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Bielefeld als Denkstil

Man lernt ja nie aus: hier ein interessanter Blickwinkel auf Luhmann und Konsorten mit der argumentativen Klammer zu Bielefeld:

Mag man auch bestreiten, dass es je so etwas Einheitliches wie eine „Bielefelder Schule“ gegeben hat, so gibt es doch einen typischen Denkstil, der von Bielefeld aus schulbildend für weite intellektuelle Kreise, ja vielleicht gar signifikant für die Bundesrepublik geworden ist. Seine raffinierteste Ausprägung hat er in der Systemtheorie Niklas Luhmanns gefunden, vorgeprägt wurde er in Helmut Schelskys „Suche nach Wirklichkeit“. Der Soziologe Clemens Albrecht hat ihn in Weimar identifiziert: Es ist ein Verfahren, am Ende immer mit den Gegebenheiten Frieden zu schliessen.

Quelle: Bielefeld als Denkstil (NZZ, 27.02.06)

… eine weitere Rezension der Tagung: Das Bielefeld-Syndrom (Berliner Zeitung, 26.02.07)

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2 Antworten auf “Bielefeld als Denkstil”

  1. Es ist eben die Eigenheit des Funktionalismus eine Anlage zum Strukturkonservativismus in sich zu tragen.

    Geht ja irgendwie, Subsysteme bilden sich, alles ist ja eh radikal konstruktiv(ismus,)Steuerung sowieso nicht möglich und ähnliches.

    Die Bielefelder Schule geht aber noch etwas tiefer. In der Professorenschaft hat sich ein Klüngel an an Luhmannsches Gedankengut gebundener Lehrender gefunden, die wenig Offenheit für andere Ideen zeigen.

    Gewinnt manchmal schon Sektencharakter und wirkt sich bei Berufungsverhandlungen ebenso aus wie bei der Versorgung und der Einbindung der Methodenlehrstühle.

    Blossfeld (Sozialstrukturanalyse) ist nicht umsonst nach kurzer Zeit aus Bielefeld „geflüchtet“

  2. 😉 Das hört sich nicht wirklich ungewohnt an, das Modell, dass Sie beschreiben, ist durchaus auch in anderen Ausrichtungen und Lehrstühlen verbreitet. Aber dass die Bielefelder Schule und die Luhmann Ausrichtung besonders zum Paktieren und Posten-Jonglieren ermächtigt, müßte richtig empirisch erfasst werden. Ein nicht unsympathisches Unterfangen.

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