im uebrigen hatten wir ganz vergessen – natuerlich haben wir
Was ich nicht wusste: Stipendien werden in Deutschland überhaupt nicht nach Leistung vergeben. Sondern der Maßstab ist eine Mischung aus Beziehungen, dem richtigen Stallgeruch und dem Diktat der intellektuellen Mode. Zunächst sind Noten oder Publikationen für die Vergabe von Stipendium vollkommen irrelevant – wichtig ist, dass der eigene „Doktorvater“ gute Beziehungen in die jeweiligen Entscheidungsgremien hat. Tatsächlich können zu viele Publikationen sogar schaden. Von einer Stiftung wurde mir das unglaubliche Argument kolportiert, dass man mich abgelehnt habe, weil ich ja bereits zu „berühmt“ sei – da könne ich die Arbeit ja auch selbst finanzieren. Die Voraussetzung für den Erfolg der Bewerbung wäre also gewesen, weniger Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft zu zeigen.
unter sich bleiben leicht gemacht – mark terkessidis (TAZ, 24.01.06)