dadasophin.de

surfin samples >> on voyage

– tel aviv als architektonisches museum :: das projekt will mehr aufmerksamtkeit fuer die bauhausvergangenheit von tel aviv, vor allem. weil etliche der gebaeude aus den 30ern jetzt renovierungsbeduerftig sind…(via 0x990000)

Some things about art and cities– ein projekt, das in form eines u-bahn fahrplanes verschiedenste kunst-/projekt- und theorierichtungen verbindet. das projekt braucht nachschub. so steht es in der einleitung! 🙂
(via 0x990000)

– eine dieser ironischen anweisungen, der how-to’s: diesmal „how to become a famous architect“ (greifen Sie sich ein beruehmt beruechtigtes designermagazin und fangen Sie endlich an! usw…). interessant auch die eingangspassage: DEATH TO MANIFESTOS … VIVA HOW-TOS! (via archlog)

– eine kleine demographische aufschluesselung des amerikanischen militaers der New York Times (via 0x990000)

– „Onegiris are small triangles of rice and (usually) fish wrapped in seaweed. They’re the Japanese equivalent of the sandwich — quick, easy, and portable.“ – mike clarke aus tokyo

– aus der ferne und im anschluss an tokyo sieht’s ein wenig aus wie ein sushi transport, ist aber offenbar die fleischversion davon! live-photos aus brooklyn…

Obsessive Consumption ist zum einen eine optisch sehr schoen gemachte seite und offeriert zum anderen einen offensiven blick in die kaufgewohnheiten einer frau… oder was kaufen Sie ein, wenn der tag lang wird… in aehnlicher weise hortet mc.clintock auf der webseite alle dinge, die im haus herum -liegen, -stehen etc. hat den diskreten charme eines architektonischen webwunders. 😉 (via The Excitement Machine)

norbert bolz >> die konformisten des andersseins

– kritiken zu norbert bolzens buch „die konformisten des andersseins“ (wilhem fink, 1999) – wird es bald in den EXZERPTEN zum mitlesen geben. wichtig durch seine unglaublich zugespitzte polemik (bolz wuerde sie wohl als rhetorik bezeichnen. die nach bolz kritik heute ersetzt) in sachen kritik und nonkonformitaet:

>> kritik im deutschlandradio
>> kritik in telepolis (v. stefan weber)
>> eine negative kritik in der Gazette: „Das Buch ist ein eitles, wirres Begriffskabarett. Geschrieben zum privatsprachlichen Vergnuegen des Autors, aber an keiner Stelle fuer einen Leser. Wenn Bolz sich damit – in seinem Sinn – als Kind der Zeit hinstellen wollte, ist es ihm gelungen. Was naemlich dem Buch fehlt, ist genau dies: Dichte und deutliche Markierung, Bedeutsamkeit und Praegnanz. Aergerlich. Und schade um das Thema.

– dem ist sehr deutlich zu widersprechen. bolz arbeitet manchmal sogar wider erwarten sehr genau im philosopischen diskurs terrain. es ist insofern eitel. weil es immer eitel ist. sich ínnerhalb bekannter begriffsfelder weiter und ein wenig schraeg zu bewegen. das „privatsprachliche vergnuegen“ erinnert sehr stark an die essayistischen arbeiten der poststrukturalisten und ist somit auch nicht privater als virilio als klospruch.

>> eine halb halb kritik von niels werber (werber wirft bolz vor allem redundanz und zitatklau vor) – sicherlich laesst sich dieses buch auch lesen wie freeclimbing. oder auch nicht lesen. und dann doch lieber freeclimbing. oder beides dann doch nicht. 🙂 jedenfalls wird einfach vielfach uebersehen (vielleicht liegt es daran. dass wir aus der experimentellen, essayistischen literatur herruehren). dass es sich dabei um einen zugespitzten theorie essay handelt. der durchaus sprachlich sehr versiert arbeitet…

>> noch eine kritik von niels werber in telepolis, schon wieder niels werber (offenbar aus der TAZ)

>> die nicht nur auf bolz gemuenzte kritik von geert lovink in nettime: Relaxed Stagnation – Diederichsen, Bolz, Kurz and the German Cultural Condition (zu grossen teilen hat lovink recht, lovink kommt und arbeitet jedoch in und aus gerade jenen „anderen“ netzwerken, gegen die etwa bolz oder diederichsen polemisieren: fuer sie gibt es kein „aussen“, keine kritik mehr, die nicht ins affirmative letztlich beigebogen wird)

>> eine polemik gegen die aktuellen heiligen in den medien mit einer replik auf bolzens buch: Die neuen Heiligen der Mediengesellschaft. Eine Kritik an der Medienkritik – Marcus S. Kleiner und Marvin Chlada (NZZ) – interessanter vergleich aktueller und historischer heiligenzuschreibungen und deren gesellschaftliche bzw. massenmediale funktion heute. die rolle der medienguerilla wird erlaeutert (vgl. dazu wieder geerd lovink s.o.)

