dadasophin.de

der taegliche dschungel (1)

merkwuerdig mutet es dann doch an. dass anh sich ueber die rezensionen seiner romanrollenversteigerung beschwert. sie bedienten sich zu sehr ausserliterarischer aspekte. wenn seine argumente fuer eine solche aktion hauptsaechlich ausserliterarische gruende sind?! seine poetologische abfederung einer solchen aktion ist dann mehr als allgemein gehalten: spass an der handwerklichen freude, reiz und kitzel im literaturbetrieblichen, eben das eher schell gestrickte und wenig vertiefend kontextete.die rezension in der welt hat uns wieder daran erinnert. dass es ja auch den vorlaeufer vor einiger zeit gab: romanfigur fuer 645 euro mit stephen king/grisham und eggers (08.02.06) und der ausserliterarische aspektreigen endet damit. dass der kaeufer auch noch ein betriebsfeldler ist. realitaet als perfekte osmose. na bravo!

Einem Künstler eine Rolle in ARGO zu schreiben, wird eine vergleichsweise einfache, weil gegenseitig verständige Arbeit sein; denn jedem, der diesen Beruf kennt, weiß, welchen Eigengesetzlichkeiten, plötzlichen Perspektivbrüchen und unvorhergesehenen Bewegungen eine literarische Figur ausgesetzt ist, die mit Recht den Anspruch erheben kann, eine wahre zu sein.

romanfigur ersteigern. (8) (die dschungel)

der blick der plastikfigur

meine guete. was nicht alles storytechnisch heute moeglich ist: die lebensgeschichte eines autors aus der sicht einer plastikfigur!

Urs Widmers Roman „Ein Leben als Zwerg“ erzählt die Lebensgeschichte des Autors aus Sicht einer Plastikfigur.

beredete plastikfigur (dradio, 06.02.06)

alles auf impressum!

ab jetzt posten wir nur noch ins impressum. das ist die beliebteste seite des blogs?! 🙂

nicht provozieren lassen: durch poschardt

zu ulf poschardts artikel „nicht provozieren lassen“ (welt, 07.02.06) ueber die reaktion auf fundamentalismus faellt uns wirklich nichts mehr ein – muss das denn wirklich sein?!

neue buergerlichkeit: kommentar terkessidis

im uebrigen hatten wir ganz vergessen – natuerlich haben wirwir muessen feststellen. dass das mit dem „ich“ nicht klappen kann. weil das „wir“ eine poetologische ersatzperson ist. die sich laengst selbstaendig gemacht hat. eine kernige ich-ag immerhin. 🙂 ihn gelesen. aber manchmal lassen wir dinge wieder irgendwo liegen. nehmen es dann wieder tabhaft zur brust und erinnern uns. dass wir es ins blogmass bringen muessten -. auf einen ganz wunderbaren terkessidis kommentar hinzuweisen. der uns zum einen seine sportlichen seiten zeigt (aha. man spielt wieder tennis mitnem kumpel ;-)). und zum anderen eine seite der „neuen buergerlichkeit“„neue buergerlichkeit“ – serie in der TAZ auf einer sehr persoenlichen beispielebene aufzeigt. die wir sehr gewinnend fanden. im uebrigen (doppelt haelt besser!) trifft fuer seinen kommentar der bezug zum untertitel der reihe „feine unterschiede“ im sinne von bourdieu am besten zu:

Was ich nicht wusste: Stipendien werden in Deutschland überhaupt nicht nach Leistung vergeben. Sondern der Maßstab ist eine Mischung aus Beziehungen, dem richtigen Stallgeruch und dem Diktat der intellektuellen Mode. Zunächst sind Noten oder Publikationen für die Vergabe von Stipendium vollkommen irrelevant – wichtig ist, dass der eigene „Doktorvater“ gute Beziehungen in die jeweiligen Entscheidungsgremien hat. Tatsächlich können zu viele Publikationen sogar schaden. Von einer Stiftung wurde mir das unglaubliche Argument kolportiert, dass man mich abgelehnt habe, weil ich ja bereits zu „berühmt“ sei – da könne ich die Arbeit ja auch selbst finanzieren. Die Voraussetzung für den Erfolg der Bewerbung wäre also gewesen, weniger Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft zu zeigen.

unter sich bleiben leicht gemacht – mark terkessidis (TAZ, 24.01.06)

den dichter aus der wesenstasche

genau so wollen wir im heine-jahr (oder in jedem x-beliebigen dichter/autor/kuenstler/handwerker/angestellten-jahr) ueber ihn lesen: all das. was man uns arme germanistinnen vom nachtisch geschoben und von der nachtischfunsel abgehaengt hat – die schoenen buergerlich projektions-spiessgesellen. die uns den dichter wieder nah bringen wie eine wesenstasche. einfach hineingreifen ins lasche oeuvre und den dichter als salonhelden in der jahresschaukel schoen und lange baumeln lassen. sehen sie! wie tiefsinnig wir dann drein blicken!

