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Kategorie: Lektüren

kommentarspam reicht nicht

man – es reicht doch. dass spammer sich in kommentaren guetlich tun. muessen sie sich auch noch als mitglieder anmelden. langsam geht uns das echt auf den …

preiszeitungen 2004 :: touschee

das nennen wir mal ein wunderbares touschee – preiszeitungen (via teschnik + kuldur). wir haben herzhaft hineingebissen. ins lachen. danke an roell.net und argh.de fuer dieses gelungene satire. besonders schoen die exquisit ausgewaehlten zeitungen in der rubrik „erzaehlen“.
falls noch in der rubrik „formularelemente“ hilfe benoetigt wird. die sehen noch ein wenig hingehudelt aus. oder war das beim preisbloggen auch? (wir wollen da gerade mal nicht mehr nachsehen deswegen…)

hexa die waldfee :: der existenwille der kunst

Florian Felix Weyh geht mit dem existenzwillen von kunst und kuenstlern ernst ins gericht: der staat sollte den kuenstler bis zum 25. lebenjahr subventionieren. wers bis dahin nicht geschafft hat. sich auf eigenen beinen durchs leben zu schrauben. der habe noch genug spielraum. um anderweitig seinen sattel fallen zu lassen. vorzugsweise wollten wir ja alle nicht mit 35 strassenkehren ohne schulabschluss (wir verweisen hier ausdruecklich darauf. dass eine studie mal faellig waere. wie das so ist mit der kombination. keinen schulabschluss und strassenkehren).

irgendwie ne super „duftmarke“ die 25. nicht wahr! mensch – das waren unsubventionierte zeiten. da haben wir schon seit 18 den arbeitsmarkt aufgerollt! 😉 wir wuerden folgern. ob 25 oder 35. wer sich subventionieren laesst. muss selbst damit klar kommen!

„Heute steht der alternde Kunstheld genauso verloren auf dem Arbeitsmarkt herum wie ein Strassenkehrer ohne Schulabschluss. Mit kaum vermittelbaren Kenntnissen (ãIch kann hexametern, aber nur bei sonniger StimmungÒ), fuers nachgeschobene Brotstudium zu alt. Selbst der tumbste Staat musste irgendwann begreifen, auf welcher Lebensluege Kulturbiografien fussen, und sich der finanziellen Verantwortung entziehen, die ihm damit oktroyiert wurde. Zu Recht! ãKuenstlerisches EngagementÒ buchstabiert sich in der Mehrzahl der Faelle als Selbstbestaetigungswahn, Ichsucht, mangelnder Adaptionswille. In feurigen Jugendjahren ist dieser Wahn gross, ab einem bestimmten Alter begreifen Kluegere die eigene Verblendung. Und bemerken, wie sich an ihnen ein Naturgesetz vollzieht: Engagement nutzt sich ab, Erwerbssinn bleibt.“

(Ich kann hexametern!, tagesspiegel 14.07.04)

wir lesen immer im falschen

„Blogger kennen das noch nicht mal, haben keinen blassen Schimmer von Medientheorie, und werden trotzdem gelesen. Von Leuten, die das laut medientheorie auch nicht tun sollten. Entweder ist die Theorie falsch, dann gehoert sie auf den Muell. Oder die Theorie ist unfehlbar, dann muss man den Blogger ausschalten und den Leser umerziehen. “ (rebellen ohne markt)

wir versuchen es hier mal mit ganz einfachen fragen – am morgen sind wir noch nicht so salopp auf der rolle:

a. um welche „medientheorie“ handelt es sich hier im speziellen? (spezialansatz)
b. muessen blogger DIE „medientheorie“ lesen (pensumsansatz)?
c. wie kann man erkennen. ob ein blogger bei „medientheorie“ blass wird oder nicht? (physiognomansatz)
d. wo werden theorien. die falsch sind. vermuellt? (entsorgungsansatz)
e. wie schaltet man einen blogger aus (kippansatz)
f. und warum soll nur der leser umerzogen werden (totalansatz)

aus: fragen einer lesenden bloggerin

[i]autorinnen koennen nicht weinen[/i] (eisbaerenfellig)

leopold federmairs kritik von streeruwitzens buch „jessica“ machts moeglich: endlich ahnen wir ob der abgruende. die hinter feministischer prosa sich in poster setzen. wir haben es ja bis in die perle des naehketzchens geahnt. dass hinter „weiblichem“ schreiben stets nur eine verkappte ungefuelltheit steckt. autorinnen koennen nicht weinen (um mal einen eisbaeren hier zitatoes ranzuheften – als festliche zwecke! mit herzlichen dank an die schweiz!).

