– kritiken zu norbert bolzens buch „die konformisten des andersseins“ (wilhem fink, 1999) – wird es bald in den EXZERPTEN zum mitlesen geben. wichtig durch seine unglaublich zugespitzte polemik (bolz wuerde sie wohl als rhetorik bezeichnen. die nach bolz kritik heute ersetzt) in sachen kritik und nonkonformitaet:
>> kritik im deutschlandradio
>> kritik in telepolis (v. stefan weber)
>> eine negative kritik in der Gazette: „Das Buch ist ein eitles, wirres Begriffskabarett. Geschrieben zum privatsprachlichen Vergnuegen des Autors, aber an keiner Stelle fuer einen Leser. Wenn Bolz sich damit – in seinem Sinn – als Kind der Zeit hinstellen wollte, ist es ihm gelungen. Was naemlich dem Buch fehlt, ist genau dies: Dichte und deutliche Markierung, Bedeutsamkeit und Praegnanz. Aergerlich. Und schade um das Thema.“
– dem ist sehr deutlich zu widersprechen. bolz arbeitet manchmal sogar wider erwarten sehr genau im philosopischen diskurs terrain. es ist insofern eitel. weil es immer eitel ist. sich ínnerhalb bekannter begriffsfelder weiter und ein wenig schraeg zu bewegen. das „privatsprachliche vergnuegen“ erinnert sehr stark an die essayistischen arbeiten der poststrukturalisten und ist somit auch nicht privater als virilio als klospruch.
>> eine halb halb kritik von niels werber (werber wirft bolz vor allem redundanz und zitatklau vor) – sicherlich laesst sich dieses buch auch lesen wie freeclimbing. oder auch nicht lesen. und dann doch lieber freeclimbing. oder beides dann doch nicht. 🙂 jedenfalls wird einfach vielfach uebersehen (vielleicht liegt es daran. dass wir aus der experimentellen, essayistischen literatur herruehren). dass es sich dabei um einen zugespitzten theorie essay handelt. der durchaus sprachlich sehr versiert arbeitet…
>> noch eine kritik von niels werber in telepolis, schon wieder niels werber (offenbar aus der TAZ)
>> die nicht nur auf bolz gemuenzte kritik von geert lovink in nettime: Relaxed Stagnation – Diederichsen, Bolz, Kurz and the German Cultural Condition (zu grossen teilen hat lovink recht, lovink kommt und arbeitet jedoch in und aus gerade jenen „anderen“ netzwerken, gegen die etwa bolz oder diederichsen polemisieren: fuer sie gibt es kein „aussen“, keine kritik mehr, die nicht ins affirmative letztlich beigebogen wird)
>> eine polemik gegen die aktuellen heiligen in den medien mit einer replik auf bolzens buch: Die neuen Heiligen der Mediengesellschaft. Eine Kritik an der Medienkritik – Marcus S. Kleiner und Marvin Chlada (NZZ) – interessanter vergleich aktueller und historischer heiligenzuschreibungen und deren gesellschaftliche bzw. massenmediale funktion heute. die rolle der medienguerilla wird erlaeutert (vgl. dazu wieder geerd lovink s.o.)