dadasophin.de

peter lohmeyer im interview :: nie verbiegen

„Ich glaube wirklich daran, dass Qualitaet sich durchsetzt. Klar, es gibt im deutschen Fernsehen Gewohnheitsgesichter, die wird es noch in 20 Jahren geben, und neue Leute werden sich kontinuierlich in diese Gewohnheit hineinspielen. Das ist fuer den Gelsenkirchener Barock auch voellig in Ordnung. Ich habe das Glueck, sagen zu koennen, dass ich meinen Beruf mit solchen Leuten nicht zusammen ausueben muss.“

peter lohmeyer – nie verbiegen. in: aktueller newsletter der filmstiftung NRW (pdf)

steirischer herbst 2004 :: krisen sind immer

regelmaessig „schnarcht“ er jedes jahr rein: der programmnewsletter des steirischen herbstes (graz/oesterreich). was der newsletter schon an „katastrophalem“ (programmpunkt: krise ist immer) verspricht, setzt sich an „angstvollem“ (programmpunkt szenische kunst: junk space: Ein Trimm-Dich fuer Angsthasen von Kathrin Roeggla) fort und endet im „banalem“ kaelteschmock (programmpunkt literatur: kaelte: literatur im herbst).

so unaufregend wie jedes jahr – schoen! 😉

stichworte zum mitschreiben und mitprosten aus den programmatischen ankuendigungen:
… krise ist immer
… authentische kuenstler und kuenstlerinnen
… krise als produktive aesthetische kategorie
… sich artikulierenden kunst ins offene, ins Unbekannte (avantgarde? na was denn nun!)
… angstgesteuerten individuen in angstgesteuerten gruppen
… das foyer eine vorhoelle
… third places (ausstellungen, filmreihe, symposien, workshop und live-acts zu den themen fussball, games, musik-clips – endlich was interessantes!)

tribecast :: persoenliche daten querveroeffentlichen

dana boyd von many-to-many macht auf eine etwas „ruede“ einbindung aufmerksam. tribecast – ein netzwerk fuer freundschaften und jobkontakte – erlaubt auch die einbindung der eigenen kontakte (mit bild, name und anzahl der kontakte) auf die homepage (siehe mark’s list of friends).

„Somehow, i want to be in control of how my image is displayed around the web, even though i know thatÕs not feasible. But when i signed up for Tribe, did i assume that i signed up to be re-broadcast everywhere?“ (TribeCast: when YASNS meets blogrolls)

im gegensatz dazu ist es etwa bei open bc (nunja, ist ja auch ein business-netzwerk) nicht moeglich, daten von personen ohne anmeldung zu erhalten. bzw. erst nach registrierung koennen jene daten eingesehen werden, die man selbst freigegeben hat.
aehnlich duerfte es auch bei friendster sein.

updatehinweis zu openbc: die homepages der einzelnen mitglieder sind offenbar frei zugaenglich! na. wenn wir das mal vorher gewusst haetten. jetzt ist es zu spaet! 🙂

weblogs.com :: schliessungen

„Winer, a driving force in the emergence of blogging and RSS, started the service as a founder of Userland software, but left the company several years ago. When the blogs needed to be moved off Userland’s servers, Winer said he tried to transfer them to a server he owned, which was unable to handle the load. Winer said cost issues and personal health concerns limited his ability to resolve the difficulties, so he decided to close the service.“ (netcraft)

image

abb.: ausschnitt aus der liste geschlossener weblogs
auf dem freehoster weblogs.com auf der suche nach einem backup ihrer eintraege

es ist schwer einzuschaetzen. welchen aufwand das „ein-mann-unternehmen“ – dave winer mit seinem gratishosting auf weblogs.com – tatsaechlich zu bewaeltigen hatte (die zahl der weblogs soll sich auf 3000 belaufen). seine audionotiz (nachzulesen hier) ist eher weitschweifend (man muesste sich erst in die diversen bloggerinternas verknuepfen: radio userland als kommerzieller zweig vs. diverse technologischen entwicklungen wie das rss-format auf nichtkommerzieller basis etc.). klarer werden eigentlich nur jene punkte. die den gesamten weblogbereich betreffen:

  • kommerzielle aspekte werden immer wichtiger, spalten sich als eigentstaendige entwicklungen ab, sind „lukrativer“. noch lebt das weblogging von entwicklungen, die zuerst im nichtkommerziellen erarbeitet. aber auch von kommerziellen strukturen „gratis“ eingefordert werden (wenn wir den konzeptuellen „knoten“ von dave winer und radio userland richtig interpretieren; burningbird zieht eine durchaus sinnvolle parallele zur diskussion ueber die kommerzialisierung von moveable type).
  • weblogs.com als hosting service war kostenlos und hat wohl die (performance)-ressourcen von winers serverumgebung ausgereizt (warum er alle DNS eintraege auf einen buendeln musste. haben wir nicht ganz verstanden)
  • winer. der wohl alleine alle webseiten gehostet hat. stellt durchaus klar. dass seine persoenlichen (und gesundheitlichen ?!) ressourcen erschoepft sind.
  • winer wird oft nachgesagt. dass er mehr aus dem „bauch“ heraus agiert und dadurch mitunter die weblogszene vor den kopf stoesst. via audiodatei macht winer einen abgeklaerten eindruck. die gruende werden jedoch nicht wirklich deutlich genug hervorgehoben.
  • ein weiterer interessanter aspekt ist. dass einige seiten auf weblogs.com wie the doc searls weblog weiterhin erreichbar sind (doc searls statement zur schliessung der anderen blogs liest sich wie ein gratwanderung. weder von searl noch von winer gibt es bis dato eine erklaerung dafuer. – unsere vermutung: blogfrequenz und -bekanntheit. – das argument von the media drop. dass nur blogs mit niedriger posting-frequenz geschlossen wurden. geht nicht wirklich auf).