„Davon ist Streeruwitz neuerdings abgerueckt. In zwei der drei Kapitel von > gibt es so gut wie ueberhaupt keine Punkte, nur Kommas, die den Atem modulieren. Das aendert freilich nichts daran, dass die fruehere Kurzatmigkeit weiterbesteht, das Gestammel und Gerede, von der Stimme einer Dreissigjaehrigen zum Besten gegeben, hinter der in jedem Augenblick die Anwesenheit der Autorin vernehmbar bleibt [hb. se“>, einer ueber fuenfzigjaehrigen Feministin, die zahllose Themen und Personen der oesterreichischen Tagespolitik durchhechelt.“

das ungenierte „und“ (nzz, 14.07.04)

preisbloggen :: die letzte brise

brise :: one touch

aha. ein wochenmagazin. das sich um ein regelmaessiges feuilleton bemueht. schreibt eine rubrik „erzaehlen“ beim preisbloggen aus und praesentiert einen begriff von „erzaehlen“. der wohl der votierungschaft der leserinnen geschuldet ist. erzaehlen als blumenstil. papenstil. plauderstirn! wie schoen. wie nett.

im uebrigen „repraesentiert“ die auswahl in allen drei kategorien kaum unseren lesezirkel. es lebe die vielfalt des bloggerdoms. warum sich da noch unterhalten ueber deutschland – „du land der wenigen blogger und denker“.

sind doch genug da. blogger meinen wir.

auf dem boulevard haelt sich die literatin dem naechstbesten zwischenfall

die fibonacci-zahlen anhand monatlicher
kaninchenwuerfe erklaert
– dank an die uni flensburg!

schon eigenartig. da ueberlegen wir seit wochen. weil sie ja woechentlich den stapel neben unserem kuechentisch erhoeht. ob wir sie nicht abbestellen sollten. laengst. seit jahren schieben wir die ungleich hohen stapel wie nicht-tortengrafiken durch unsere wohnung. nun gut. sie ist ja nur eine wochenzeitung und ueberlegen kurz. was waere. wenn sie sich nur einmal im monat vermehren wuerde. also eine monatszeitung markierend. dann wuerden sich die stapel vielleicht doch in eine tortengrafik vergessen lassen. aber das ist ja reine spekulation. da hilft auch keine pressekonzentration. bei uns ist jede zeitung. jedes magazin. jedes kleine und mittelgrosse format zuviel. das wird nur noch von ikea brettern getragen. die keller ausfuehrung sie wissen schon. wo andere flaschenhaensel und kuerbisgreteln stapeln.

nun ist sie wieder da und wir haben einfach mal wieder reingelesen. weil es irgendwie noch nicht zum schlafanzugsuchen ist. und ueberhaupt. wie sieht das aus. dass man sich da unterkriegen lassen wuerde. nur weil die arbeit tagsueber einen gedanklichen ameisenbau aus uns macht und wir funktionieren wie eine telefonschnur zwischen muschelelster und effektapparat. also weil es eben noch irgendwie nicht mitternacht ist. aber es eben immer mitternacht wird. und wir diesen ganz exakten genauigkeitssatz (betonung ist reine anhaeufung. darauf legen wir jede werft!) lesen: die assimilierung des literaten an die gesellschaft. in der er stand. vollzog sich dergestalt auf dem boulevard. auf dem boulevard hielt er sich dem naechstbesten zwischenfall.* ok. genau waren das jetzt zwei saetze. und wir sollten eben immer wieder benjamin lesen. der hat eine trennschaerfe. die wir nur nach mitternacht erreichen. und zu der zeit sind mir meisthin nur noch kaninchenfutter.

also empfehlen wir frisch aus den salatblaettern folgende textlagen aus der aktuellen jungle world:
… dicke kulturkartoffeln von thomas blum ueber das berliner lyrikfestival „nackht der poesie“. wo buechertische als „poesieterminals“ und „unique selling points“ aufradelten. eine ganz wunderbar einsicht in betriebsverhaeltnisse.
… mein klagenbuch von naatz setzt das klagenfurter literaturbetriebsfest in noch ungezogene vergleichsbreiten. der anti-radisch markt wird groesser
… Koerper im XS-Format von johanna di blasi hat leider den etwas verunglueckten untertitel „Rehabilitation einer Sexistin“. aber um den sexismus von vanessa beecroft geht es nicht im text. doch semantisch bleibt man dann an der sexistin haengen. von wegen reha doch nur fuer wen. der. naja. eben semantisch ungelenk. und so bleibt der ansatz zumindest in der kunst offen:

>>Muessen Frauen nackt sein, um ins Museum zu gelangen?“ (Koerper im XS-Format)

