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die tochter des jaegers :: vivienne wattenwyl

wer war jedoch nun die tocher des grosswildjaegers – vivienne wattenwyl. wenn man sich die leseprobe aus dem buch „die tochter des jaegers“ von lukas hartmann ansieht. dann wuerde man kaum denken. dass der text in afrika zur kolonialzeit spielt (genauer: 1923 in ostafrika). sondern wuerde ihn schlicht fuer einen „schmachtfetzen“ halten:

„Ein gekruemmt gehender, weissbaertiger Mann mit traenenden Augen, der einen Hund am Halsband gepackt hielt, kam ihnen entgegen. Als er Didier erkannte, hellte sich seine Miene auf; er nannte seinen Namen, Ballonet, und fuehrte die Besucherinnen zur Eingangstuer des oberen Stocks. Vivienne kam sich wie eine Zauberin vor, die ihr kuenftiges Reich betritt. Aber das Reich, das sie aufschloss, war daemmrig und roch nach frischem Moertel.“ (aus der leseprobe „die tochter des jaegers“ von lukas hartmann (2003))

dabei waere das leben an der seite des grosswildjaegers durchaus interessant. leider waren sich die feuilletons wieder mal einig. dass das ein ganz „grosses“ buch ist. 😉 wir verweisen daher nur auf die sehr interessante rezension „kehrseite der exotik“ (pdf):

„Vivienne von Wattenwyl ist ein Kind des Kolonialismus. Die junge Frau ist zuerst 1923/24 mit ihrem Vater Bernhard auf Grosswildjagd, lernt schiessen, haeuten, abbalgen, duennschaben und die Felle fuer den Transport mit Konservierungsmitteln praeparieren. Nach dem Tod des Vaters, der seinen unbaendigen Ehrgeiz zur Loewenjagd mit dem Leben bezahlt, kehrt sie spaeter allein nach Aequatorialafrika zurueck, diesmal als Fotografin. Bei ihren Reisen nutzt sie die fuer den Export errichtete Transportinfrastruktur, stellt eine Karawane von bis zu 60 Mann zusammen und jagt mit Unterstuetzung des Wildschutz-Departements. Kleinere Strafen, wie Òeine gesunde OhrfeigeÓ veraendern das Verhalten der Traeger Òsehr vorteilhaftÓ und groessere Strafen wie das Auspeitschen erscheinen ihr ein notwendiges Uebel, um die Disziplin der Karawane zu erhalten.“ („kehrseite der exotik“ (pdf))

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