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das feld :: des relevanten realismus

Relrealfeld

das feld des relevanten realismus im feld der macht und kulturellen produktion (grundlage bourdieus „feld der kulturellen produktion“)

legende:
ÖK: ökonomisches kapital, KK: kulturelles kapital, SSK: spezifisches symbolisches kapital, AUTON+: hoher autonomiegrad, AUTON-: niedriger autonomiegrad

bachmann preis :: lesen sie marlitt!

kulturnation.de hat dem diesjaehrigen bachmann textpreisreden ja schon den laufpass gegeben. sie hat gut daran getan.

man muss sich mittlerweile fragen. warum sich dieser bewerb jedes jahr wieder bemueht und nach „frischen“ texten ruft. jedoch genau diese texte selbst vorab liest und ergo auswaehlt. einem michael lentz text nachzuweinen. hilft da wenig. schliesslich sind die gewinner franzobel und in seiner nachfolge lentz nur die nachwehen einer verschwindenden sprachkritischen auswahl(tradition) gewesen. danach kam nichts mehr. was sich auch nur annaehernd einem bachmannschen sprachkritischen verstaendnis verpflichtet fuehlte. auch obel und lentz repraesentierten nur noch das avancierte im sprachexperiment. das was uebrig bleibt. wenn man die sprachklinge immer nur mal so ansetzt. das gerade noch gaengige und moegliche sprachspiel im literarischen feld.

wir verordnen jury und autorinnen entweder:

A: lesen sie marlitt. dann bleiben sie am ball oder
B: lassen sie sich 5 jahre zeit bis zum naechsten almauftrieb. womoeglich waechst dann der nachwuchs.

topf & soehne – die ofenbauer von auschwitz

sehr interessante austellung – auch online gut lesbar – des juedischen museums berlin: topf & soehne – die ofenbauer in auschwitz (19.06. – 18.09.05 – der flyer zur ausstellung als pdf, die virtuelle pressemappe als pdf).

In der Weimarer Republik leiteten von Ludwig Topf eingesetzte Direktoren den weiter expandierenden Betrieb. Die Weltwirtschaftskrise Anfang der 30er Jahre führte jedoch beinahe zur Zahlungsunfähigkeit von Topf & Söhne. Erst die Aufrüstung des Deutschen Reiches bescherte dem Unternehmen nach 1935 wieder steigende Umsätze.

bachmann preis :: gerd scobels rede in das tv

auch sehr schoen: gerd scobels alternativen rede zu literatur 😉

das fernsehen als medium ist mittlerweile unhintergehbar

die rede klingt ein wenig wie aus den 70ern. als das fernsehen als bessere anstalt gebacken wurde.

bachmann preis :: hoert stimmen

oh ja – damit haelt sich der bachmann preis als wettbewerb ja aufrecht und versucht jedes jahr wieder „stimmen“ zu hoeren:;

Er plädierte stattdessen für eine Rückkehr zum eigenständigen Stil, der eigenen „Stimme“ des Autors.

rede zum bachmannpreis – iso camartin (bachmannpreis.orf.at)

bachmann preis :: der text darf nicht veroeffentlicht werden!

das faengt ja schon gut an:

Laut Statuten darf ein Text vor der Lesung nicht veröffentlicht worden sein, auch nicht in einer bearbeiteten Form. Da die Autorin an ihren Arbeiten ständig Veränderungen und Überarbeitungen vornimmt, Text-Teile und Fragmente publiziert, sei ihr dieser Fehler passiert, verlautete am Abend.

ueberraschender rueckug von teilnehmerin beim bachmann-wettbewerb (standard, 23.06.05)

btw: interessant dabei waere – sozusagen etwas pikant -. ob das wirklich nur ihre form zu arbeiten ist. oder ob sie es einfach mal versucht hat. 😉 bzw. ist bei der heutigen verschickungsdichte von texten an zeitschriften schnell der ueberblick zu verlieren. 😉

deleuze konferenz :: koeln

wir ueberlegen ja schon naechste woche zur deleuze konferenz (30.06. – 02.07.05 – pdf) in koeln zu gehen. aber warum kann man nicht wenigesten ein bisschen mehr infos zu den vortraegen posten? so klingt das dann doch alles recht speziell. vielleicht nur zu manuel de landa dann am donnerstag (30.06.05) ab 17:30.

oesterreich :: bedenkliches jahr

Ebenfalls wunderte sich niemand, dass an der Tafel „à–sterreichische Opfer des Krieges“ scheinbar auf die jüdische Bevölkerung vergessen wurde. Waren sie keine österreichischen Opfer? Und es fand auch niemand berichtenswert, dass die inhaltliche Abhandlung der Schrecken und Gräueltaten des NS-Regimes innerhalb der überaus textlastigen Ausstellung nur über eineinhalb Paragraphen anhält. Wird wohl nicht so arg gewesen sein. Die Bombenopfer hingegen nehmen sowohl räumlich – als erste ausgestellte historische Aufnahme – als auch inhaltlich einen überaus großen Raum ein.

dem hat’s graust vor mir (standard, 21.06.05)

btw: damit folgt oesterreich lediglich der allgemeinen tendenz. die bombenopfer in den vordergrund zu bringen.

konkrete poesie :: am mittagstisch

Sollte die Konkrete Poesie durch ihre Auflösung traditioneller Schreib- und Lesegewohnheiten je ein kritisches Potenzial besessen haben, so hat sich dieses zumindest im Fall Gomringers abgenutzt. Mag er einst versucht haben, durch den Spielcharakter seiner Gedichte die Aktivität des Lesers herauszufordern und den Weg „vom vers zur konstellation“ (1955) zu beschreiten, kehrt er heute, wie er schilderte, tendenziell zu gefälligen Versen zurück, die er am Mittagstisch im Kreis seiner Familie reimt.

das alte schweigen (berliner zeitung, 22.06.05)