Der Dichter braucht das Unglück. Heine, der Poseur. Er mag es, wenn man ihn für einen Don Juan hält, aber Amalie bleibt eine rein platonische Inspiration, und in Paris hat er nur zwei oder drei Mätressen in fünfunddreißig Jahren. Die letzte, Mathilde, heiratet er.

kleine heinekunde (1) die grossen gefuehle (TAZ, 04.02.06)

die weissen haarkuchen mitunter

schon unglaublich. was sich fuer stilblueten in buechern finden lassen. und das ist durchaus positiv gemeint. gefunden habe ich das wort weder im grimmschen woerterbuch noch bei adelung – und ohnehin nicht im duden: haarkuchen.

Das lila Sommerkleid knisterte leicht, die weißen Haarkuchen an den Schläfen waren verschoben und sie atmete stark.

wellen – eduard von keyserling (btb/gutenberg online)

das buch (1911) liest sich zwar sprachlich recht einfachtilman krause vergleicht keyserling mit trivialliteratur seiner zeit wie von nataly von eschstruth in einer rezension zu „wellen“ (dieses muede dahindaemmern, tagesspiegel), aber inhaltlich hat es gleich den gesamten konfliktherd – frau – stand – kuenstler zu bieten. und das alles an den wellen der ostsee. 🙂

… „am ende triumphieren die alten herren“ (tilman krause, welt)
… ausschnitte zum einhoeren: wellen als hoerbuch
… eine kleine hommage an keyserling von tilman krause (nicht lesen, schluerfen, welt)

das buch ist wohl vom zdf verfilmt worden und macht – laut wikipedia eintrag und nach dem kleinen trailer – eher den eindruck. als wuerde es sich um einen erotischen roman handeln. dabei arbeitet der text in diesen dingen eher mit aus- als mit einlassung. 😉 nunja – fernsehverfilmungen lieben ja das trompetenhaft pikante!

trotzdem wandert die verfilmung auf meine amazon dvd leihlisteschon eine fussnote wert: das leihen von dvds klappt ganz wunderbar umstandslos und schnell bei amazon. kann ich nur empfehlen. 🙂 – schliesslich ist das eine das eine und das andere …

museum ludwig: kittler vortrag

und heute nicht vergessen den vortrag von kittler im museum ludwig/koeln um 19:00: Es ist eben schwierig mit der Kunst, wenn es keine Götter gibt.

Ausgehend von der Antike und dem berühmten Prozess um die Hetäre Phryne spannt dieser Vortrag einen weiten Bogen zur Moderne und der Kunst von Yves Klein. Die Hetäre (in der Antike eine gebildete und sozial anerkannte Dirne) bot an, den Wiederaufbau des zerstörten Theben zu finanzieren. Der Bildhauer Praxiteles gestaltet daraufhin Aphrodite-Statuen nach ihrem Vorbild. Das Äußere dieser Statuen ist also eine Hetäre, der Kern eine Göttin. Im 20. Jh. schuf nun Yves Klein mit seinen blau bemalten Modellen und ihren Körperabdrücken eine Kunst, in der wohl keine Göttin mehr wohnt …

aus der ankuendigung der „kunstbewussten vortraege“ des museum ludwig

update: was war nur mit kittler los? alt, krank oder schlicht nicht vorbereitet gewesen? ich frage mich immer noch. wo war der minimalste rote faden ausser seiner heidegger und hegel verehrung?

dann koennen wir nur bitten. seine „alten“ texte neu zu lesen. dank dem weblog „excerpter“ ist das in auszuegen fuer „aufschreibesysteme 1800/1900“ moeglich.

bridget jones als elizabeth bennet

mitunter hat das populaerevgl. schweppenhaeuser: kulturindustrie, populismus und das populaere (pdf) einen interessanten kern. der film „bridget jones“ (der noch mit der schokolade am tischnicht zu vergessen: der bridget jones test oder was rutscht bei ihnen nach zuviel drinks) ist so ein populaeres etwas. dem man nicht wirklich entkommen kann (es liegt nicht nur an colin firth ;-)). interessant ist daran. dass ich nun colin firth (bekannt durch austen verfilmungen) endlich richtig ins gemachte austen nest setzen kann – dank der verbindung zu austens „stolz und vorurteil“ (bbc) (wenngleich man zugegeben muss, dass die 3-er konstellation ohnehin typisch fuer austens texte ist):

Miss Elizabeth Bennet, heroine of the tale, was now Bridget Jones, a thirty-something assistant at a London ad agency. Wickam, the charming-but-vile villain was now Daniel Cleaver, Bridget’s boss, and Mr. Darcy, the prideful gentleman with „ten thousand a year“ was Mark Darcy, a prominent human rights barrister.

Bridget Jones’s Diary and the State of Modern Romance – alyssa guthrie

der webknecht und sein dhtml menue herr

mitunter muss man als webknecht auf der hut vor dhtml menue revolutionen sein – and even go over the user:

In contrast to other drop down menus available in Web, the apXPDropDown can overlap not only HTML contents but also can pop up over form elements, frames, flash, and even go over the browser window.