die oesterreiche tageszeitung „presse“ hat den argumentativen vogel abgeschossen:
Sie ist aber auch ein Länder-Wettbewerb, so eine Art Songcontest für Intellektuelle.
biennale – songcontest fuer intellektuelle (presse, 10.06.07)
dadasophin.de
die oesterreiche tageszeitung „presse“ hat den argumentativen vogel abgeschossen:
Sie ist aber auch ein Länder-Wettbewerb, so eine Art Songcontest für Intellektuelle.
biennale – songcontest fuer intellektuelle (presse, 10.06.07)
Das Imperium ist also aus der inneren Korruptheit der Republik erwachsen: „Eines Tages wachten Prinzessin Leia und ihre Freunde auf und sagten: ‘Dies ist nicht mehr die Republik, sondern das Imperium. Wir sind die Bösen.’“ (Lucas) Die aktuellen Konnotationen dieser Bezugnahme auf das antike Rom sind nicht zu übersehen: der Wandel von Nationalstaaten zum globalen Imperium. Man sollte die Star-Wars-Problematik (von der Republik zum Imperium) vor dem Hintergrund von Antonio Negris und Michael Hardts Buch Empire lesen: vom Nationalstaat zum globalen Empire.
star wars III – slavoj zizek (lettre international, nr. 69)
also doch nicht wirklich im wiener parlament. wir hatten uns ja auch schon ein wenig gewundert: das jelinek-forschungszentrum stellt sich im parlement vor?! dann warens eben nur die „prunkraeume“:
Eine neue Variante des Jelinek-Business ohne Jelinek liefert das preisgerecht installierte Elfriede-Jelinek-Forschungszentrum am Wiener Germanistik-Institut. Dessen Leiterin, Pia Janke, hat mit einem dickleibigen alphabetisch geordneten „Werkverzeichnis“ alles katalogisiert, was von, für oder gegen Jelinek jemals geschrieben worden ist. Ein solches Konvolut birgt naturgemäß einen anekdotischen Reichtum, aus dem Janke, sekundiert von ihren wissenschaftlichen Beirätinnen, der Wiener Theaterwissenschaftlerin Hilde Haider-Pregler und der Kritikerin Sigrid Löffler, eine gewisse Deutungsmacht über die innenpolitische Wirkungsgeschichte der Dichterin herleitet.
vergib uns unsere gemeinheit (TAZ, 17.06.05)
… ungelenker umarmungsversuch (standard, 16.06.05)
die digitalisierung der ddr underground zeitschriften schreitet voran. wie die berliner morgenpost berichtet. da bleibt dann der hinweis auf das schwierige verhaeltnis zwischen underground und stasi nicht aus:
Zudem sabotierten Stasi-Spitzel, wo es ging: Die Nullnummer des „Friedrichsfelder Feuermelder“ stammte komplett aus Stasi-Feder, was die unterwanderte Redaktion zu spät, erst nach der Veröffentlichung, bemerkte.
vergilbtes macht karriere (berliner morgenpost, 16.06.05)
hanno rauterberg packts wieder an: die frage nach der kunst im kunstbetrieblichen geklinge und gegloeckle – diesmal das biennalische almauftreiben in venedig:
Der Künstler darf sich also wie bei Hofe fühlen, vor allem des Abends und in der Nacht, wenn von Habsburg und de Pury, wenn Prada und Guggenheim in ihre Palazzi zum Empfang bitten. Immer zahlreicher, immer ausgefallener werden die Diners, Partys, Clubkonzerte. Und viele Biennalisten wandern von einer Feierstation zur nächsten, genau wie sie am Tage von Pavillon zu Pavillon streifen, nur noch beschwingter, noch beschwipster von sich selbst.
fragt da noch jemand nach kunst – hanno rauterberg (zeit, 16.06.05)
eine uebersicht ueber englischsprachige iranische weblogs: blogs x iranians (via perlentaucher)
… in weblogistan – joerg lau (zeit, 16.06.05)
na. da waren wir dann ja schon ziemlich angetan. dieses kleine feine dashboard widget – wordpressdash fuer den tiger – exclusiv fuer die wordpress gemeinde. 🙂
also fuer das schnelle zeilen einwerfen ne prima sache.
agamben scheint in letzter zeit nur noch „pruegel“ aus dem feuilletonistischen feld zu erhalten. waehrend er im gegenzug wohl im kontext der berliner volksbuehne – wie immer bei aktuellen philsophen – „verherrlicht“ wird.
interessant der punkt. dass agamben wohl begriffe wie „aura“ wieder neu auflegt.
Seine Philosophie ist keine Philosophie mehr, sondern bloß eine Predigt.
ein hype. dem man nicht glauben darf (berliner zeitung, 18.05.05)
man koennte langsam aufhoeren damit. in deutschen feuilletons das als-ob des verstandenhabens einer franzoesischen postmodernen und strukturalistischen philosophie in einer weise darzustellen. die nur zeigt. dass der feuilletonist offenbar selbst nicht in die jahre kommt. diskurse der philosophie jedoch schon – sie differenzieren sich weiter aus. und sie beschaeftigen sich auch mal mit einem so einsamen steckenpferd wie sekundaerliteratur. wer heute den „tod des subjekts“ immer noch quasi frisch vom argumentativen pferd springend mit dem negieren von realen „subjekten“ gleich setzt. der kann einem nur leid tun.
leider ist das im deutschen feuilleton schneller lesbar. als man ein buch von baudrillard. deleuze. barthes oder lacan ueberhaupt wieder mal zur hand nehmen kann:
Das ganze Begriffsgeklingel von Derrida und Lacan, schaumgeborenes Diskursgepränge, mit dem „das Verschwinden des Subjekts“ herbeihalluziniert wurde (ein Mumpitz, der allerdings nirgendwo so musterschülerhaft nachbuchstabiert wurde wie an deutschen Universitäten), dergleichen hat Frankreichs geistiger Ausstrahlung sehr geschadet – übrigens auch in Osteuropa, wo die Menschen echte Sorgen hatten.
merci à la france – tilman krause (welt, 11.06.05)
wenn wir sagen muessten. welches buch uns in den letzten – sagen wir mal – drei jahren am meisten beeinflusst hat. dann wuerden wir bourdieus „regeln der kunst“ waehlen und danach kaeme erst mal ne luecke. 🙂
fast schon „manhaft“ ist der versuch von klaus zeyringer. immer wieder auf dieses wichtige buch hinzuweisen. so auch in einer schmalstrezension der aktuellen volltext ausgabe.
manhaft. fuer wahr. weil dieses buch nur verstehen wird. wer es auch verstehen will. und zeyringer ganz gehoerig den widerstand im eigenen akademischen und literarischen feld – vor allem in oesterreich unterschaetzt. 🙂