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wiener wurstelprater

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wiener wurstelprater
entwurf ludwig foff

folgende info (pdf) koennte auf obige karte zutreffen:

‚180 Jahre Wiener Wurstelprater‘. Serie von 10 Farbpostkarten (Entwurf Ludwig FOFF) im Originalumschlag, Wien, Verband der Praterunternehmer (1946), jeweils 14,5 x 10,5 cm. – Diverse Praterattraktionen (Calafati, Grottenbahn, Kasperltheater, Riesenrad etc.) in zeitgemaesser kuenstlerischer Darstellung. Der Reinerloes der Karten diente dem Wiederaufbau des 1945 weitgehend zerstoerten Volkspraters.

noch eine farb-litho gefunden – sonst leider keine infos – von ludwig foff : die grottenbahn im wiener prater.

Als dann vor ueber zweihundert Jahren der Prater endlich allen gehoerte, ist es gleich einmal weniger vornehm zugegangen, aber um so lustiger. Andere wollten mit dem Vergnuegen Geld verdienen, wie die Menschen eben so sind. In der Spatzenchronik sind alle aufgezeichnet, die von Anfang an dabei waren: Wirtsleute, Lebzelter Ð also Lebkuchenbaecker Ð Fleischselcher und so weiter. Lustig, diese altmodische Sprache damals. Der ãBradelpratterÒ hat knoblauchduftenden Schweinsbraten aus dem Rohr gezogen und der ãKassstecherÒ wuerzige Kaesestuecke vom dicken Laib geschnitten. Der ãLimonihandlerÒ bot Limonaden an und eine ãKrapfenbacherinÒ und ein ãChocolattenmacherÒ sorgten fuer suesse Naeschereien. Wer es aber salzig lieber mochte, hielt sich an den ãSallat und Raethig HandlerÒ Ð mit ãRaethigÒ war damals Rettich gemeint. Bald kamen Ringelspiele und Wurfbuden dazu. Der Wurstel, der Kasperl, hat dem Wurstelprater seinen Namen gegeben, und ein Kasperltheater gibt es noch heute, obwohl sich ringsum alles veraendert.

Der Wiener Prater – Alred Komarek, aus dem Kinderbuch: „Flugs! Ein Spatz fuehrt durch Wien“.

der schriftsteller felix salten (1869-1945. u.a. autor von „bambi“ und „Josephine Mutzenbacher“) 1911 zur atmosphaere des wiener praters:

Fuer alle die Einfachen und Niedrigen, die aus den bunten Provinzen des Reiches in Wien zusammen stroemen, fuer alle die Jugend, die aus Doerfern und kleinen Staedten in die Grossstadt zieht, um da zu arbeiten, zu dienen, zu darben und sich zu schinden, ist hier ein Trost. Junge Maedchen, die in den Wohnungen der Buergersleute am fremden Herd stehen, junge Burschen, die in den Kasernen exerzieren, eine ganze junge Menschheit, die in der ungeheuren Stadt kein Zuhause hat, die im Wirbel dieses brausenden Lebens verlaufen und einsam ist, findet hier, im rauchig-dunstigen Saal ein Stueckchen Heimat. Musik, die bescheidene Tanzmusik der armen Leute, die anspruchslose M-ta-ta-M-ta-ta-Musik gibt hier Illusionen und verwandelt die Szene. Und ob nun die Musik einen Walzer spielt, einen Laendler, eine Kreuzpolka oder einen Cz‡rd‡s, allen diesen Menschen hier ist eines gemeinsam: dass sie fremd sind in dieser riesigen Stadt, von deren Arbeitsmuehlen sie verschlungen, in ihrem Wesen entfaerbt, zerrieben und verbraucht werden.
der photograph emil mayer (1871 – 1938) hat typische szenen und figuren des wiener praters festgehalten. felix saltens buch „wurstelprater“ von 1911 wurde mit bildern von mayer illustriert.

… die aussenseiter (1910)
… bild vor 1936
justophot – der optische belichtungsmesser, den mayer entwickelt hat (bild stammt von ebay – ist nur voruebergehend erreichbar :-))

einige weiterfuehrende links zum themenkreis:
… die webseite des wiener praters
… eine weitere webseite des wiener praters
… eine spezialseite zur liliputbahn im prater
… das wiener riesenrad
… die geisterbahn im prater

der orginal wiener praterkasperl
… konzept zur erneuerung des praterkasperl (pdf)
… eine szene aus dem praterkasperl (real audio)
das kasperllied in word und ton
… ein wenig aktualisierter weblog der figuren des praterkasperls

… der prater soll sauber werden (orf artikel)
das prater museum

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