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amok im alter :: woody allen

„Woody Allen, das lebenslange Kind, erlangt im Alter etwas, was man Schlussstrich-Maennlichkeit nennen koennte. >>Mach dir keine Sorgen, ich bin ein sehr schneller Laeufer>satirischer LauneAmok im Alter – Peter Kuemmel, zeit 02.09.04

… interview mit allen (kieler nachrichten (01.09.04)

… mehr rezensionen
Der heilige Jeremias von Manhattan – andreas kilb(FAZ, 31.08.04)
die hornbrille bin ladens – birgit glombitza (TAZ, 02.09.04)
… Wenn Menschen und Sprache einander fremd bleiben – bernd hassis (stuttgarter zeitung, 02.09.04)
… Der listige Mr Allen – h.g. pflaum (sueddeutsche, 01.09.04)
… wie es ihm gefaellt – Christiane Peitz (tagesspiegel, 01.09.04)
… Der Herbst ist da (welt, 01.09.04)
… Das Leben ist auch schoen – thomas blum (jungle world, 01.09.04)
Anything Else (rheinische post, 30.08.04)

in amerikanischen rezensionen wird allens film fast durchgaengig negativ rezensiert – vor allem mit herben persoenlichen untergriffen (als wuerde der filmische neurotiker nun nicht mehr als folie fuer gesellschaftliche klimata begriffen. sondern als persoenliches problem allens). wir haben daher versucht. positivere rezensionen zu finden:

In ‚Anything Else,‘ Allen shrinks into the background (usa today)
… Woody Allen As Life Coach (new york times)
… Ready for ‚Anything‘ (sf examiner)
… Anything Else (filmcritic.com)
… Manhattan transfer (boston herald)

>>die gewinne von heute sind häufig die arbeitslosen von morgen

„Das mag sein, aber es muss in der Oekonomie des ganzen Hauses immer mehr darauf geachtet werden, dass der gesellschaftliche Reichtum in die Gesellschaft zurueckkehrt. Mitte der 70er Jahre lautete die Parole, die auch Helmut Schmidt landauf, landab vertreten hat: Die Gewinne von heute sind die Investitionen von morgen und die Arbeitsplaetze von uebermorgen. Das stimmt nicht mehr. Die Gewinne von heute sind haeufig die Arbeitslosen von morgen. Von den Gewinnen kehrt nur noch ein Drittel zurueck in die Produktionsanlagen, ein Drittel wird fuer Rationalisierung genutzt und ein Drittel flottiert privat.“

Es geht nicht nur um die Realitaet – oskar negt im gespraech (berliner zeitung, 24.08.04 via lounge électronique)

monopol :: rolli und barbourjacke

wir haben uns dieses monopol auch mal zugelegt (die ausgabe zwei. fuer die. dies immer ganz point-iert wissen wollen). und fragten uns bei doch nicht uninteressanten themen (etwas bewegter als ART und weit vom theoretischen anspruch einer springerin). woran kann es liegen. dass man einen „schalen“ eindruck gewinnt?

(1) vielleicht liegt es schlicht am zielpublikum. dem wir nicht angehoeren:

„Frauen und Maenner im Alter von 30 bis 55 Jahren mit Sinn fuer Kunst und Aesthetik. Entscheider aus der Kreativ- und Kulturindustrie, Kuenstler und Kulturschaffende, eine kulturaffine Wirtschaftselite sowie kunstinteressierte Laien mit hoher Bildung und ueberdurchschnittlichem Netto-Haushaltseinkommen.“ (aus den mediendaten)

(2) vielleicht liegt es aber auch am anspruch des magazins. nicht nur fuer die distingiuerten zu schreiben. sondern auch solche (oder solche. die sich so zu nennen pflegen) schreiben zu lassen:

„In Monopol schreiben und veroeffentlichen Bestsellerautoren, beruehmte Kuenstler und anerkannte Fotografen.“ (aus den mediendaten)

man notiere sich die begriffe: BESTSELLER + BERUeHMT + ANERKANNT = MONOPOL

(3) vielleicht aber schlicht. weil wir diese nichtan- noch genug ausgezogene schreibe einfach nicht mehr wirklich lesen koennen. es bleibt in dieser durchgaengigen stillage der texte vieles im halbironischen. im witzig und hippig angelehnten. soll jeder doch nehmen. was und wies ihm gefaellt. vielleicht ist das die tatsaechliche postmoderne auslagerung des „anything goes“.

„Anschaulichkeit, Aktualitaet, Ueberraschung, Relevanz, Emotionalisierung, Personalisierung und Humor sind charakteristisch fuer Monopol.“ (aus den mediendaten)

(4) sind wir erfreut. wenn andere in einer rezension auch mal ein gutes argumentatives fass auf machen dazu:

„Das Prinzip >>Bildung

Resmann Couture

„Man hat schon oft festgestellt, dass sich unter Rabl-Stadlers Aegide eine ideelle Allianz von Festspielen und der Salzburger gewerblichen Wirtschaft hergestellt hat. Elegant muss sich die Premiere zur Hermés-Bluse fuegen, stilvoll soll das Diner (man nimmt es besser vorher ein, die Salzburger Wirte machen gern frueh Feierabend) ins Konzert uebergehen. Mit Juergen Flimm hat Rabl-Stadler – nach dem zaenkischen Mortier und dem traurigen Ruzicka – nun eine rheinlaendische Frohnatur nach ihrem Geschmack gefunden: Was immer man von ihm als Regisseur halten mag – und zumindest seine neueren Operninszenierungen, etwa der „Ring“ in Bayreuth und „King Arthur“ in Salzburg sind sehr unbegeistert aufgenommen worden – in seiner Omnipraesenz gibt der sozialdemokratisch angehauchte Kulturfunktionaer Flimm das ruehrige, weltlaeufige Gegenstueck zur Festspielpraesidentin. Er kann mit jedem und fast jeder kann mit ihm. Er hat oeffentlich verkuendet, das „Regietheater“ sei im Bereich der Oper zu weit gegangen und muesse auf ein „vernuenftiges Mass“ zurueckgefuehrt werden – da lacht das Herz im Nobeldirndl. Er sitzt in fast jeder Kommission, und wo er nicht sitzt, sitzt Rabl-Stadler.“