Besondere Hellsichtigkeit zeichnet weder Befuerworter noch Kritiker der Flexibilisierung aus. Die Bereitschaft zahlreicher Mitmenschen, buchstaeblich ihr ganzes Sein zu Markte zu tragen, uebertrifft bei weitem die Phantasien eines Ulrich Beck ueber die >>Risikogesellschaft“ (Biegen und brechen, dossier – jungle world)

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benjamin, walter: das paris des second empire bei baudelaire

warum bloggen nicht alle? ;-)

es werden zahlen und statistiken verglichen. mit kurven jongliert wie mit ballstilen. definit scheint es zu sein. dass die deutschsprachigen laender zu wenig bloggen. also nicht. dass blogger an sich zu wenig inhalte transferieren wuerden (waere doch auch mal eine untersuchung wert. ob der transfer der inhalte die mangelnde quote an bloggern ausgleicht?!). nein. es geht um den realen statistischen haushalt: mehr blogs muessen ins land:

„Was sind die Gründe für die Zurückhaltung? Ist das Volk der Dichter und Denker noch nicht bereit, sich über Online-Journale auszutauschen, sei es über Kochrezepte oder über Politik? Ein Volk von Zweiflern? “ (metablocker)

wir fragen uns dabei schlicht: a) entdecken wir laenderuebergreifend (eher themenzentrierter) – und damit schliessen wir die deutsche sprache mit ein – immer noch genuegend blogs. die wir interessant finden – also genuegend neuzugaenge fuer die leserin. b) entdecken wir im weit aus groesserem masse blogs. die wir gar nicht lesen. c) halten wir wenig von der „jeder ist ein autor/kuenstler/blogger“-mentalitaet (aber darauf wuerde eine breiten/massenwirksame „bloggerrekrutierung“ hinauslaufen. d) halten wir das internet mit all seinen moeglichkeiten und technikauslaeufern fuer jeden so weit offen. dass er/sie selbst entscheiden kann. was er nutzen will (wir halten im uebrigen das usenet nicht fuer „tod“. es musste nur federn lassen. ;-)) und schliesslich e) moegen wir weder protestantischen eifer noch katholischen ernst – und nicken diese statistischen wahrheiten einfach mal so ab – so what?

der fruehe vogel faengt (sammlerstuecke)

… der liebhaber-link am morgen: jazzclub von helge schneider (mit dem blumentopf-spiel – ziehen sie mal drei helge-schneider-gestalten schnell vor fallenden blumentoepfen aus dem weg) und ein interview (zeit, 01.04.04). die rezension „komiker-ramsch“ sieht wenige parallelen zu schneiders „Praxis Dr. Hasenbein“ (welt, 01.04.04)

… was alles unter dem motto „der fruehe vogel faengt den wurm“ laeuft (wir bieten keine gewaehrleistung auf inhaltliche konsistenz der links):

fruehbucherrabatte, doofe rotkehlchen, ueber fruehaufsteher, eine animation, ein spiel, fuer den heimarbeitsplatz, zugvoegel kehren immer frueher zurueck, der angel- und kompostwurm, der backwarenvertrieb, noch ein wenig chronobiologie, der morgendorsch und was nicht ganz jugendfreies

die neue :: springerin ist da

leider auf der webseite noch kein update :: aber dafuer hier bei uns im realen postfach eingelangt :: die neue springerin.

das hauptthema widmet sich – nicht als erste – dem thema rip-off culture: also kopieren, entlegalisieren von inhalten – generell die frage nach der „aneignung von kulturellen inhalten“. „dabei haben sich in den appropiierenden verfahren der kunst die problemzusammenhaenge von orginal und kopie, von referenz und uebernahme, immer schon auf komplexe weise artikuliert.“ (aus: dem editorial zur nummer heft 2, sommer 2004)

der fuer uns interessanteste beitrag des schwerpunkts: „DIY-NORM“ – zur konjunktur von kreativitaet und nonkonformitaet (thomas edlinger (jaja – FM4 ;-)) – also die schmale spur zwischen norm und „eigensinn“ (negt/kluge) wird abgegrast und auf die moegliche ununterscheidbarkeit von systemoptimierenden und kreativen praktiken hingewiesen.

im restlichen heft haben wir bereits den artikel von vera tollmann angelesen: „krise bestaetigt – zum muenchner festival >>NEURO“> angelesen: „krise bestaetigt – zum muenchner festival >>NEURO – networking europe Gelebte Bedingungen – Aktuelle Subjektivierungsformen zwischen Liebe, Arbeit und Politik (thomas edlinger, malmoe)
… die aufsatzecke auf dem festival NEURO
also alles selbst machen – tobias rapp ueber NEURO (taz, 01.03.04)