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Kategorie: Lektüren

3 sat heute ab 22.25 :: Jan Svankmajer

„Jan Svankmajer, am 4. September 1934 in Prag geboren, blickt auf ein Leben und eine Filmografie zurueck, die untrennbar mit der tschechischen und tschechoslowakischen Geschichte verbunden sind. Nach der Niederschlagung des „Prager Fruehlings“ 1968 erhielt Svankmajer Berufsverbot, das er nur selten umgehen konnte. So stellte er bis zur „Samtenen Revolution“ 1989 fast ausschliesslich Kurzfilme her. Danach steigerte sich schlagartig seine Produktivitaet, und er konzentrierte sich auf abendfuellende Projekte. Es sind aber vor allem Svankmajers Kurzfilme, die in ihrer turbulenten Mischung aus Real- und Animationsfilm von der anarchischen Fantasie des Surrealismus gepraegt sind und die Einfluesse des Kuenstlers auf die klassische tschechoslowakische Trickfilmschule zeigen.“

(Der Magier von Prag – Filme von Jan Svankmajer, 3 sat, 31.08.04 – ab 22:25)

… noch mehr zu svankmajer
… jan svankmajer – alchemist of the surreal
interview mit svankmajer
… Die subversiven Traeume des Jan Svankmajer (freitag, 02.03.2001)
… eine rezension zu seinem film Otesà¡nek. der schon ziemlich abgefahren war (filmtagebuch.blogger.de)
Jan Å vankmajer: The Prodigious Animator from Prague (Kinema)
the jan svankmajer homepage. mit etlichen quicktime movies (wir empfehlen die videos zu seiner version von alice)
… ein chat mit svankmajer und Eva Svankmajerovà¡
svankmajer im „kinoeye“ (interview, rezensionen, links)
… eine spezialseite zu svankmajers „alice“-interpretation

houwelandt.de :: ein buch eine webseite

unglaublich: fuer das neue buch von john von dueffel gibt es gleich ne ganze webseite: houwelandt.de (wohl im nachzug zu den filmwebsites zu sehen). wir sind gerne haengengeblieben aufgrund des seemaennischen ambiente (wir haengen irgendwie immer noch halb im nautischen tran von moewen und seewind). interessant auf der seite auch der hinweis auf das autorenportrait. das einen quasi zeitlichen rundumblick auf das entstehen des textes und von dueffels praesenz im literaturbetrieb bieten soll (wird in der reihe „dokumentarfilmzeit“ auf 3 sat laufen, fruehjahr 2005 um 21.15)

gemacht ist das ganze von der agentur in medias res. die auf ihrere webseite nicht weniger als mehr eine bilderkette zu deren umzug bieten. noch interessanter ist dann die seite zum kostenlosen hugendubel magazin buechermenschen (auch von „in medias res“ verantwortet):

„Diese Website dient derzeit nur der technischen Information zur Optimierung eines reibungslosen Datenaustausches.“ (aus der startseite)

die aktuellen ausgaben des magazines „buechermenschen“ kann man auch als pdf auf der webseite von hugendubel downloaden. vor allem die ausgabe mit dem hugendubel-sagt „100% lesevergnuegen“ ist schon vom feinsten: taschenbuchverfuehrung 2004 (pdf)

der gegenparteitag

„Eine Frauengruppe hat 100 Dessous mit Anti-Bush-Slogans aufgepeppt und will sie sich auf der Strasse demonstrativ vom Leibe reissen – sicherheitshalber in fleischfarbenen Trikots. Die Theatergruppe > wirbt am Strassenrand in Frack und Abendroben fuer den Krieg und Steuererlass fuer die Reichen. Und auf dem Foley Square, Downtown Manhattan, fordert das Riesenmegaphon >, ein interaktives Publikumsprojekt der Kuenstler Laurie Hawkinson, John Malpede und Erika Rothenberg, jeden, der will, zur freien Meinungsaeusserung auf.“

Der Gegenparteitag. Die Kunstszene New Yorks auf Antikriegskurs (nzz, 31.08.04)

philip simmons :: american bedroom

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american bedroom – philip simmons (2001)

„In the American advertising images, the shadowless interiors in which everything is visible (and therefore purchasable) reflect this idea. Are the art objects assimilated as simply another luxury good displayed to connote status, or do they subversively co-opt the value of the sales environments? Are the objects more valuable when reproduced in marketing space? How does “taste” influence the way art is viewed? How is the above critique effected when the art is purchased and placed in surroundings similar to those depicted?“ (philip simmons ueber sei projekt kaeuflich)

