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Kategorie: Lektüren

frankreichs banlieue :: wortschatz

„Frankreichs Banlieue hat einen schlechten Ruf. Aber die Banlieue gibt es eigentlich gar nicht; nur sehr verschiedene Vorstaedte: solche, wo Millionaere hausen, solche, wo Kleinbuerger Tomaten ziehen, solche, wo Katzenzuechtervereine und Rentnerklubs gedeihen, und solche, wo Arme, Arbeitslose und Auslaender am Existenzminimum kratzen. “ (Vom Ghetto ins Woerterbuch Die Sprache von Frankreichs Banlieue-Jugend, NZZ 12.05.04)

wiener gruppe :: auslegeware

bov machts moeglich: die wiener gruppe mal ganz anziehend (wir empfehlen besonders die wiener gruppe zeitung (pdf) – was sich heute alles „zeitung“ schimpft und was frauen so alles nicht anhaben in zeitungen). wir sagen nur: weiss eh keiner mehr. wer die wiener gruppe wirklich war! oder wer kann uns denn noch die mitglieder nennen. ohne den entsprechenden suchmaschinentango auszufuehren?

sowjetisches ehrenmal

die hauptfigur des sowjetischen ehrenmals in berlin-treptow renoviert (via ostblog: „Bereits 5,3 Millionen EURO wurden fuer die Sanierung des Ehrenmals in Treptow aufgewendet, 1,35 Millionen EURO davon fuer die Restaurierung des Soldaten.“ (oder: was das kostet senatsverwaltung fuer stadtentwicklung)

parole : gruppo A12

das etwas andere architektur-lexikon: „parole“ der gruppe „gruppo A12“

maurizio cattelan :: kinder haengen in den lueften

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die skulptur wurde in einer der meist frequentierten strassen mailands positioniert. der empoerung wurde schliesslich ein ende bereitet, als ein mann schlicht auf dem baum kletterte, 2 der figuren vom baum schnitt, beim abschneiden der dritten vom baum stuertzte und sich verletzte. am abend holte dann die feuerwehr die dritte figur herunter.

cattelans argumente fuer diese skulptur sind bescheiden allgemeiner natur. es ginge um das trauma der kindheit und darum. die gewalt gegen kinder in die oeffentlichkeit zu tragen.

waere die skulptur in einem museum positioniert worden. waere sie schlicht als „kunst“ rezipiert worden. es scheint noch immer provokativ zu sein. „prekaere“ objekte in den oeffentlichen raum zu setzen. diese setzung beinhaltet jedoch immer auch „primaere“ reaktionen von passanten (quasi: der umgekehrte duchamp-effekt – das lavabo wieder in den oeffentlichen raum zuruecksetzen).

die reaktion/en waren erwartbar und sind daher nicht wirklich diskursiv verwertbar. es sei denn. das uebliche „cut-up“ der oeffentlichen meinung ernst zu nehmen. die „diskursiven“ entgleisungen der medien sind dazu schon weitaus interessanter.

links:
… kuenstler henkte kinder (salzburger nachrichten, 08.05.04)
How to hang art and shock people (reuters)
I bambini impiccati (la republicca)
Cade dall’albero per rimuovere l’opera-choc (corriere della serra)
diverse reaktionen (corriere della serra)
Bimbi impiccati, arte scandalosa Bufera sull’opera di Cattelan (la repubblica)
Bimbi impiccati, uomo cade mentre cerca di staccarli (la republicca)

irak :: die aktuelle kulturszene

„Die Mutannabi-Strasse ist der Anziehungspunkt fuer die Kulturinteressierten in der irakischen Hauptstadt. Das eigentliche Zentrum ist das Teehaus Shahbandar, wo die Kuenstler und Intellektuellen sich treffen und austauschen. Freitags ist es besonders voll. Man kann spannenden Unterhaltungen lauschen zwischen Rueckkehrern aus dem Exil und Daheimgebliebenen. Beide Seiten spueren, dass eine Glasscheibe sie trennt, hervorgerufen durch grundverschiedene Lebensumstaende.“ – Nach dem Embargo der Gewalt und der Angst (berliner zeitung, 08.05.04 – 2 teile) – ein langer artikel ueber die aktuelle kulturszene im irak