Resmann Couture – Wolfgang Fuhrmann, berliner zeitung, 01.09.04

3 sat heute ab 22.25 :: Jan Svankmajer

„Jan Svankmajer, am 4. September 1934 in Prag geboren, blickt auf ein Leben und eine Filmografie zurueck, die untrennbar mit der tschechischen und tschechoslowakischen Geschichte verbunden sind. Nach der Niederschlagung des „Prager Fruehlings“ 1968 erhielt Svankmajer Berufsverbot, das er nur selten umgehen konnte. So stellte er bis zur „Samtenen Revolution“ 1989 fast ausschliesslich Kurzfilme her. Danach steigerte sich schlagartig seine Produktivitaet, und er konzentrierte sich auf abendfuellende Projekte. Es sind aber vor allem Svankmajers Kurzfilme, die in ihrer turbulenten Mischung aus Real- und Animationsfilm von der anarchischen Fantasie des Surrealismus gepraegt sind und die Einfluesse des Kuenstlers auf die klassische tschechoslowakische Trickfilmschule zeigen.“

(Der Magier von Prag – Filme von Jan Svankmajer, 3 sat, 31.08.04 – ab 22:25)

… noch mehr zu svankmajer
… jan svankmajer – alchemist of the surreal
interview mit svankmajer
… Die subversiven Traeume des Jan Svankmajer (freitag, 02.03.2001)
… eine rezension zu seinem film Otesà¡nek. der schon ziemlich abgefahren war (filmtagebuch.blogger.de)
Jan Å vankmajer: The Prodigious Animator from Prague (Kinema)
the jan svankmajer homepage. mit etlichen quicktime movies (wir empfehlen die videos zu seiner version von alice)
… ein chat mit svankmajer und Eva Svankmajerovà¡
svankmajer im „kinoeye“ (interview, rezensionen, links)
… eine spezialseite zu svankmajers „alice“-interpretation

houwelandt.de :: ein buch eine webseite

unglaublich: fuer das neue buch von john von dueffel gibt es gleich ne ganze webseite: houwelandt.de (wohl im nachzug zu den filmwebsites zu sehen). wir sind gerne haengengeblieben aufgrund des seemaennischen ambiente (wir haengen irgendwie immer noch halb im nautischen tran von moewen und seewind). interessant auf der seite auch der hinweis auf das autorenportrait. das einen quasi zeitlichen rundumblick auf das entstehen des textes und von dueffels praesenz im literaturbetrieb bieten soll (wird in der reihe „dokumentarfilmzeit“ auf 3 sat laufen, fruehjahr 2005 um 21.15)

gemacht ist das ganze von der agentur in medias res. die auf ihrere webseite nicht weniger als mehr eine bilderkette zu deren umzug bieten. noch interessanter ist dann die seite zum kostenlosen hugendubel magazin buechermenschen (auch von „in medias res“ verantwortet):

„Diese Website dient derzeit nur der technischen Information zur Optimierung eines reibungslosen Datenaustausches.“ (aus der startseite)

die aktuellen ausgaben des magazines „buechermenschen“ kann man auch als pdf auf der webseite von hugendubel downloaden. vor allem die ausgabe mit dem hugendubel-sagt „100% lesevergnuegen“ ist schon vom feinsten: taschenbuchverfuehrung 2004 (pdf)

der gegenparteitag

„Eine Frauengruppe hat 100 Dessous mit Anti-Bush-Slogans aufgepeppt und will sie sich auf der Strasse demonstrativ vom Leibe reissen – sicherheitshalber in fleischfarbenen Trikots. Die Theatergruppe > wirbt am Strassenrand in Frack und Abendroben fuer den Krieg und Steuererlass fuer die Reichen. Und auf dem Foley Square, Downtown Manhattan, fordert das Riesenmegaphon >, ein interaktives Publikumsprojekt der Kuenstler Laurie Hawkinson, John Malpede und Erika Rothenberg, jeden, der will, zur freien Meinungsaeusserung auf.“

Der Gegenparteitag. Die Kunstszene New Yorks auf Antikriegskurs (nzz, 31.08.04)

philip simmons :: american bedroom

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american bedroom – philip simmons (2001)

„In the American advertising images, the shadowless interiors in which everything is visible (and therefore purchasable) reflect this idea. Are the art objects assimilated as simply another luxury good displayed to connote status, or do they subversively co-opt the value of the sales environments? Are the objects more valuable when reproduced in marketing space? How does “taste” influence the way art is viewed? How is the above critique effected when the art is purchased and placed in surroundings similar to those depicted?“ (philip simmons ueber sei projekt kaeuflich)

… die homepage von philip simmons
… das projekt kaeuflich
… die ausstellung implanting desire, galerie breitengraser/berlin 2001
… mehr von philip simmons
… eine rezension zur ausstellung „Against the Grain“ (welt 27.02.04)

www.hedylamarr.at

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ausschnitt: aus dem schaltplan von hedy lamarrs und george antheils SECRET COMMUNICATION SYSTEM (1942)

… die hedy lamarr webseite u.a. mit ausschnitte aus ihren filmen