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Schlagwort: Literatur

Christa Wolf: Unter den Linden

der text von christa wolf „unter den linden“ liest sich irgndwie interessant. die trinken immer mocca double.

Sofia Coppola: The Virgin Suicides

Ich fand bereits Sofia Coppolas Film Marie Antoinette (2006) ziemlich verschärft – ein Ausstattungsfilm, ja + nein, vor allem ein Film über Machtverhältnisse. Um Machtverhältnisse dreht sich alles in ihrem Film The Virgin Suicides, ihr Debütfilm aus dem Jahre 1999 nach einer literarischen Vorlage von Eugenides.

Es klingt zwar immer ein wenig angestaubt, aber es ist tatsächlich so, dass man den beiden Filmen anmerkt, dass eine Frau Regie führt. In beiden Filmen stehen Frauen im Mittelpunkt, die in Machtverhältnissen stehen, die sie nur bedingt (mit-)beeinflussen können. Marie Antoinette entwickelt eine bonbonfarbene Konsumlust und entwickelt sich zur Konsumikone ihrer Zeit, die Selbstmord-Schwestern schaffen diesen Ausbruch nicht, sie bestellen Reisekataloge und Modejournale, schwelgen in fremden Welten, ohne das Haus verlassen zu könnnen. Die Pubertät als Atom. 🙂

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Gilmore Girls und Boswell

Nach langer Pause habe ich mir wieder eine Folge der Gilmore Girls angesehen und bin prompt über das Referenzenszenario gestolpert, dass diese Serie so anspruchsvoll sein läßt.

Gerade noch mit James Boswell befasst gewesen, schon finde ich ihn flott zitiert bei den Gilmore Girls wieder. Während sich das Paar über die Stadt London unterhält, fällt ein Satz von Samulel Johnson: „When a man is tired of London, he is tired of life“ (Quelle). Das könne ja nur einer sagen, der noch nie eine Fernbeziehung gehabt hat. Rory Gilmore kontert haarscharf darauf: „Boswell war ja immer in seiner (Johnsons) Nähe“. So kalauernd also das, was von James Boswell heute übrig geblieben ist. Ich empfehle nur, lesen Sie sein Journal, das Londoner Tagebuch. 🙂 Da bleibt mehr als nur seine Beziehung zu Johnson zu entdecken.

Die Ferienbande und der mehrfache Boden der Parodie

Die Ferienbande – eine Parodie auf Jugendhörspielserien wie Die drei ???.

Eine Parodie arbeitet ja meisthin mit vielen doppelten Böden, die Jugendhörspielserie „Die Ferienbande“ gleich mit unzähligen. Aus einer Radio-Comedy-Serie des Comedy-Duos Kai+Sven (Eine Tasse Tee?) entstanden, sind bis dato zwei Folgen der Ferienbande auf CD und auch online als MP3 Download (z.b. auf soforthoeren.de) zu erwerben.

Die erste Folge Die Ferienbande und die entsetzlichen Ferien startet gleich mit der Metaebene Sprecher, der eigentlich ein ganz anderes Jugendhörspiel sprechen soll, sich aber für die Ferienbande berufen fühlt. Der Erzähler greift immer wieder ins Geschehen ein und die Protagonistinnen sind bis an eine durchaus schmerzliche Grenze Parodien von Figuren anderer Jugendhörspielserien.

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Trailer zur P. J. Tracys – Memento

Was kann ein Trailer für ein Buch leisten?

Schon irgendwo auch unnötig, weil nicht sonderlich gehaltreich – Trailer für Buchneuerscheinungen. Gesehen heute den Trailer zu P. J. Tracy neuem Buch Memento.

Ich werde es ohnehin lesen. 😉

krimi-couch.de: nun auch einen Podcast

krimi-couch.de hat nun auch einen Podcast.

Der Podcast wird eifrig mit der Synchronstimme von Pierce Brosnan beworben, die ist auch nicht schlecht, aber trotzdem irgendwie ein wenig merkwürdig. Man hat beständig das Gefühl, in einem James Bond gelandet zu sein, da auch immer mal zwischendurch auf einen gefeuert wird. 🙂 So eine bekannte Stimme kann mitunter auch ein paar Nachteile haben. Bis dato gibt es 2 Folgen und abonnieren (itunes) kann man ihn auch.

Hunger auf Leben: Brigitte Reimann

Hunger auf Leben, der Film über das Leben der Brigitte Reimann, macht Lust, mehr von ihr und über sie zu lesen.

Ein wenig kursorisch fand ich ihn schon, zufällig in der Nacht hingezappt auf Hunger auf Leben, ein Film über das Leben von Brigitte Reimann. Das beste daran – abgesehen vom deutschen Staraufgebot und Martina Gedeck, fand ich die Schlusszene, in der Brigitte Reimann plötzlich allein war mit dem Schreiben und dem Krebs, kein Mann und kein Literaturfunktionär in Sicht. Egal, ob das historisch so auch verbürgt ist (ich las gerade, dass sie zu dieser Zeit mit einem Arzt in vierter Ehe verheiratet war).
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Was ist genretypisch im Krimi?

Man muss tatsächlich die Frage stellen, ob die dem Alter der Protagonistin nicht gemäße Stunthaltung (Motto: Sie hält beinah übermenschliches durch und aus) oder die durch fast übernatürliche Eingebung erzeugten Wendepunkte in Krimis nicht ein und demselben Muster entstammen: nämlich den genretypischen Kunstgriffen.
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Die Alter-Egos in literarischen Texten: der fiktionale Autor

Auch ein interessanter Artikel über das Installieren fiktionaler Autoren in Texten, was meisthin von der Kritik als autobiographisch interpretiert wird: In my own words (Guardian, 28.02.07). Darin wird auch Agatha Christies immer wieder mal eingewobene fiktionale Autorin Ariadne Oliver angeführt.

Witzig, dass es auch Buchausgaben nur mit Ariadne Oliver von Agatha Christie gibt: The complete Ariadne Oliver.

Thomas Manns Position im literarischen Feld

Was man alles so unter dem Begriff „literarisches Feld“ subsummiert: Unter dem Tagungspunkt „Thomas Mann im literarischen Feld“ (Kolloqium des Kreises der jungen Thomas Mann-Forscher „Thomas Manns kulturelle Zeitgenossenschaft„) findet sich im Grunde nur ein Referat/Statement, dass sich tatsächlich auf das literarische Feld bezieht, Tim Lörkes „Selbstbewußte Konkurrenz: Ein Autor erobert das Feld„.

Aber wer weiss, womöglich beziehen sich die anderen beiden Referenten auch auf diesen Begriff. Die Titel „Thomas Manns Konzept des Epochenromans“ und „Der Roman als Kosmos“ klingen aber nicht gerade danach.