zu erhalten. bzw. erst nach registrierung koennen jene daten eingesehen werden, die man selbst freigegeben hat.
aehnlich duerfte es auch bei friendster sein.

updatehinweis zu openbc: die homepages der einzelnen mitglieder sind offenbar frei zugaenglich! na. wenn wir das mal vorher gewusst haetten. jetzt ist es zu spaet! 🙂

weblogs.com :: schliessungen

„Winer, a driving force in the emergence of blogging and RSS, started the service as a founder of Userland software, but left the company several years ago. When the blogs needed to be moved off Userland’s servers, Winer said he tried to transfer them to a server he owned, which was unable to handle the load. Winer said cost issues and personal health concerns limited his ability to resolve the difficulties, so he decided to close the service.“ (netcraft)

image

abb.: ausschnitt aus der liste geschlossener weblogs
auf dem freehoster weblogs.com auf der suche nach einem backup ihrer eintraege

es ist schwer einzuschaetzen. welchen aufwand das „ein-mann-unternehmen“ – dave winer mit seinem gratishosting auf weblogs.com – tatsaechlich zu bewaeltigen hatte (die zahl der weblogs soll sich auf 3000 belaufen). seine audionotiz (nachzulesen hier) ist eher weitschweifend (man muesste sich erst in die diversen bloggerinternas verknuepfen: radio userland als kommerzieller zweig vs. diverse technologischen entwicklungen wie das rss-format auf nichtkommerzieller basis etc.). klarer werden eigentlich nur jene punkte. die den gesamten weblogbereich betreffen:

  • kommerzielle aspekte werden immer wichtiger, spalten sich als eigentstaendige entwicklungen ab, sind „lukrativer“. noch lebt das weblogging von entwicklungen, die zuerst im nichtkommerziellen erarbeitet. aber auch von kommerziellen strukturen „gratis“ eingefordert werden (wenn wir den konzeptuellen „knoten“ von dave winer und radio userland richtig interpretieren; burningbird zieht eine durchaus sinnvolle parallele zur diskussion ueber die kommerzialisierung von moveable type).
  • weblogs.com als hosting service war kostenlos und hat wohl die (performance)-ressourcen von winers serverumgebung ausgereizt (warum er alle DNS eintraege auf einen buendeln musste. haben wir nicht ganz verstanden)
  • winer. der wohl alleine alle webseiten gehostet hat. stellt durchaus klar. dass seine persoenlichen (und gesundheitlichen ?!) ressourcen erschoepft sind.
  • winer wird oft nachgesagt. dass er mehr aus dem „bauch“ heraus agiert und dadurch mitunter die weblogszene vor den kopf stoesst. via audiodatei macht winer einen abgeklaerten eindruck. die gruende werden jedoch nicht wirklich deutlich genug hervorgehoben.
  • ein weiterer interessanter aspekt ist. dass einige seiten auf weblogs.com wie the doc searls weblog weiterhin erreichbar sind (doc searls statement zur schliessung der anderen blogs liest sich wie ein gratwanderung. weder von searl noch von winer gibt es bis dato eine erklaerung dafuer. – unsere vermutung: blogfrequenz und -bekanntheit. – das argument von the media drop. dass nur blogs mit niedriger posting-frequenz geschlossen wurden. geht nicht wirklich auf).

gaenzlich neben der argumentativen kappe liegen einige reaktive momente in der bloggerszene. da wird schon mal das „9/11“ der bloggerszene ausgerufen: „Last night was a 9/11 of sorts for the weblogs.com bloggers. Was it a bird, a plane, superman? Now they pick up the pieces and we help. Let’s all help.“ (allied) oder gar der bloggermord angekuendigt. auch der gesundheitszustand von dave winer wird sehr bildhaft in frage gestellt (sandhill treck). da sind gegen-statements als audio-note (mp3) noch die kleinste nummer (u.a. burningbird)

der interessanteste kommentarthread laeuft auf joho the blog: dort auessert sich zum einen dave winer zu den flames und vorwuerfen und finden sich zum anderen „quer-informationen“ etwa zu den kommerziellen ausrichtungen bei UserLand.

es bleibt noch abzuwarten. welche genauen hinter- und beweggruende zu den schliessungen gefuehrt haben. vor allem jene. die nicht dave winers persoenliche und technische performanzprobleme betreffen.

(via bloghaus)