dadasophin.de

das laszive kaetzchen :: des kunstbetriebs

was sind wohl sich lasziv raekelnde kaetzchen? 😉

Der Hang zum verspielten oder sich gar lasziv auf einer Decke vor dem Kamin räkelnden Kätzchen ist unübersehbar.

auf der suche nach dem modernen gral – neoromantiker erobern den kunstbetrieb (nzz, 10.09.05)

poirot :: zum ausschneiden

wahnsinn: es gibt heute auf webseiten noch richtige spiele zum ausdrucken und ausschneiden. 🙂

so auf der agatha christie webseite: poirot investigates (pdf, via guardians culture vulture blog)

jane austens :: marktwerte

sehr interessanter artikel des guardian zu vermarktung/marktwert von jane austen. durch die aktuelle verfilmung „bride and prejudice“ wird ein neuer boom erwartet – der film. nur just in case. ist weder bolly- noch janewoodhaft. einfach eine kommerzielle. mitunter sehr schlecht platzierte und besetzte veranstaltung.

„Austen has become part of the female gift culture,“ she said. „One curious thing is that 100 years ago, Austen was read mostly by men. Now it’s a woman’s thing because of the way the films have been marketed. Modern marketing seems to work by targeting one segment at a time.“

a literary sensibility that makes solid financial sense (guardian, 03.09.05)

die mode :: auf medien zu schiessen

„Diese Leute sterben nicht, weil sie zu sorglos sind, sondern weil es Mode geworden ist, auf Medien zu schießen“, erzählt Fritz. Sei man früher mit der Aufschrift „Presse“ verschont geblieben, würde heute erst recht auf solche Personen oder Fahrzeuge gefeuert.

mode, auf medien zu schiessen (presse, 13.09.05)

bucherfolg == lesernaehe ?

also – was soll diese gleichsetzung nun wieder heissen: bucherfolg == lesernaehe? das ist ja ganz was neues bzw. frau wuttke macht hier gleichnisse auf. die weit von gestern sind:

Aber dass dabei auf Erfolg beziehungsweise Erfolgsaussichten eines Buches geschaut wird, also mal auf den Leser

mehr rummel als literatur – s. loeffler ueber den corine-preis (deutschlandradio, 13.09.05)

depression :: ueber alles

also – der depressions barometer fuer deutschland steht ja eher im unteren bereich. was will uns dann wohl der film „die grosse depression“ klarmachen? 🙂 wir sind gespannt.

zwischen kuehlerhaube und heckklappern :: ulf poschardt

dass eine tageszeitung einen seitenlang schwerpunkt setzt. ist nicht alltaeglich. dass der schwerpunkt auch noch interessant ist. wie die lektuere der wochenend- und monatsmagazine. auch nicht. so in der TAZ vom letzten wochenende – was ist heute noch links?

darin u.a. den sarkastischen kommentar von andreas fanizadeh (id-verlag) zu einem aus seiner „alten gruppe“ – ulf poschardt:

Im Lala-Land der Neokons steht das Land nie unter Wasser und die Reifen sind immer prall aufgepumpt. Poschardt sieht das so: „In dieser Generation kommt die praktische Vernunft zu sich. Auch bei der Wahl des Autos. Verkörpert wird dies sinnfällig von der neuen B-Klasse von Mercedes.“ Zwischen Kühlerhaube und Heckklappe ist ihm das Gehirn in die Brieftasche gefallen.

es gibt kein linkes zurueck – andreas fanizadeh (TAZ, 10./11. 09. 05)

keiner will was gratis?!

schon merkwuerdig – da legen wir einfach gratis ueber 100 seiten dicke literaturzeitschriften aus und keiner will eine?! ist das jetzt bewusstes weggucken oder liest heute keiner mehr literaturzeitschriften?! wohl das zweitere. nunja – es ist experimentelle literatur. aber es ist durchaus ein lesbares heft. schon weil bis zu 10 jahre alte texte aus frueheren ausgaben neu ueberarbeitet wurden.

also warum will keiner ein gratis heft? weil man lieber in der ausgesuchten buchhandlung 10 euro bezahlt und es dann lieber fuer den naechsten dort liegenlaesst. jaja.

kafka :: und :: blumfeld

soso – daher also – jetzt ist alles klar:

Blumfeld, ein älterer Junggeselle, stieg eines abends zu seiner Wohnung hinauf, was eine mühselige Arbeit war, denn er wohnte im sechsten Stock. Während des Hinaufsteigens dachte er, wie öfters in der letzten Zeit, daran, daß dieses vollständig einsame Leben recht lästig sei, daß er jetzt diese sechs Stockwerke förmlich im Geheimen hinaufsteigen müsse, um oben in seinen leeren Zimmern anzukommen, dort wieder förmlich im Geheimen den Schlafrock anzuziehn, die Pfeife anzustecken, in der französischen Zeitschrift, die er schon seit Jahren abonniert hatte, ein wenig zu lesen, dazu an einem von ihm selbst bereiteten Kirschenschnaps zu nippen und schließlich nach einer halben Stunde zu Bett zu gehn, nicht ohne vorher das Bettzeug vollständig umordnen zu müssen, das die jeder Belehrung unzugängliche Bedienerin immer nach ihrer Laune hinwarf.

blumfeld, ein aelterer junggeselle – franz kafka (projekt gutenberg)

peter landerl :: der kampf um die literatur

manchmal entdeckt man buecher erst durch umwege. weil sie in rezensionen sozusagen nicht wirklich auftauchen. peter landerls „der kampf um die literatur“ aus dem studien verlag (2005) haetten wir so glatt uebersehen und haben das buch gleich bestellt:

Peter Landerl erzählt die Geschichte des österreichischen Literaturbetriebs seit 1980. Basierend auf Pierre Bourdieus Überlegungen zum literarischen Feld untersucht und hinterfragt er die Bedingungen, unter denen Literatur in Österreich entstand und entsteht.
Es sind nicht nur die ästhetischen und inhaltlichen Kriterien, die den Wert und die Rezeption eines literarischen Werks bestimmen, zusätzlich haben literarische Instanzen – Verleger, Lektoren, Herausgeber, Kritiker, Germanisten, Veranstalter – einen wesentlichen Anteil an diesen Auswahlprozessen. Diesen Instanzen gilt die Aufmerksamkeit des Buches: Wer ermöglicht, behindert, beeinflusst das Erscheinen eines literarischen Werks?

aus der anzeige des verlags