Spannend find ich es immer, von einem Artikel auszugehen und sich ein wenig von Infos treiben zu lassen. Heute war das die Rezension der Luganer Ausstellung Corpo, automi, robot. Tra arte, scienza e tecnologia in der NZZ.
Ganz fehlt das Zwielichtige allerdings auch in der Villa Ciani nicht. Die in ihrer wächsernen Materialität an Olimpia erinnernde «Venerina» – ein berückendes Prachtsstück, das allein schon den Besuch der Ausstellung lohnt – liegt aus dem Rahmen fallend vor dem Besucher: den Kopf nach hinten gebeugt, eine dreifache Perlenkette um den Hals, den linken Arm ausgestreckt mit geöffneter Hand, den rechten leger gebogen, die schlanken Beine elegant übereinandergeschlagen – sie könnte verführerisch sein, wäre ihr nicht die Bauchdecke abgehoben und blickte man nicht direkt in die Innereien und die aufgeschnittene Gebärmutter, in der ein wohlgeformter Embryo ruht;
Quelle: Der Mensch und seine Maschinerien, NZZ 03.02.10
Diesen Hinweis fand ich nun wieder spannend und habe mich auf die Suche nach diesem Wachsmodell für anatomische Studien von Clemente Susini aus dem Jahre 1782 gemacht.
- Clemente Susini (1754-1814) hat Kunst studiert in Florenz und ab 1773 hat er sich dem Wachsmodellieren zugewandt.
- Michelangelo der Medizin, FOCUS Nr. 36 (2000) – Rezension der Ausstellung in Bonn zu Clemente Susini.
- Flesh and Wax: The Clemente Susini’s anatomical models in the University of Cagliari (PDF-Datei) – Rezension des gleichnamigen Buches
- History of the wax anatomical models
- Sogar ein wenig interaktiv: die Clemente Susini’s Wax Anatomical Models
To be an artist during the Renaissance was, for many, to be an anatomist
: Art and anatomy.- Wax anatomical figure of reclining woman, Florence, Italy, 1771-1800
- Wax modelling
- Anatomical Waxes in 18th Century Italy (PDF-Datei)