dadasophin.de

Kategorie: Lektüren

das leutselige verlagsfest am wannsee

wie man ueber verlagsfeste auch berichten kann oder der literaturbetrieb tarnt sich oftmals leutselig und familiaer. ist aber fast nie frei von raenke- und handelsspielen (das literarische feld ist niemals leer):

„Das Schoenste: Niemand regte sich wirklich darueber auf, dass man eine Stunde fuer ein Bier oder eine Bratwurst anstehen musste. Diese Creme des deutschen Literaturwesens, die sich hier versammelte, mag provinziell gewirkt haben. Aber sie war auch leicht zufrieden zu stellen. Wie egalitaer es bei uns zugeht! Wie locker und nett! In Laendern, in denen es um Leistung geht (Amerika) oder Verbindungen zaehlen (Frankreich), gaebe es so etwas jedenfalls nicht. Nur die Buecher, denkt man, koennten hier und da etwas interessanter sein.“ (Jeder kann dabei sein – morten schwarzkopf, taz 19.08.04)

blog :: belanglos.blogg.de

endlich wieder ein weblog – belanglos.blogg.de. das sich mit den essenzen des philosophischen lebens und der – theorie beschaeftigt. sich gedanken macht ueber die deterritorialbewegungen des kapitalismus. der wunschstroeme freisetzt. sie decodiert. um sie dann wieder zu vereinnahmen. zu reterritorialisieren. bis zu jenem punkt. an dem der kapitalismus „sich mitsamt seinen stroemen zum mond schiessen wuerde“ (deleuze/guattari: anti-oedipus)

mein lieblingswort :: der mord

die etwas leidige und lahmbartige zehnteilige reihe „mein lieblinswort“ des berliner tagesspiegels hat sich in der neunten folge mit robert gernhardt ein prachtvolles kuckucksei ins nest gelegt:

„Nun gut: Es ist „der Mord“./ Ja, ich sag’s laut: Ich morde gern,/ besonders, wenn es heiss ist,/ und wenn das Wasser in dem See/ so klar und kalt wie Eis ist.“

der schalldaempfer :: axel corti

auch eine der nie vergessenen kindheitssendungen: axel cortis schalldaempfer auf oesterreich 1.

… axel corti in der oe1 reihe „Chronisten, Reporter, Aufklaerer“
… ausschnitt aus der sendung zu corti, vor allem ist die titelmusik des „schalldaempfers“ zu hoeren
… wir verlinken sonst ja nicht zu amazon: aber dort kann man kurz in einzelne ausschnitte des „schalldaempfers“ hoeren
… die cd edition des schalldaempfers
… in der mediathek kann man ausschnitte aus club2 besuchen von corti hoeren (wenngleich nicht alle audiofiles wirklich funktionieren)

weblog :: zu heinz conrads

unglaublich und erst heute bei der recherche zu heinz conrads (falter – ein halber doppeladler – franz schuh): der weblog zu heinz conrads!

kaufen! :: ein warenhausroman

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abb. geschichte des kaufhauses karstadt
© Archiv der Firma Karstadt-AG Berlin

das hat zwar zola mit seinem paradies der damen (das wir staendig ans herz legen!) weitaus besser gemacht. zola zieht das „paradies der damen“ als oekonomische kritik auf. das warenhaus ist dabei ein symbol fuer die durchkapitalisierung aller handlungen der angestellten und kunden. aber der text von nicole mueller „kaufen!“ nimmt einiges an kritik wieder auf. nicht uninteresssant – wenngleich mit etlichen platten tueden (wir wissen doch alle. wie es sein koennte. wenn wir in einer fest organisierten putzkolonne anfangen wuerden. da heisst es immer noch – ganz unten anfangen).

„Von dem Augenblick an, als ich als Putzfrau nach oben versetzt wurde, in die Etage mit Teppichen, Vasen, Bilderrahmen und Blumenschmuck, war es um mich geschehen. Ich war verzaubert und besessen vom Glanz des ewig Neuen, von diesem dauerhaften Versprechen, dass nichts sich verbraucht, von diesen Waren, die in der schwachen Abendbeleuchtung geradezu magisch zu glimmen schienen. Ich war verliebt in die makellosen Oberflaechen, in die mit barocker Stofffuelle inszenierten Interieurs, die von keiner menschlichen Hand gestoert wurden, von keinem Gebrauch aus dem Gleichgewicht gebracht oder in ihrer Schoenheit beeintraechtigt worden waeren. “

kaufen! ein warenhausroman – nicole mueller, nagel & kimche august 2004

„Wir werden ein paar Centimes an diesem Artikel verlieren, das gebe ich zu. Und weiter? Es ist wohl ein grosses Unglueck, wenn wir alle Frauen anlocken und sie, verfuehrt, toll gemacht von der Unmenge unserer Waren, uns auf Gnade und Ungnade ausgeliefert sind und, ohne zu rechnen, ihre Geldboersen leeren! Die Hauptsache, mein Bester, ist, dass sie Feuer fangen, und dafuer braucht man einen Artikel, der gefaellt, der Aufsehen erregt. Nachher koennen Sie dann alles uebrige ebenso teuer wie anderswo verkaufen, sie werden dennoch glauben, es bei Ihnen billiger zu bekommen.“

aus: paradies der damen – emile zola, edition ebersbach

doujinshi :: nicht kommerzielle mangas

„Mit Doujinshi bezeichnet man Manga und andere Werke (Anime, Artbooks, Romane etc.), die nicht kommerziell vermarktet werden. Dies bedeutet, dass sie meist von Fans gezeichnet sind, die den Vertrieb Ihrer Werke selbst uebernehmen (z. B. auf Messen wie der Comiket (Abkuerzung fuer Comic Market). Manchmal veroeffentlichen auch bekannte Mangaka Doujinshi unter einem Pseudonym.“ (doujinshi)

… was sind doujinshi

saveharry.com

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aus dem flyer: harry potter gegen coca cola – saveharry.com (pdf)

… Magischer Welterfolg in Serie? – Cornelia Voelklein (diplomarbeit 2000, pdf)

Zauberhafte Geldvermehrung dank Harry Potter (zdf)
… Wem gehoert Harry? (zeit)
… Alle Tassen im Schrank (wdr)
Harry-Potter-Seiten im Internet weltweit ueberwacht (heise 2000)
Harry Batman Potter (telepolis 2001)
… Zauberhafte Abziehbilder (zeit 2001)
… Markenname: Harry P. (verlagruhr)

vom weltbuerger zum flobal player :: harry potter

„Neben der rigiden Durchsetzung des Alleinvertretungsanspruchs war das Ziel der Konzernpolitik eine auf das amerikanische Design und den Film zugeschnittene weltweite Vereinheitlichung der bildlichen Repraesentation von Harry Potter. Bereits mit Erscheinen des vierten Bandes musste der Carlsen Verlag den Schriftzug des US-amerikanischen Verlags uebernehmen (s. Abb. 2). Mittels eines Style-Guides fuer die Lizenznehmer bestimmte Time Warner Entertainment das Aussehen der Merchandising-Artikel.“

Vom Weltbuerger zum Global Player. Harry Potter als kulturuebergreifendes Phaenomen – Ingrid Tomkowiak (pdf)