… die homepage von philip simmons
… das projekt kaeuflich
… die ausstellung implanting desire, galerie breitengraser/berlin 2001
… mehr von philip simmons
… eine rezension zur ausstellung „Against the Grain“ (welt 27.02.04)

www.hedylamarr.at

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ausschnitt: aus dem schaltplan von hedy lamarrs und george antheils SECRET COMMUNICATION SYSTEM (1942)

… die hedy lamarr webseite u.a. mit ausschnitte aus ihren filmen

neuedichte.de

nunja. da hatten wir mal was am pool vor jahren (das war dann jung und popmatisch). und auch irgendwo auf null (hettches projekt liest sich noch richtig „flott“ gegenueber neuedichte.de). dann hatten wir die etwas radikalere version – das forum der 13 (da gings dann schon mal woertlicher zur sache; das forum gibt es auch noch – ist aber weithin nur ein ausstellen von texten) – aber das war auch schon vor ner ganzen weile (viel netz hat sich einstweilen neu verlinkt). jetzt haben wir mal solche. die gedichten machen und darueber reden wollen (ein schmal-wiki sozusagen. das verknuepflinge zwischen den einzelnen dichtern zulaesst): neuedichte.de (impressaria: brigitte oleschinski/co dumont verlag – wir warten schon im vorfeld auf das buch NEUEDICHTE.DE).

„Kleinere Beitraege, welche ich hier deponieren wollte, sind – leider – mit Graphiken (hervorh. serner) konfiguriert (d.h. das Auge liest mit) und aus technischen Gruenden nicht darstellbar.

Gerne will ich denjenigen aber, welche sich fuer diese –  bloss interimen – Vorarbeiten interessieren, die entsprechenden PDF-Dateien auf Anfrage per email zusenden.“

(oswald eggers beitrag, 06.04.04)

das nennen wir mal einen vorsprung des autors vor seinem medium: er hat und kann nicht hochladen. das hat uns denn noch ein wenig erheitert. wer die dateien doch noch einsehen moechte. kann sie per email vom autor herunterladen. der autor hat sie naemlich. und das medium noch nicht. 😉

im grossen und ganzen (wie sind jetzt in der mitte der datumslaenge angelangt) liest sich die auseinanderseitung von dichter und gedicht (machen) dann in etwa so:

da ist wohl irgendein behaeltnis zwischen mir und dem text. genaues laesst sich nicht sagen. jedenfalls ist es irgendwie symmetrisch oder kathedrisch. auch hat es nichts mit den wirtschaftssonden zu tun. die sich manchmal bei lesungen und vorbereitungen auf lesungen und vorbereitungen auf texte und vorbereitungen auf gedanken einfach so in die atmosfaehre senken. dass einem ganz textschwer wird dabei. dann bin ich immer froh. dass es soviele gedichte gibt. die sich mir dann wie ein laternenwall um den poetischen reisswolf hinstellen. und ich brauch sie nur anknipsen oder jemandem einen briefbeschwerer schenken.

freitag :: digital

cool – der freitag (der eher schwer in unserem tabaklaedchen um die ecke zu kriegen ist) hat nun auch eine digitale ausgabe. die gratis (!!) und pro ausgabe im pdf format vorliegen wird. die aktuelle nummer (pdf)

interview :: david grossman

interessantes interview mit dem israelischen autor david grossman:

„Wenn man, wie die Palaestinenser, unter der Besetzung lebt, hat man keine Intimitaet – denn die Armee kann in sie eindringen. Aber auch als Besetzer entbehrt man sie insofern, als man damit lebt, dass Unmengen an Energie fuer Ziele der breiten Oeffentlichkeit, der Nation usw. mobilisiert werden. Es gibt sogar eine Art Intimitaet zwischen den Gegnern – insofern die Palaestinenser sich in unseren Bussen in die Luft jagen, insofern unsere Soldaten in ihre Wohnungen, Schlafzimmer und Kuechen eindringen. Aber es ist eine falsche Intimitaet. Eine aufgezwungene Intimitaet, eine Stoerung.“

> – interview mit david grossman, nzz 30.08.04

jelinek :: ueberlegungen zur ausloeschung weiblicher individualitaet

„Ich habe dieses Buch gelesen, und an meinen Empfindungen ist herumgehaemmert worden, auf sie ist eingehaemmert worden, ununterbrochen, aber es ist natuerlich trotzdem kein andrer Mensch aus mir geworden. Sexualisierte Gewalt, weibliche Erfahrungen in den NS-Konzentrationslagern. Nichts kann man sich davon vorstellen, auch wenn man vieles bereits gewusst hat.“

Alles was passieren kann – elfriede jelinek, frankfurter rundschau 23.08.04