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Kategorie: Lektüren

re-reading McLuhan: interessante Vorträge

Hier habe ich schon mal angefragt, wann und ob eine Begleitpublikation zu erwarten ist: re-reading McLuhan.

Ein ganze Konferenz über die Aktualität von McLuhan oder eben auch nicht. 🙂 Ich werde ein Update machen, sobald ich mehr Infos zur Begleitpublikation habe.

Zeyringer: Ehrenrunden im Salon

Wieder ein Buch von Zeyringer über den Literaturbetrieb.

Klaus Zeyringers Buch „Ehrenrunden im Salon. Kultur – Literatur – Betrieb“ (Studienverlag) habe ich mir sofort bestellt. Er ist einer der wenigen, der sich mit Bourdieu im argumentativen Gepäck zu Stellungnahme und Analyse des Literaturbetriebs aufmacht:

Der Kulturbetrieb funktioniert nach wie vor als Mischung von Salon, Tafelrunde und Funktionärsbüro. Deren Mechanismen bleiben im Grunde in einer je nach Umfeld verschieden austarierten Zusammensetzung bestehen. Sie bestimmen die Spielregeln, auch wenn die neuen Medien einige Veränderungen in Techniken, Umgangsformen und Verortungen gebracht haben.

Quelle: Von Fürsten und Beisitzern (Zeyringer, Standard – 27.02.07)

krimi-couch.de: nun auch einen Podcast

krimi-couch.de hat nun auch einen Podcast.

Der Podcast wird eifrig mit der Synchronstimme von Pierce Brosnan beworben, die ist auch nicht schlecht, aber trotzdem irgendwie ein wenig merkwürdig. Man hat beständig das Gefühl, in einem James Bond gelandet zu sein, da auch immer mal zwischendurch auf einen gefeuert wird. 🙂 So eine bekannte Stimme kann mitunter auch ein paar Nachteile haben. Bis dato gibt es 2 Folgen und abonnieren (itunes) kann man ihn auch.

Chanel: Werbung als Nouvelle Vague

Gut, man ist fasziniert, mal wieder die Musik von Georges Delarue zu hören und an Godard zu denken.

Nur die Musik von Godards Filmen katapultiert mich automatisch in etwas zurück, was Mark Terkessidis heute wohl „die Zukunft küssen“ genannt hat: man war eben so politisch wie poetisch emotionalisiert, es waren die endlichen 80er, in denen ich die ersten Godard Filme gesehen habe. Mein Lieblingsfilm von ihm noch heute – Pierrot le fou (Pierrot der Narr) mit einem gänzlich wunderbar anarchischen Belmondo. Auch wenn der Mann (Belmondo) die Theorie und die Frau (Anna Karina) die Praxis eingenommen haben. Heute favorisiere ich in einem Art postromantischen Ideal auch Godards Chinesin.
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Benjamin hat blogähnlich gearbeitet

Walter Benjamin als Blogger. Wer hätte das gedacht. 🙂

Mark Amerika ist mir immer sympathisch gewesen aufgrund der theoretischen Linien, die er immer wieder zu ziehen vermag. So entdeckt er Walter Benjamin und seine Arbeitsweise als blogähnlich, weil er einer der ersten gewesen sei, der unterschiedliche Materialen (Bilder, Texte, Diagramme, Literatur) vermischt und neu zusammengestellt hat. Das Passagenwerk sei quasi ein Paradebeispiel für dieses Arbeiten:

Walter Benjamin was a blogger, remixologist, hypertextualist, and theoretical performer before any these terms saw the light of day. Back in the first half of the 20th century, when he was on fire with the discovery of what would eventually become critical theory, he was sampling and remixing all manner of images, texts, diagrams, poetry, etc.

Quelle: Benjaminian Blogstyle (Professor VJ)

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BellaTriste: Der sagt über den was und der über den

Das liest die lauchtige Leserschaft von Kleinst- und sowieso Magzinen am Liebsten – bekanntere Autorinnen schreiben zu weniger bekannteren Autorinnen, was auch immer gern oder weniger gern.

Genau so stellt man sich die deutschte Gegenwartsliteratur immer vor – ein Stammtisch des àœber-Nehmens:

Lutz Seiler über Nico Bleutge. Ulrike Draesner über Anja Utler. Sabine Scho über Daniel Falb. Brigitte Oleschinski über Ron Winkler. Hendrik Rost über Ulrike Almut Sandig. Raphael Urweider über Steffen Popp. Andreas Altmann über Carsten Heinrich. Kathrin Schmidt über Monika Rinck. Alexander Nitzberg über Norbert Lange. Jan Wagner über Bastian Winkler. Norbert Hummelt über Lars Reyer. Nicolai Kobus über Nora Bossong. Hauke Hückstädt über Henning Ziebritzki.

Quelle: BellaTriste – Jetzt neu

Diskussion des Avantgarde-Begriffs (Deutschlandfunk)

Eine ganze Diskussionssendung zum Avantgarde-Begriff: Die Arbeit muss Fragment sein.

Sehr schön – selten wird der Avantgarde-Begriff öffentlich diskutiert und eher noch weniger im Radio, wenngleich der Ansatz – laut Sendebeschreibung – eher vom Negativen auszugehen scheint:

Die Welt muss wieder erzählbar werden, verständlich, unterhaltend. Der sich in der Sicherheit des Erzählens wiegende Romancier hat offensichtlich Erfolg, nicht nur im Handel, auch bei der Kritik. Und längst wird in akademischen Zirkeln debattiert, ob die Avantgarde gescheitert sei, ja ob es sie je gegeben habe.

Quelle: Die Arbeit muss Fragment sein (Deutschlandfunk, 27.04. – 20:10, Livestream>)

Die SI im Archiv

Auch Debord und die SI kommen nun in den White Cube – das Museum.

Also – schließlich findet alles ins Archiv, und auch wenn die Rezensentin der FR darauf beharren will, dass die SI noch ein Geheimtip sei. Dann wäre wohl geheim noch mal genauer zu klären – kommt eben auf die entsprechende Situation an. 😉

Radikalität hat ihren Preis. Guy Debord, der Wortführer der Situationisten, bezahlte seine konsequente Missachtung der Medien und der Öffentlichkeit mit Armut und Isolation. Allerdings musste der Utopist sich auch nach der Auflösung der Situationistischen Internationale 1972 nicht vorwerfen lassen, seinem Ziel, die vom Markt korrumpierte Kunst zugunsten gesellschaftlicher Intervention abzuschaffen, untreu geworden zu sein.

Quelle: Die Idee von der Abschaffung der Kunst (FR, 12.04.07)

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