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Kategorie: Lektüren

krise und kritik – im freitag

zum vormerken: das gescheiterte zeitschriftenprojekt von brecht und benjamin „krise und kritik“ aus dem jahre 1930/31 wird wohl nun einmalig weitergefuehrt im freitag verlag:

Nun, 75 Jahre später, wird ein erneuter Versuch gestartet. Im April erscheint „Krise und Kritik“ vorerst als einmalige Publikation im Vertrieb der Wochenzeitung „Freitag“. Zu den ersten Beiträgern sollen Richard Sennett und Noam Chomsky gehören, der Pop-Theoretiker Diedrich Diederichsen, der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz und der kürzlich verstorbene Historiker Reinhard Koselleck. Verhandelt werden die Einschätzung der gegenwärtigen Situation, persönliche Krisenerfahrungen, Möglichkeiten von Kritik und ihrer Wirkung sowie der Sinn eines intellektuellen Zusammenschlusses.

krise der kritiker (tagesspiegel, 12.02.06)

… die durchaus beliebig wirkende „bunte“ mischung des inhalts der zeitschrift (an anderer stelle stand nur beilage). eben das uebliche theorie bunte. 😉

common currency

meine guete. wie misik sich wieder gewaehlt ausdrueckt: „Dass die Utopien am Ende sind, ist common currency;“ (TAZ, 07.02.06)

nach “on bullshit” nun “on hashish”

sehr lustig. der diesjaehrige bucherfolgsnachfolger von „on bullshit“ soll wohl benjamins „on hashish“ werden:

In May, Harvard University Press plans to publish „On Hashish,“ a slim volume of Benjamin’s little-known writings about his occasional drug use. It’s got a good chance of becoming this year’s version of Harry Frankfurt’s „On Bull – – – -,“ an academic book that makes it onto the front tables at Barnes & Noble.

inside the list (NYT, 12.03.06)

just bullshit! bingo!

wieder eine ganz wunderbar entspannte sendungnun gut. weniger entspannt. wenn man auch noch das bullshit-bingo (pdf) mitspielen wollte 😉 der hr2-sendung „der tag„: das bullshit-prinzip (10.03.06 – real audio). jochen hoerisch schafft es fast gaenzlich. keinen nach harry g. frankfurt (leseprobe, suhrkamp) zu vermeidenden bullshit zu produzieren. als begleitende massnahme wurde zum einen ein bullshit-bingo zum download zur verfuegung gestelltbullshit-bingo wird wohl als meeting- und konferenzfueller gespielt. ausgefeiltere online-varianten sind u.a.: thalassos bullshit bingo mit worlisten auswahl und mehrspielermodus oder das bullshit bingo mit dem wortfeld „eheluege“ und variabler felderanzahl. grafisch auf den ursprung des bullshits zurueckgefuehrt: bullshit!. einer der vielen bullshit-generatoren: web economy bullshit generator.. zum anderen ein kurs fuer das erfolgreiche „bull-shiting“.

… interview mit frankfurt (movie – 10 min.)
… eines der schmalsten ersten kapitel aus „on bullshit“
extrakt aus „on bullshit“ im guardian

galerien etablieren soziale systeme

wie machen die das. die galerien. dass sie soziale systeme etablieren?!

Galerien sind nicht mehr allein Distributionsorte von Kunst, sondern etablieren eigene soziale Systeme.

