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Kategorie: Lektüren

won kar-wai :: peer raben

unglaublich wie sich die linien verquicken – wong kar-wai arbeitet mit peer raben zusammen …

Ich hatte gerade ein Buch über Fassbinder gelesen, und dabei erfahren, dass Peer Raben als Buchhalter angefangen hat. Seine Musik, die mir immer sehr gut gefallen hat, ist wie eine Signatur der Fassbinderfilme.

(via perlentaucher)

im aktuellen filmheft schnitt (nummer leider noch nicht online) gibt es gute und diverse kritiken des neuen wong kar-wai films 2046 zu lesen. wir werden ihn trotzdem gucken. 🙂

die postkarten :: natur

Das ist doch eine Postkartennatur, die hier erfahren wird. Als solche wird sie auch gesucht. Es wird nicht die Natur im Sinne der Naturgewalten aufgesucht. An diese sind wir jetzt weltweit wieder erinnert worden. Natur bedeutet auch die Gewalt der Elemente. Wir müssen damit rechnen, dass in diesem Sinne die Natur gar nicht zu beherrschen ist. Wir müssen uns daran gewöhnen, dass das Projekt der Naturbeherrschung gescheitert ist.

„Es ist eine große Enttäuschung eingetreten“ – gernot boehme im interview (FR, 10.01.05)

der uebertreibungsfuror :: des michael lentz

Bei allem Übertreibungsfuror trafen Lentz‘ polemische Skizzen den wunden Punkt einer in den vergangenen Jahren zunehmend konfliktscheuen Gattung. Nur wenige Lyriker haben es an der Schwelle zum 21. Jahrhundert gewagt, die ästhetischen Schwächeanfälle der Gattung kenntlich zu machen: Franz Josef Czernins Attacken auf Durs Grünbein, Steffen Jacobs boshafte Auftritte als «Lyrik-Doktor» oder Matthias Polityckis vergnügliche Bekenntnisse zur lyrischen «Gegenreformation» waren – bei aller Eitelkeit der Akteure – Platzkämpfe mit Richtungssinn.

Die vernetzte Zunge des Propheten – Eine kleine Strömungslehre zur Poesie im 21. Jahrhundert (NZZ Online, 10. 1. 2005)

was heute schon alles furor und uebertreibung heisst. dabei war das manifestale attackchen von lentz selbst eine poetische stellungnahme. hat sich also quasi abgesichert im sprechen ueber. laesst sich doch gut in anthologien auf die eingangsseite neuer lyrik packen. so soll das sein. 🙂

das fernsehstudie :: am reisfeld

Fernsehstudios sind direkt an Reisfelder mit den sie einrahmenden Bauernhäusern gebaut, während Industrieanlagen wie übergangslos an Wohnviertel grenzen. Was wir heute fast global schon «suburban spaces» nennen, Eigenheime auf Sichtdistanz, in denen sich der Traum der internationalen Mittelschicht vom Grundbesitzertum auslebt, das scheint Japan nicht bieten zu wollen.

Die Innenwelt der Aussenwelt der Innenwelt – Über den Totalitätsanspruch des Raums in der japanischen Kultur (NZZ Online, 10. 1. 2005)

der XXP-zuschauer

wir verfolgen ja immer gerne die spuren von neuen nomenklaturen und stiessen heute auf folgendes zitat. das einen neuen typ von fernsehzuschauer suggeriert – den XXP-zuschauer:

„Um dieses Buch zu verfilmen, müßte man 600 Stunden Film herstellen.“ – durchgängig exzessiv illustriert; schönes getöntes Papier – ein Kultbuch allerersten Ranges für den typischen XXP-Zuschauer …;

aus einer buchticket-beschreibung

… mehr zur defintion des semantischen feldes eines XXP-zuschauers:
… Metropolen-Fernsehen. Porträt des Senders XXP
… der zuschauer wird oftmals unterschaetzt (interview mit alexander kluge)
die beziehungen des alexander kluge (zeit 2003, nr. 29)
fernsehen als hypertext (telepolis, 04.06.01)

shortbooks.de :: buecherinhalte zusammengefasst

der audiomarkt fuer buecher scheint unerschoepflich. jetzt auch noch: shortbooks.de. dort werden buecher stichpunktartig zusammengefasst – als ein art summary fuer die ganz schnellen (auch sehr schoen der slogan: wissen in rekordzeit;-)):

ShortBooks fasst jeden Monat 16 der wichtigsten und besten Bücher, die für Ihren privaten und beruflichen Erfolg unerlässlich sind als Hörbuch und Leseversion zusammen. Gebündelt, zeitschonend und genussvoll das Wichtigste für Ihren beruflichen und privaten Erfolg!

gratis als beispiel: donald trump – wie man reich wird (mp3)

die manns :: im literarischen kanon

We will see that Thomas Mann’s texts were integrated into a model of literature which identified good literature as a substitute form of ethics, and the author as ethical agent. In chapter two, I will examine the sociological forces acting upon the institution, and suggest why „the author as ethical agent“ became an important means of justification for the critical institution. As I will argue, the institution saw a need to justify its place within its rationalizing society. We will see in later chapters how this justification could easily be located in the author as social Other and social ideal: the author was treated as a social Other to demonstrate that an institution was necessary in order to comprehend the author, and he or she was also treated as an ideal, a paradigm for overcoming problems within modern society. This was one paradigm of reception. Heinrich Mann’s more socially critical texts were blunted through an aesthetically tinged discourse of „appropriate effects,“ a criterion which is applied by critics both to the audience’s reactions and to the critic’s own sense of propriety. According to this discourse, the audience would not react to a text that was too far from a mimetic representation of society, or to a text that violated a certain decorum.

The Literary Canon as Process: Early Novels by Heinrich and Thomas Mann in Their Contemporary Reception – Wayne Vincent Miller
(diss 1992, introduction)

jean pauls locke

und eine locke von jean pauls haar zu goethes zeit fuer unzaehlige in deutschland als die koestlichste reliquie galt.

levin l. schuecking: soziologie der literarischen geschmacksbildung. francke verlag 1961, s 8

… zu schuecking:
… „Die Rückkehr“ von Levin L. Schücking (pdf)

die reise zum mond :: bergerac

die reise zum mond (le voyage dans la lune – 1902) von george mèliés

ich hatte rings an mir eine menge flaeschen voll tau befestigt, und die sonnenhitze, die sie anzog, hob mich so hoch empor, wie sie es mit den hoechsten wolken macht, dass ich mich schliesslich etwa in der mittleren himmelsregion befand. aber da diese anziehung mich mit zu grosser geschwindigkeit steigen liess und statt dass ich mich nun, wie ich angenommen hatte, dem mond naeherte, schien er mir noch weiter entfernt als bei meiner abfahrt; so zerbrach ich mehrere meiner flaeschchen, bis ich fuehlte, dass mein gewicht die anziehung ueberstieg und ich mich gegen die erde hinab senkte.

cyrano de begerac: die reise zum mond. insel-buecherei 1994, s 8.

Über Cyrano de Bergerac und seine Utopie L’histoire comique contenant les états et empires de la lune – Angelika Stiehler (hausarbeit, 2000)
… iris eggerdinger: der mond – Stoff – und motivgeschichtliche Untersuchungen
zu Carl Orff s Kleinem Welttheater »Der Mond« (diss, 2004 – pdf) – mit einer kulturgeschichte des mondes