diese frosch/froschkönig geschichten sind ja ein altes haudegen-paradigma des. sagen wir mal ganz bieder salopp. weiblichen schreibens. als müssten frauen sich immer noch an märchen gütlich tun. weil ihnen sonst nichts am leben faellig genug ist.
lisa spalt macht uns mit ihrer hausgemachten. wahrscheinlich unheimlich eigenwilligen poetischen retusche in sachen poetischer rechtfertigung. in ihrem text „froschkörpers übersetzungsgeschichte“ (in: perspektive 52.53) bekannt:
der text (frosch) laviere zwischen text-bewusstsein (prinzessin) und text-sinn (froschkönig). zwischen text-bewusstsein (prinzessin) und text-sinn (froschkönig) sei ein steiniger weg (frosch). spalt macht es sich wunderbar einfach. indem sie das „weibliche schreiben“ in opposition zu patriarch (froschkönig) und kapital (der froschkönig als marke, als „buch-messwert“) setzt.
nochmal zum prekären mitschreiben:
a. die prinzessin habe das text-bewusstsein. sei aber nichts wert (was auch unheimlich widerständig aus sicht des weiblichen gelesen werden kann. das übliche wendejacken-phänomen.)
b. der froschkönig beute die prinzessin aus. indem er sich als einzigen wert einsetze (typische gesetzesvorlage).
c. das text-bewusstsein (prinzessin) werde zwar durch den froschkönig veredelt, könne sich aber nicht gänzlich vom text (frosch) lossagen. die prinzessin könne sich nur gegen die männliche wertsetzung wehren. indem sie den text (frosch) ausbeute. solange es nur eben geht. und solange der text-sinn (froschkönig) aus dem text (frosch) keine sinnstiftende wand(lung) generieren könne.
was für eine schöne amour farce: die prinzessin. das ewig weibliche andere. sie will weder den frosch. noch dessen könig. sie will nur permanent den text verreizen. 😉
wunderbar. endlich ist die emanzipation als verzogenes gör zu haben!gehts noch ein bisschen klischeehafter!