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Kategorie: Lektüren

die wahlverwandtschaften :: auf dem teppich

die formulierung. dass literatur auf dem teppich bleiben soll. gibt zu denken. 😉

Wenn man den Beobachtern der Literaturszene zu Beginn des 19. Jahrhunderts glauben darf, lagen die auf zwei Bände zu je achtzehn Kapiteln berechneten Wahlverwandtschaften am Ende ihres Erscheinungsjahres 1809 „in allen gebildeten Kreisen auf dem Teppich“.

ueber: die wahlverwandtschaften – goethe (derkanon.de)

das labor im park – zum englischen garten in goethes „die wahlverwandtschaften“ – martin abend (hausarbeiten.de, frei zugaenglich)
ottilie, olimpia und ihr naziss – verena ludorff (hausarbeiten.de, frei zugaenglich)

suhrkamp webseite :: irgendwie substandard

schon irgendwie peinlich – wer hat denn nur die suhrkamp webseite gestaltet?! falls man in der schnellsuche nicht die option „autoren“ waehlt (wahrscheinlich ist man dann zu wenig autorenorientiert!) sondern die option „buecher“. landet man auf dem localhost des eigenen rechners mit dem ueblichen hinweis. dass man apache installiert hat.

schon peinlich. ja. 🙂

btw: dass die suche nach titeln und autoren auch noch in einen warenkorb integriert ist. ist dann schon ziemlich daneben. auf der seite sonst kann man keine suche starten.

zeitschriftenprojekt :: krise und kritik (1929)

auch so ein gescheitertes zeitschriftenprojekt: „krise und kritik“ (1929). geplant von benjamin und brecht mit einem enormen politischen und theoretischen rahmen. an dem ist es unter anderem auch gescheitert.

Doch das Projekt scheiterte an der „Uneinigkeit linker Intellektueller“ bevor es begonnen hatte. Schon während der Vorbereitung der ersten Nummer im April 1931 kriselte es im Herausgeberkreis. Benjamin beklagte, dass keiner der geplanten Beiträge den vereinbarten Grundsätzen gerecht würde. Seine Mitherausgeberschaft, schrieb er Brecht, wäre unter diesen Umständen kaum mehr als „die Unterzeichnung eines Aufrufs.“ Konsequenterweise zog er sich aus dem Projekt zurück, das wenige Wochen später endgültig aufgegeben wurde.

der dichter und der kritiker (literaturkritik.de)

das medium :: im medium

alte medien tauchen ja immer gerne in neuen medien auf. das buch im fernsehen etwa. eine aehnliche babuschkahafte schachtelung erlebt man nun im podcast. das medium funk/funken als podcast.

das buch :: als reisefuehrer

schoen. jetzt ersetzen romane schon reisefuehrer. nach dem motto „wenn sie das hier zuende gelesen haben. biegen sie bitte links ab. blaettern dann um. und halten sich strikt nach dem zeilenumbruch rechts“. 😉

Von derlei unangefochten können Sie, sobald Sie glücklich im Freien sind, in aller Ruhe auf dem Langzeitparkplatz in Ihren Wagen steigen und die Autobahn Richtung Norden nehmen, immer den Schildern »Genova« nach. Schon nach zwanzig Minuten fahren Sie an der Ausfahrt Viareggio wieder herunter. Keine Panik: Ihr Ziel ist nicht der Strand, dessen windschiefe Sonnenschirmfelder den langweiligen Küstenstrich meilenweit wie giftgrelle Pilzkolonien überziehen. Nein. Ihr Weg führt Sie schnurstracks landeinwärts durch das Städtchen Camaiore.

aus der leseprobe „branca“ von james hamilton-paterson

der autor :: als politisches schlüsselkind

Ein öffentliches Trommeln und Tingeln und Manifestieren wie einst in den goldenen siebziger Jahren scheint nicht allein deswegen auszubleiben, weil die Autoren zum Zeitpunkt von Schröders Überraschungscoup bereits wie ganz normale Menschen ihren Urlaub gebucht, Aufenthaltsstipendien in der Zentralschweiz und Leseweltreisen mit Goethe-Tours angenommen haben oder schlicht die Abgabefristen ihres neuesten relevant-realistischen Romans einhalten müssen, da der Vorschuß schon für „Recherchen” verpraßt ist.

hundstage (FAZ, 02.08.05)

weil ein verdammt guter :: wurstverkaeufer

mitunter witzig. mitunter auch halblustig – die oe1 kolumnen in sachen literatur und schreibwut … (wir verraten jetzt lieber nicht. wovon die aktuelle kolumne handelt ;-))

der produktive : : gesamtkoerper

Ein Fernsehabend vor zwei Wochen: Marcello Mastroianni antwortet in Dolce Vita auf die Frage, wann er denn arbeite, dass er genau in diesem Moment – nachts, trinkend, in einem Straßencafé – arbeite, denn hier treffe er Leute, unterhalte sich und erfahre Geschichten. Der Film ist von 1959 – war das Leben schon in den 1950ern ein ‚produktiver Gesamtkörper’?

absicht statt erkenntnis – rezension „multitude“ (textem)