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was die literatur treibt :: serie in der stuttgarter zeitung

eine ganz lesenswerte reihe in der stuttgarter zeitung zum thema „was die literatur treibt“ (hoert sich ja arg gemeinwirksam an, die bisherigen texte sind aber durchaus lesbar):

teil 1: Das neue Erzaehlen vom Kinde – denn das Leben ist nun mal besser als Nichts – Ulrike Frenkel (23.08.04)

„Eine solche Haltung, die dem problematischen Gegenstand Elternschaft literarisch ambitioniert und zugleich positiv begegnet, ist in Deutschland derzeit allenfalls in den Liedern Funny van Dannens zu finden („Bitte mach mir ein Kind, sagen so viele Frauen / weil Kinder die Zukunft sind, in die wir gerne schaun / Der Mann sagt okay, wird sofort gemacht / und nachher finden sie, das hat“s jetzt voll gebracht“). “

teil 2: Korrekturen und Turbulenzen – Franzen, Eugenides und jetzt Chang-rae Lee – Der US-Familienroman hat transatlantisch Konjunktur – Julia Schroeder (25.08.04)

„Eins haben die neuen Familienromane mit den erwaehnten Buechern anderer Genres gemein: Sie fungieren als Labore, in denen gesellschaftliche Entwicklungen simuliert, nachvollzogen und entworfen werden. Es sind nicht grosse Utopien oder fantastische Szenarien, die diese Autoren da entwickeln, aber immerhin ein paar Gegengifte zum konservativen Backlash in den USA. Das wird die Praesidentenwahl im Herbst kaum beeinflussen, und es erklaert gleich gar nicht ihren Erfolg bei deutschen Lesern.“

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schiller ausstellung :: GštterplŠne und MŠusegeschŠfte

zugegeben der titel der schiller ausstellung „Goetterplaene und Maeusegeschaefte“ im schiller nationalmuseum klang zuerst mal ganz „ausgefuchst“ und nach der recherche zwar „entkleideter“. aber auch interessanter (wir sind ja nicht wirklich ein schiller fan. wenngleich die verschwoerung des fiesco zu genua wirklich was hat). die austellung will den „gott“ schiller in das alltaegliche brotgeschaeft einbinden. schiller sei einer der ersten autoren. der von seinen texten zu leben versucht hat (stichwort: seiner selbst und anderer ernaehrer). 🙂

interessant ist vor allem. wie dieses „brothafte“ arbeiten greifbar gemacht werden soll:

„Die Marbacher Jahresausstellung illustriert diesen Zwiespalt mit Hilfe von Handschriften und Manuskripten, fruehen Druckerzeugnissen und Widmungsexemplaren, Gemaelden und Skulpturen, aber auch mit Alltagsgegenstaenden und Kleidungsstuecken des Dichters.“

wir wuerden uns gerne schillers kleidung und alltagskram widmen. 😉

schoen auch die unterschiedliche akzentuierung zweier zeitungen zu dieser ausstellung:

„den Zwiespalt Schillers zwischen kuenstlerischen Ideen und taeglichem Kampf ums Ueberleben beschreibt“ (welt, 23.08.04)

„die Bedeutung des Dichterwerks von Schiller fuer die „einfachen Leute“ und sein taeglicher Kampf ums Ueberleben als Familienernaehrer“ (rote fahne, 19.08.04)

we come in peace

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das muenzfernrohr als meerstecher

… die produktpalette
… das produktvideo des herstellers SeeCoast Manufacturing
… das muenfernrohr als „view to make a profit
… oder wir betreten NeuFundLand:

„NeuFundLand ist im uebertragenen Sinne zu verstehen, denn es war einmal ein Mann, der im Westen Deutschlands lebte und auszog in den Osten. Er wollte seine Vergangenheit hinter sich lassen und Muenzfernrohre aufstellen, hindurchblicken und neues Land entdecken, um das alte vergessen zu koennen.“

… der film NeuFundLand (2002) (das presseheft als pdf)

kometensucher

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aus: Firmenschriften der Firma Steinheil & Soehne, Muenchen 1867 (archiv achromat – eine kleine fundgrube!)

