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Kategorie: Lektüren

Hunger auf Leben: Brigitte Reimann

Hunger auf Leben, der Film über das Leben der Brigitte Reimann, macht Lust, mehr von ihr und über sie zu lesen.

Ein wenig kursorisch fand ich ihn schon, zufällig in der Nacht hingezappt auf Hunger auf Leben, ein Film über das Leben von Brigitte Reimann. Das beste daran – abgesehen vom deutschen Staraufgebot und Martina Gedeck, fand ich die Schlusszene, in der Brigitte Reimann plötzlich allein war mit dem Schreiben und dem Krebs, kein Mann und kein Literaturfunktionär in Sicht. Egal, ob das historisch so auch verbürgt ist (ich las gerade, dass sie zu dieser Zeit mit einem Arzt in vierter Ehe verheiratet war).
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Archäologie von Netzen und Netzwerken

Wieder so ein spannendes Buch: Gießmann, Sebastian: Netze und Netzwerke. Archäologie einer Kulturtechnik 1740-1840 (transcript Verlag)

Ha – und schon wieder Athanasius Kircher. 🙂

Eine weitere frühere historische Entwicklung (von Netzen, Anm. ri) sind kombinatorische Schemata, die sich spätestens in Darstellungen bei Athanasius Kircher als dichtes Gewebe repräsentieren.

Quelle: Einleitung zu Netze und Netzwerke (PDF)

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Chanel: Werbung als Nouvelle Vague

Nur die Musik von Godards Filmen katapultiert mich automatisch in etwas zurück, was Mark Terkessidis heute wohl „die Zukunft küssen“ genannt hat: man war eben so politisch wie poetisch emotionalisiert, es waren die endlichen 80er, in denen ich die ersten Godard Filme gesehen habe. Mein Lieblingsfilm von ihm noch heute – Pierrot le fou (Pierrot der Narr) mit einem gänzlich wunderbar anarchischen Belmondo. Auch wenn der Mann (Belmondo) die Theorie und die Frau (Anna Karina) die Praxis eingenommen haben. Heute favorisiere ich in einem Art postromantischen Ideal auch Godards Chinesin.
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Das Außen machts nicht mehr lange – Terkessidis fürchtet sich nicht

Auch wenn ein Außen theoretisch ja eine diskurswürdige Angelegenheit sein mag, praktisch lassen sich dazu genügend Beispiele finden. Und: Mark Terkessidis auch mal poetisch prophetisch, Wahnsinn! 🙂

Tatsächlich ist ständige Angst erbärmlich und lähmend. Es geht um mehr als ums eigene Überleben, um privates Glück in der häuslichen Festung, um mehr als um individuelle Lösungen für Armut und Schlaglöcher. Erst wenn man den Terror der Furcht als Beschneidung der eigenen Lebensmöglichkeiten begreift und sich der Gefahr stellt, dann hat man die Freiheit der Wahl und die Möglichkeit zur Veränderung. Dann küsst man die Zukunft.

Quelle: Das stumme Aufblitzen des Außen – Mark Terkessidis (TAZ, 28.03.07)

Vorträge: Ist die Kunstkritik am Ende?

Die Rolle der Kunstkritik hat – wie ihr ursrpüngliches Umfeld: das Feuilleton der Zeitungen – in den Prozessen der Meinungsbildung an Bedeutung verloren. Anspruchsvolle kritische Auseinandersetzung findet generell schwer Gehör. Die Gründe dafür sind vielfältig, nicht zuletzt aber in Qualitätsmängeln der Kunstkritik selbst zu suchen.

Quelle: Ist die Kunstkritik am Ende?

Mit Vorträgen – alle im PDF zum Download – von Klaus Zeyringer (Ehrenrunden im Salon), Barbara Basting (Von der Kunstkritik zum Leserservice), Sabeth Buchmann (Kritik der Institutionen und/oder Institutionskritik) und Thomas Lang (Wechselnde Laufrichtung).

Die Sprache und Metternich

Du glaubst, eine klare Antwort zu bekommen – das ist sie aber nicht. Sie bedeutet genau das Gegenteil, als du dachtest. Seit Metternich ist es in Österreich so, dass du eine andere Sprache hast, weil du dich nicht trautest, etwas klar zu sagen. Es gibt eine 200-jährige Tradition im Verklausulieren.

Quelle: Comedy ist in Wahrheit total rechts (TAZ, 19.03.07)

Klausel versus Verklausulieren! 😉

Blauer Montag als Widerstand

Der ‚blaue Montag‘ – Eine Form des Widerstandes gegen die industrielle Arbeitsdisziplinierung“ – Isabella Andrej (1994 – pdf).

Der Aufsatz geht deutlicher auf die Geschichte und Bedeutung des Blauen Montags ein, ist als Vertiefung des Thompsons Essays dann ganz nützlich. 🙂

Edward P. Thompson: Blauer Montag

Letztes Wochenende gekauft und in einem Zug durchgelesen. Zum einen fand ich das Thema sehr interessant – Blauer Montag (zu den unzähligen Bedeutungen des Blauen Montag: Wikipedia, leider wird der Begriff im Buch selbst nicht wirklich begrifflich erklärt.) in Verbindung mit den Themen Zeit und Arbeitsdisziplin und zum anderen hat John Holloway, den ich noch wenig kenne, die Einleitung dazu verfasst.
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Turia + Kant: Downloads

Sind deren bis dato zwar nur zwei, aber der Reader Das Undarstellbare der Politik (u.a. mit Butler, Laclau, Zizek – pdf) ist ziemlich interessant.