„kunststadt köln – die galerien“ – european kunsthalle aktuell

und hier werden wir erfahrungsmaessig weiter etabliert:

Für das Kunstsystem, das ein soziales System ist, also ein systemautonomes Teilsystem der Gesellschaft ist, bedeutet das, daß es ebenso, wie andere Teilsysteme auch, an die basalen Gesetzmäßigkeiten unserer Gesellschaft mit temporalisierter Komplexität gekoppelt und somit deren Effekte ausgesetzt ist. Nicht das Ereignis (beispielsweise als Handlung) zählt, sondern nur eine Einheit von Ereignissen, geordnet durch selbstreflexive Selektionsprozesse des betreffenden Systems selbst, indem ein bestimmtes Muster der Verknüpfung mit anderen Handlungen gewählt wird.

na wer oder was? na. luhmann. klar.

operation: trackback test die neunte

🙂 also irgendwie klappt das trackbacken auf unseren wp blog (2.0.1) wieder mal nicht. wenn einer via mt einen verschickt. wir haben schon alles versucht. sogar den testserver von redalt. wo man testweise trackbacken kann und es hat funktionert. ist 1A in der spamliste gelandet von spam karma. aber sobald malkontent & enthusiastisch versucht. uns einen trackback zu senden via mt. wird bei ihm kein fehler ausgeworfen und bei uns nichts aufgefunden. weder in der spamliste noch in der ip-blacklist von spam karma. wie einfach und schlicht verschollen im blogorama. 🙂

hat jemand aehnliche erfahrungen?

nachtrag: auch der test ueber das vom speisekartenblog eigens hergestellte skript zum verschicken von trackbacks hat funktioniert.

the rightful property of some one: die oekonomien des geschlechts

auch wenn man sich mit dem zitieren des beginns von austens „pride and prejudice“ in die position begibt. nur das zu wiederholen. was alle wiederholen. allgemeiner kanoneffekt. ist die stelle trotzdem sehr interessant. was die oekonomische situierung der protagonistinnen bereits in den ersten zeilen betrifft. ein wenig wie bei filmen. in denen der vorspann oft den „kern“ des films vorwegnimmt (war das raymond bellour?!). aehnliches – zwar in weit ausgefeilterer sprachlicher manier – findet man auch bei jelinek und fallada.

It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife.

However little known the feelings or views of such a man may be on his first entering a neighbourhood, this truth is so well fixed in the minds of the surrounding families, that he is considered the rightful property of some one or other of their daughters.

jane austen: pride and prejudice (chapter I)

austen und david lodge

am liebsten sind uns die verbindungen. die sich zwischen texten/medien auftun. so leidenschaftlich wir dann nach dem naechsten happen schnappen. so desastroes ist leider diese leidenschaft auf dauer. sie kennen das. wir sind meisterhaft im verzetteln. als sei das internet nur fuer uns geschaffen worden. als voellig ueberbordender zettelkasten. ein netzwerk aus leidenschaftlichen hinweisen. und so leben wir im bestaendigem kampf gegen diese unsere leidenschaft. legen uns auf das websofa und versuchen. die zettel zu ordnen. um beim naechsten hinweis uns gerade wieder zu verlieren. ein ewig laecherliches geschaeft. wenns denn eins waere. 😉 etliche dieser zettel wirtschaften wir in den blog. und wissen immerhin. dass unsere leidenschaft hier ein wenig ruhe finden kann.

beim wiederaufnehmen unserer austen-leidenschaft (fragen sie uns bloss nie warum?!) – nach einer durchaus sehenswerten und interessanten neuerlichen filmadaption von „pride and prejudice“ (2005)sehr witzig auf der webseite die moeglichkeit. das skript links und die filmszene rechts zu verfolgen (behind the scenes); und natuerlich die ewig ueber die ebene wandernde lizzie bennet mit hilfe von flash 🙂 (wer findet nur all die wunderbar stocksteifen darcys auf!). stiessen wir auf die verbindung von austenforschung und david lodge (wir lieben die wunderbar satirischen machwerke von lodge!). der wir uns nicht mehr bewusst waren. in „changing places“ laesst er den anglistikprofessor morris zapp das letztgueltige austenforschungsprojekt ersinnen. das ein fuer alle mal saemtliche aspekte des austen werkes erforschen und auf den punkt bringen sollte. damit schluss waere. mit jedem weiteren. nur wieder erneut hinzugepuzzelten halbwertigem forschungsergebnis zu austen:
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