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Kategorie: Lektüren

bachmann preis :: hoert stimmen

oh ja – damit haelt sich der bachmann preis als wettbewerb ja aufrecht und versucht jedes jahr wieder „stimmen“ zu hoeren:;

Er plädierte stattdessen für eine Rückkehr zum eigenständigen Stil, der eigenen „Stimme“ des Autors.

rede zum bachmannpreis – iso camartin (bachmannpreis.orf.at)

bachmann preis :: der text darf nicht veroeffentlicht werden!

das faengt ja schon gut an:

Laut Statuten darf ein Text vor der Lesung nicht veröffentlicht worden sein, auch nicht in einer bearbeiteten Form. Da die Autorin an ihren Arbeiten ständig Veränderungen und Überarbeitungen vornimmt, Text-Teile und Fragmente publiziert, sei ihr dieser Fehler passiert, verlautete am Abend.

ueberraschender rueckug von teilnehmerin beim bachmann-wettbewerb (standard, 23.06.05)

btw: interessant dabei waere – sozusagen etwas pikant -. ob das wirklich nur ihre form zu arbeiten ist. oder ob sie es einfach mal versucht hat. 😉 bzw. ist bei der heutigen verschickungsdichte von texten an zeitschriften schnell der ueberblick zu verlieren. 😉

deleuze konferenz :: koeln

wir ueberlegen ja schon naechste woche zur deleuze konferenz (30.06. – 02.07.05 – pdf) in koeln zu gehen. aber warum kann man nicht wenigesten ein bisschen mehr infos zu den vortraegen posten? so klingt das dann doch alles recht speziell. vielleicht nur zu manuel de landa dann am donnerstag (30.06.05) ab 17:30.

oesterreich :: bedenkliches jahr

Ebenfalls wunderte sich niemand, dass an der Tafel „à–sterreichische Opfer des Krieges“ scheinbar auf die jüdische Bevölkerung vergessen wurde. Waren sie keine österreichischen Opfer? Und es fand auch niemand berichtenswert, dass die inhaltliche Abhandlung der Schrecken und Gräueltaten des NS-Regimes innerhalb der überaus textlastigen Ausstellung nur über eineinhalb Paragraphen anhält. Wird wohl nicht so arg gewesen sein. Die Bombenopfer hingegen nehmen sowohl räumlich – als erste ausgestellte historische Aufnahme – als auch inhaltlich einen überaus großen Raum ein.

dem hat’s graust vor mir (standard, 21.06.05)

btw: damit folgt oesterreich lediglich der allgemeinen tendenz. die bombenopfer in den vordergrund zu bringen.

konkrete poesie :: am mittagstisch

Sollte die Konkrete Poesie durch ihre Auflösung traditioneller Schreib- und Lesegewohnheiten je ein kritisches Potenzial besessen haben, so hat sich dieses zumindest im Fall Gomringers abgenutzt. Mag er einst versucht haben, durch den Spielcharakter seiner Gedichte die Aktivität des Lesers herauszufordern und den Weg „vom vers zur konstellation“ (1955) zu beschreiten, kehrt er heute, wie er schilderte, tendenziell zu gefälligen Versen zurück, die er am Mittagstisch im Kreis seiner Familie reimt.

das alte schweigen (berliner zeitung, 22.06.05)

jelinek :: fuer die welt

wir hatten ja bereits ueber die vereinnahmung der figur jelinek in der forschung berichtet, vor allem durch die mehr als unpassende platzierung dieser forschung im oesterreichischen parlament. uwe mattheiss summiert daher ganz zutreffend:

Darum ein einfacher wie wirksamer Vorschlag: Man möge das Elfriede-Jelinek-Forschungszentrum schließen und aus den frei werdenden Mitteln Stipendien für Arbeiten über ihr Werk vergeben, auf internationaler Ebene und möglichst durch ein international besetztes Gremium. Man möge das àœbersetzen fördern. Ihr Werk gehört nicht à–sterreich, sondern allein der Urheberin. Es richtet sich nicht an eine Nation, sondern an die lesende Welt.

wem gehoert jelinek (standard, 19.06.05)

der lyriker :: als globalisierungskritiker

wahnsinnig schon. mit was sich lyrik beschaeftigen muss. wenn man tanja tueckers rede an die lyrik „licht aus dem herzen“ (berliner morgenpost, 18.06.05) liest. hat man den eindruck. dass lyrik quasi schon als ersatzmannschaft fuer globalisierungskritik herhalten kann:

Die Auswüchse der Informationsgesellschaft, des wuchernden Neoliberalismus, biotechnologische Innovationen, Ängste, Skepsis, Dissonanzen – im Kleinen wie im Großen finden sich Themen und Empfindungen in diesen neuen Gedichten: kleine Spracharchitekturen von begabten Wortakrobaten.