Wieder ein interessanter Artikel und Blickwinkel, den Wolfgang Ullrich auf den Kunstbetrieb wirft. Der Ausgangspunkt ist eine Rezension aktueller Bücher zum Kunstmarkt von Jörg Heiser und Piroschka Dossis.
Im Wesentlichen arbeitet er den Aspekt der Preisentwicklung und seine Bedeutung für die Wahrnehmung von Kunst heraus. Der Preis fungiert, so könnte man Ullrich noch zuspitzen, heute als blaue Blume.
Die seit der Romantik verbreitete Erwartung, dass Kunst ungewöhnlich und rätselhaft sein müsse, wird dann nicht mehr durch den Künstler – und das Werk an sich -, sondern nur wegen dessen spektakulär-spekulativem Preis erfüllt.
Quelle: Ullrich, Wolfgang – Lust am Spektakel, Kitzel der Spekulation, in: Literaturen 06/07