„Kometensucher, ein zur Aufsuchung von Kometen dienendes Fernrohr, welches moeglichst lichtstark sein und bei geringer Vergroesserung ein grosses Gesichtsfeld besitzen muss. (…) Da solche Instrumente selten fest aufgestellt, sondern meist im Freien benutzt werden, so muessen sie bequem transportabel und schnell aufstellbar sein; auch ist darauf zu sehen, dass der Beobachter beim Durchmustern einer groessern Region des Himmels die Lage seines Kopfes nicht sehr zu aendern braucht. Es wird deshalb bei altazimutaler Montierung das Okularende des Fernrohrs so kurz wie moeglich gemacht, oder man wendet auch ein gebrochenes Fernrohr, wie bei kleinen Universalinstrumenten, an (vgl. Altazimut). “ (aus: meyers konversationslexikon, 1888)

europaeisches museum des jahres :: archaeologisches museum in alicante

das europaeisches museum des jahres: das archaeologische museum in alicante/spanien. eine sehr schoen gestaltete webseite mit vielen kleineren rundgaengen durch geschichte und museumsarchitektur.

… die bisherigen gewinner des „european museum of the year award“

den weg nach alicante haben wir gefunden ueber das ganz wunderbare – auch wenn wir kein hollaendisch verstehen – maritime museum in vlissingen: Zeeuwse maritiem muZEEum – wo moewen ueber html segeln. 😉

die tochter des jaegers :: vivienne wattenwyl

wer war jedoch nun die tocher des grosswildjaegers – vivienne wattenwyl. wenn man sich die leseprobe aus dem buch „die tochter des jaegers“ von lukas hartmann ansieht. dann wuerde man kaum denken. dass der text in afrika zur kolonialzeit spielt (genauer: 1923 in ostafrika). sondern wuerde ihn schlicht fuer einen „schmachtfetzen“ halten:

„Ein gekruemmt gehender, weissbaertiger Mann mit traenenden Augen, der einen Hund am Halsband gepackt hielt, kam ihnen entgegen. Als er Didier erkannte, hellte sich seine Miene auf; er nannte seinen Namen, Ballonet, und fuehrte die Besucherinnen zur Eingangstuer des oberen Stocks. Vivienne kam sich wie eine Zauberin vor, die ihr kuenftiges Reich betritt. Aber das Reich, das sie aufschloss, war daemmrig und roch nach frischem Moertel.“ (aus der leseprobe „die tochter des jaegers“ von lukas hartmann (2003))

dabei waere das leben an der seite des grosswildjaegers durchaus interessant. leider waren sich die feuilletons wieder mal einig. dass das ein ganz „grosses“ buch ist. 😉 wir verweisen daher nur auf die sehr interessante rezension „kehrseite der exotik“ (pdf):

„Vivienne von Wattenwyl ist ein Kind des Kolonialismus. Die junge Frau ist zuerst 1923/24 mit ihrem Vater Bernhard auf Grosswildjagd, lernt schiessen, haeuten, abbalgen, duennschaben und die Felle fuer den Transport mit Konservierungsmitteln praeparieren. Nach dem Tod des Vaters, der seinen unbaendigen Ehrgeiz zur Loewenjagd mit dem Leben bezahlt, kehrt sie spaeter allein nach Aequatorialafrika zurueck, diesmal als Fotografin. Bei ihren Reisen nutzt sie die fuer den Export errichtete Transportinfrastruktur, stellt eine Karawane von bis zu 60 Mann zusammen und jagt mit Unterstuetzung des Wildschutz-Departements. Kleinere Strafen, wie Òeine gesunde OhrfeigeÓ veraendern das Verhalten der Traeger Òsehr vorteilhaftÓ und groessere Strafen wie das Auspeitschen erscheinen ihr ein notwendiges Uebel, um die Disziplin der Karawane zu erhalten.“ („kehrseite der exotik“ (pdf))

naturhistorisches museum :: bern

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ein sehenswerter und wunderschoen skurriler virtueller rundgang durch das naturhistorische museum der burgergemeinde bern (wir wuerden ja dazu buerger sagen, aber naja die schweizer! :-))

„Mit den Dioramen begruendete das Berner Museum seinen internationalen Ruf. Die Dioramen gehen auf eine Sammlung afrikanischer Grosstiere zurueck, welche der in London ansaessige Bernburger, Kunstmaler und Grosswildjaeger Bernhard von Wattenwyl zusammen mit seiner Tochter Vivienne waehrend einer Expedition in den Jahren 1923-24 beschafft und dem Museum seiner Vaterstadt geschenkt hat. Publikumsliebling Nr. 1, besonders auch der auslaendischen Touristen, ist nach wie vor der originale „Barry“ – der beruehmte Bernhardinerhund, der ueber 40 Menschen das Leben gerettet hat.“ (aus der geschichte des museums)

koeln :: kitsch deluxe

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das unglaubliche schaufenster von kitsch deluxe – koernerstrasse 26 – in koeln/ehrenfeld

koeln :: geschmackssachen ff.

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das unglaubliche schaufenster von geschackssachen stammstrasse 56 in koeln/ehrenfeld – unter den diversen xy-metern das schild „voellige entspannung“. 🙂