nach milos formans "valmont" ist roger vadims "gefaehrliche liebschaften" (1960) richtig eine erholung. 🙂 naturgemaess "klassische" nouvelle vague. und alle langweilen sich. das gehoert zur nouvelle vague. 😉 die partysituationen erinnern an godard. vadim bleibt jedoch konventionell. aber eine unglaublich interessante adaption von laclos roman.
vor allem – im gegensatz zu formans valmont – wird stark an der gesellschaftlichen "kante" gearbeitet. das intrigenspiel von valmont und merteuil ist dort eben mehr als boeses spiel gegen gute minen. es ist der "kick" stets an der aufhebung des gesellschaftlichen zu laborieren. merteuil arbeitet gegen die langweile der ehefrauen an. wenn sie gesellschaftliche werte wie tugend. liebe. unschuld in ihr gegenteil verkehrt. all diesen werten wird der zerrspiegel der langweile vorgehalten.
Vadims Film ist frivol und nichts als das. Unsere Zeit braucht sich nicht betroffen zu fühlen, weil sie nicht getroffen wird. Die Schandtaten des Paares erregen uns so wenig wie uns die Schicksale ihrer Opfer – der flatterhaften Cecile und der dümmlichen Madame de Tourvel – anrühren. Jeanne Moreau und Gérard Philipe wirken wie Menschen aus einer anderen Welt, ein Eindruck, der durch den Schluss mit Hexenverbrennung und Schandmal noch verstärkt wird. (filmkritik, 1961)
Ces liaisons dangereuses/Gefährliche Liebschaften