screenshot of the day: einstellungstest lose sammlung

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immer vorher ueberlegen.
ehe man zu einstellungstests geht 😉

aus einem vorbereitungsblatt
zu einem einstellungstest
der Siemens AG via thinkdrastic

unser tief abstrakt-logisches beileid!

surfing samples >> urban games

– graffitis haben nun auch den status von interaktiven spielen erreicht: man sprueht einen soldaten (!) graffiti auf einem moeglichst gut sichtbaren platz und schon ist man im interaktiven spiel. die interaktivitaet ergibt sich /1/ aus den dazugesetzten graffitis von anderen und /2/ durch „gameofficials“. die sie wieder entfernen (welche einbindung der offiziellen ordnung! chapeau!) >> Art of Urban Warfare

In most cities there are gameofficials in the streets (paid by local governments) removing all soldiers which are placed to visibly. So be careful, dont put them all in too visible spots. It is the art of placement and camouflage in the urban surrounding that makes the game worthplaying and more complicated than it might look.Art of Urban Warfare (via La Weblog de la Panse…)

– ein rundum interessanter kollektivblog: East Asia Center – hier werden forschungsthesen zur jugendkultur in japan gewaelzt und vieles mehr…

grassmuck //japan // maps of control

– Volker Grassmucks „Geschlossene Gesellschaft -Mediale und diskursive Aspekte der „drei Oeffnungen“ Japans“ – neben inhaltsverzeichnis des aktuellen buches sind auch einige kapitel online (wie etwa die einleitung):

Der Begriff der Geschlossenheit hat in bezug auf Japan besondere Relevanz: historisch durch die Abschliessung des Landes (sakoku) waehrend der Edo-Zeit (1603-1868) und durch die topologische (im doppelten Sinne) Situierung Japans als ‚Inselnation‘. Karatani Kôjin bezeichnet das, was in der sakoku-Zeit entstanden ist, als einen ‚geschlossenen diskursiven Raum‘, den Japan nie verlassen habe. Heute sei es „in fact“ weiterhin „a discursive space filled with complacency and almost totally lacking in exteriority.“ (aus der einleitung)

– neu derzeit: die nummer 007 des japanischen ezines Shift

– The Work of Artists in a Databased Society: net.art as on-line activism – Ricardo Miranda Zuñiga (als .doc)

– „How to create usable maps of contemporary systems of population control, in their technological, financial and cultural dimensions? How to oppose the development of those control systems, at the largest scales and over the long term?“ – die kartographie der kontrolle // power lines, opposing gazes

sampled area: The Market-O-Matic

ladestations neue BATTERIE-ausgabe im pdf format ist …. ziemlich super 🙂 (mit videos 9mb, ohne 7mb)

– laengst hat die net.art die institutionalisierung erreicht und damit auch die damit anhaengige kritik: curt cloninger erfreut uns mit einer masch automtique – wir waehlen ein paar woerter aus. geben unsere url an und schon ist die automatisch generierte bewerbung fuer das naechste net.art festival fertig! sehr schoen scharf: The Market-O-Matic (1.0)

– graffitis und urban art werden bald abgeloest durch den „street writer“ des „Insitute for Applied Autonomy“: der street writer ist ein umgebauter transporter, der auf seiner rueckseite mittels grosser duesen textelemente auf strassen anbringen kann…

EXZERPTE: boris groys – unter verdacht (1)

alle exzerptstellen aus: boris groys: unter verdacht. eine phaenomenologie der medien. hanser 2000 – kapitel: einfuehrung

>> rueckgriff auf sein buch „ueber das neue“:
kulturelle oekonomie ist der austausch zwischen zwei raeumen:
[A“> dem raum des ARCHIVS und
[BE“> dem raum des PROFANEN.

>> der raum des ARCHIVS: speicher der kulturellen werte; repraesentation des profanen AUSSEN; das archiv grenzt an zwei aussenraeume:
[1″> s.o. das PROFANE
[2″> der raum des SUBMEDIALEN

ad. [1″> das ARCHIV in seiner abgrenzung zum PROFANEN ::
oder die kulturelle oekonomie des NEUEN

>> die repraesentation im archiv erfolgt durch REPRAESENTATIONSPOLITIK (vgl. dazu der kampf des neuen, der stets aus dem raum des profanen in das archiv stattfindet; irgendwann landet alles neue im repraesentativen archiv)
>> vgl. dazu machtpositionen bestimmen diesen kampf (hier: bruecke zu bourdieu – kampf zeichnet sich durch in- und exklusionen aus)
>> wie erfolgt der transfer durch beide raeume, etwa vom profanen zum kulturell wertvollen (darstellung des repraesentationskampfes, vgl. dazu die feldtheorie von bourdieu, bes. der kampf der avantgarde im feld)
>> der raum des ARCHIVES: ist eine maschine zur produktion von geschichte (vgl. die produktion von hegemonie)
>> als beispiel des uebergangs von profan zu archiv bzw. des kampfes des neuen: duchamps readymades (das profane zur kunst/zum archiv machen)
>> kennzeichen des neuen:
[a“> formale andersartigkeit und
[be“> profane wertlosigkeit (vlg. wieder duchamp)