gaenzlich neben der argumentativen kappe liegen einige reaktive momente in der bloggerszene. da wird schon mal das „9/11“ der bloggerszene ausgerufen: „Last night was a 9/11 of sorts for the weblogs.com bloggers. Was it a bird, a plane, superman? Now they pick up the pieces and we help. Let’s all help.“ (allied) oder gar der bloggermord angekuendigt. auch der gesundheitszustand von dave winer wird sehr bildhaft in frage gestellt (sandhill treck). da sind gegen-statements als audio-note (mp3) noch die kleinste nummer (u.a. burningbird)

der interessanteste kommentarthread laeuft auf joho the blog: dort auessert sich zum einen dave winer zu den flames und vorwuerfen und finden sich zum anderen „quer-informationen“ etwa zu den kommerziellen ausrichtungen bei UserLand.

es bleibt noch abzuwarten. welche genauen hinter- und beweggruende zu den schliessungen gefuehrt haben. vor allem jene. die nicht dave winers persoenliche und technische performanzprobleme betreffen.

(via bloghaus)

kataloge immer ganz nach vorne!

mitgehoert in der buchhandlung des museums ludwig in koeln anlaesslich der austellungseroeffnung von aernout mik und heike beyer: museumsleiter kaspar koenig mokierte sich darueber. dass die kataloge der kuenstler des heutigen abends im museumsshop nicht ganz vorne ausgestellt sind. was denkt sich da erst der kuenstler! 😉

da muessten ja kuensterlinnen glatt nach ihren katalogen suchen! waere doch interessant zu verfolgen. ob sie sie auch finden. die – ihre – kataloge. kuenstler sind ja so verfaenglich empfinduoes – weiche schale und harter kern ?!!!

EU-wahl: wie man den stimmzettel richtig ausfuellt

der standard stellt in seinem artikel „Wie man gueltig waehlt“ ganz genaue informationen zur verfuegung, wie man den stimmzettel am naechsten sonntag richtig ausfuellt. wir haben uns dem angeschlossen, einen voellig standardisierten stimmzettel entworfen (3 moegliche parteien ohne namensnennung sind ein probates mittel fuer eine moeglichst standardisierte exemplardarstellung, damit ist keine politische gewichtung und keine wahlempfehlung gemeint!) und beispiele von gueltigen und ungueltigen szenarien, einen stimmzettel auszufuellen, entworfen.

szenario 1 – stimmzettel ungueltig:

image

„So ist ein Stimmzettel auch ungueltig, wenn bei einer Partei ein dickes Kreuz, bei der anderen nur ein kleiner Strich zu sehen ist. Hat man irrtuemlich begonnen, sein Kreuzerl bei der „falschen“ Partei zu machen, geht man am besten zum Wahlleiter. Dieser bittet den Waehler, den Stimmzettel zu vernichten und haendigt ihm einen neuen aus.“ (wie man gueltig waehlt, standard)

random items :: neue URL

nur um etwaigen konfusion entgegenzuwirken: wir haben endlich unsere etwas „kryptische“ blogURL vereinfacht und der neue Pfad zum random items tempelsatz lautet:

https://dadasophin.de/

was die anderen so bloggen. wenn der tag laenger wird …

  • der mehrzweckbeutel ueber die vielfalt der micronations
  • was sind das bloss fuer harte zeiten: „Soweit ich weiss, hat sie es nicht in einen geregelten Job geschafft. Google kennt ihren Namen nicht mehr.“ (denn sie wissen nicht, was sie tun sollen)
  • das haetten wir nie fuer moeglich gehalten: der mann und das grillobjekt (fonolog)
  • das kellerkind zieht wieder durch die lande
  • der geburtstag von lotte reininger mit 1A-scherenanimation (kulturnation)
  • was wir schon immer ueber das floss im urwald und langnese wissen wollten (werbeblogger)
  • warum frauen auch mal nein sagen koennen. (@lles wird gut)
  • stoer-signale empfiehlt ihn auch: den wahl-o-maten. wir sind auch schon durchgeflitzt. sagen aber nichts weiter. 😉
  • die fluxus anthologie (mp3s) (cartoonist)
  • ist auslaenderausweis = aufenthaltsgenehmigung? (irene)
  • es kann eben nur einen salzburger schnuerlregen geben! punkt! das wohnzimmer
  • was ist ein proustsches erlebnis? (the drink tank)
  • endlich ein weblog fuer die europawahl
  • sach mal. koennen die leude nicht mehr lesen (hinterding – es sind doch nur 3 wochen!)
  • es gibt immer noch perlen: die tour de france als literaturevent (laundromat)
  • das fehlt noch in unserer schafsammlung: das niesschaf (via heimchen)
  • cool: endlich was machen ausm tetrapacken (via machtdose)
  • ein bis heute verlegter weblog (pan-o-rama)