der perlentaucher heute wieder besonders schoen spitz:
Und wir weinen unsere Dankestränen ausschließlich in Recycling-Papier
dadasophin.de
der perlentaucher heute wieder besonders schoen spitz:
Und wir weinen unsere Dankestränen ausschließlich in Recycling-Papier
ein grosser wurf von diederichsen. aber das wird sich wohl mit diesen parteien nicht machen lassen:
Rot-Grün müsste dafür die Lebenslüge „Neue Mitte“ aufgeben, und alle drei müssten linke Politik mit zeitgenössischen und internationalen Entwicklungen in Verbindung bringen, statt sich an Rekonstruktionsversuchen verschiedener historischer Stadien der Sozialdemokratie wund zu scheuern.
gespaltene zunge – diedrich diederichsen (TAZ, 20.09.05)
meine guete: robert misik laessts laufen –
Es könnte so laufen. Und wenn es nicht so läuft, dann womöglich nicht nur deshalb, weil etwa die CDU weiß, dass Schröder es so machen könnte – sondern weil Schröder weiß, dass die CDU weiß, dass er es so machen könnte. Denn der linguistisch-politische Komplex ist extrem selbstreferentiell, eine Gleichung höheren Grades.
verrat. flexibilitaet, befreiungsschlag – robert misik (taz, 20.09.05)
nunja. alexander kluge wird auch schon alt. schroeder war doch wirklich nicht mehr waehlbar. es ist einfach zeit. in opposition zu gehen:
Andererseits ist es so erstaunlich gewesen, dass dieser Kanzler, den ich sehr mag und selbstverständlich gewählt habe, fast überhaupt keinen Vorschlag gemacht und nur seine persönlichen Qualitäten ausgespielt hat. Zu diesen zählt, dass er nicht lügt. Weshalb er auch nicht so getan hat, als wüsste er einen Weg.
alexander kluge im interview (zeit, 18.09.05)
henry james „portrait of a lady“ ist nun doch der muehe des lesens wert. leider bewegt sich die beschreibung des interieurs
„I hope you haven’t taken up that sort of tone,“ said the old man.
„Warburton’s tone is worse than mine; he pretends to be bored. I’m not in the least bored; I find life only too interesting.“
“Ah, too interesting; you shouldn’t allow it to be that, you know!“
“I’m never bored when I come here,“ said Lord Warburton. „One gets such uncommonly good talk.“
“Is that another sort of joke?“ asked the old man. „You’ve no excuse for being bored anywhere. When I was your age I had never heard of such a thing.“
“You must have developed very late.“
das ist nur einer dieser wunderbaren dialogschleifen. es hat fast was sportliches. 🙂 quelle: henry james: portrait of a lady. online-literature.com
es konnte nicht hinreichend geklaert werden. was unter „dandyroller“ (s. duden.de) zu verstehen ist. auch nicht durch den verwandten hinweis zu „egoutteur“. aber die spuren fuehren in die papierproduktion. 🙂
als ex-perspektive mitglied erhalten wir ja immer noch die neuen nummern von perspektive.
die aktuelle 50/51 steht unter dem label „redux“ und bietet ein rewriting alter perspektive texte von den jeweiligen autorinnen. von uns ist auch einer mit bei. obwohl wir nichts von aufzuwaermenden alten texten halten. aber schliesslich hats doch irgendwie auch spass gemacht.
ganze 4 stueck haben wir noch gratis zu vergeben: also einfach an probeheftATperspektive.at und wir schicken das heft gratis zu.
experimentelle texte von u.a.: crauss. jaeggi. kempker. kilic. korte. kreidl. literaturinferno. neuner. pessl. petersen. schandor. schranz. schmitt. seidenauer. sperl. stahl. steinbacher. steinle. stolterfoht. zauner.
wer auch aeltere ausgaben gratis haben moechte. kann ruhig bei uns anfragen. selbe email. selbe prozedur – infos zu den alten ausgaben (leider wird die webseite der gruppe nicht so akkurat betreut. wie es wuenschenwert waere – aber nun ja) auf der webseite von perspektive.
ja. so koennte man das sagen: in isaac asimovs „die letzte pointe schreibt der tod“ trifft der hauptprotagonist, autor und amateurdetektiv, darius just, isaac asimov auf der buchmesse und zeichnet ein wenig schmeichelhaftes bild vom staendig essenden und signierenden schnellbuchschreiber. freilich ist das bild von asimov wieder nur gedankliche stapelware von darius just. der selbst ein wenigschreiber und selten zum signieren aufgefordert wird:
jeder will wissen, wie viele buecher ich veroeffentlicht habe, und wenn ich es ihm nicht sagen kann, ist er enttaeuscht. besonders schlimm wird’s, wenn mich jemand zwei monate hintereinander fragt, und sich herausstellt, dass nicht mindestens ein neues dazugekommen ist. dann fuehlt er sich regelrecht betrogen.
asimov ueber asimov in: isaac asimov. die letzte pointe schreibt der tod. scherz 1986
asimov fungiert als autor von wissenschaftlichen romanen und arbeitet an seinem schnellwerk „mord im hotel“. die buchmesse wiederum findet in einem hotel statt. und im hotel wird ein erfolgsautor ermordet. den beide kennen. asimov sieht sofort die vorlage fuer sein buch etc. pp.
sehr witzig und spannend gemacht. u.a. natuerlich auch ein betriebskritischer roman. was wir verraten duerfen. das werkzeug der signatur spielt eine gewichtige rolle – moeglichst mir monogramm: der kugelschreiber.
dass man im radio immer noch immens gut gemachte sendungen hoeren kann. hat heute gutenbergs welt bewiesen: mit dem schwerpunkt „die logik des imperiums„.
jeweils sonntags auf wdr3 von 12.05 – 13. uhr!
sehr schoen ausstaffiert: der marxist james ferguson in agatha christies tod auf dem nil. immer eifrig und fest das kapital unter dem arm. moeglichst bei jeder gelegenheit – ob vor in oder unter der pyramide (o-ton ferguson „damit bin ich immer unterwegs“.) er bezeichnet sich als weltbuerger. der durch die welt zieht. „in der nichts frei ist“. und beobachtet den verfall des kapitalistischen systems. forsch traegt er das hemd weit offen und den anzug salopp einfach. die aermel stets hochgekrempelt! voila – eine interessante figur in einer der „hochburgen“ des kapitals.
und er traegt eine rote krawatte:
In this same time period the red tie also appears as a symbol of socialist politics. The Soviet youth organization, the Pioneers, sported a brown uniform with a red tie. Several socialist leaders appeared in public with red ties, and numerous film representations use the red tie as an indicator of socialism. (…) See, for example, Death On The Nile (1978), in which Marxist Jim Ferguson sports a red tie.