>> groys sieht den kampf des neuen als staendigen notwendigen repraesentationskampf (nur so kann das archiv sich erweitern, das neue/die innovation ueberhaupt wahrgenommen werden)
>> vlg. dazu den hinweis auf die MODERNE: als epoche des VERDACHTS (s. punkt 2) (alte werte werden negiert und gleichzeitig werden grosse archive angelegt)

ad. [2″> das ARCHIV in seiner abgrenzung zum SUBMEDIALEN ::
oder die komplizierte hierarchie der zeichentraeger (archivtraeger)

>> der submediale raum == das ANDERE des Archivs (durchaus hinweis auf freud, lacan, poststrukturalisten zu verstehen)
>> hinter der zeichenoberflaeche des archivs liegt der raum der zeichentraeger
>> der betrachter nimmt das archiv nur als oberflaeche wahr (das bild als bild, das video
als video), den oder die medialen traeger nimmt er nur bedingt war (hier tritt die VERMUTUNG,
der VERDACHT in position)
>> verhaeltnis betrachter :: submedialem archivraum == VERDACHT (in psychologischer interpretation: ein paranoides verhaeltnis)

MEDIENTHEORIE: aufgabe der medientheorie ist daher den submedialen raum auszuarbeiten, die frage nach den medientraegern zu stellen (vgl. die klassische philosophische ontologie findet hier ihre fortsetzung im bereich der medien >> hinter die medialen zeichen gehen) (insofern argumentiert groys „klassisch“ philosophisch)

>> der medien-/oder zeichentraeger zeigt sich: sobald man das zeichen eliminiert (auch ganz klassisch mcluhanisch: sobald der zeichentraeger, das medium selbst zum zeichen wird…)
>> kommt einer selbst/entlarvung des medialen gleich

anonyma >> eine frau in berlin (eichborn)

in zwei tagen gelesen haben wir und empfehlen es weiter: „eine frau in berlin“ – unbekannte autorin – tagebuchaufzeichnungen vom 20. april bis 22. juni 1945 // (eichborn) (wichtigste stichworte: schaendung, hunger, detektornachbar)

wir heben hier zwei kuriositaeten hervor. ohne dabei vom wirklich sehr intensiven eindruck des buches ablenken zu wollen:

Sie spielen eine Reklameplatte, wie man sie frueher bei der Textilfirma C. & A. am Spittelmarkt dazubekam, wenn man ein groesseres Stueck kaufte: Gehen Sie zu C. & A.“, schoene Sachen gibt es da…“ (S. 88)

>> C&A Marschvariante (mp3)
>> C&A Walzervariante (mp3)
>> eine kurze erlaeuterung zur werbeplatte

>> das detektor-radio. das neben einer bescheidenen zeitung im kinofenster die einzige moeglichkeit war. informationen zur aktuellen situation im berlin 1945 zu erhalten – man hoerte beim detektornachbarn mit…

surfin samples >> fallenden auges

– eigentlich koennen wir mit game shows wenig anfangen (entweder :: wird wissen abgefragt. dass eh jeder nachschlagen kann :: oder es handelt sich um peinliche bentham paradoxe :: man wird von allen gesehen und liebt auch noch das gefuehl :: staendig beobachtet zu werden :: na seis drum). jedoch ist die bildliche lektuere der jahrelangen ikonographien banaler showwerbungen durchaus von interessanten schwenks image gekennzeichnet: so finden wir in den 70ern eine show mit dem knackigen titel „women vs. men“. wer jetzt aber glauben koennte. es wuerde sich um eine intelligenzshow handeln. der irrt sich. nein! es ist eine better sex show…in den 50ern hat man sich da noch mit heimeligeren kompetenzbewerben hochgehalten: „dotto“ ist nach dem schoenen malen nach zahlen prinzip aufgebaut … zu recherchieren bliebe noch wer verwettet hier sein leben: You Bet Your Life (1958) – groucho marx oder die kandidaten?!

– als interessierte mediengeschichtlerinnen sind wir immer offen fuer alles. was sich mit dem thema „auge“ umfassen laesst. Georg Bartisch „Ophthalmodouleia“ (1583) ist in einer onlineversion zu besichtigen. und dass im sinne des wortes: diverse augenkrankheiten und -behandlungen sowie heilungsprozeduren sind zu sehen. besonders interessant ist die verwendung von gesichtsmasken zur korrektur von augenproblemen (wie schielen etwa) (via Incoming Signal)

screenshot of the day >> wieviel kostet krieg

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wie sehen die tatsaechlichen verhaeltnisse der kosten fuer den irakkrieg aus? was wird so verpulvert, was laesst man sich den wiederaufbau kosten, was erhalten die opfer – das obige bild zeigt nur einen ausschnitt der bis dato kosten des bombenkrieges – nur eine dollarnote ist bis dato fuer humanitaere hilfe vorgesehen. interessantes verhaeltnis… (via Incoming Signals)