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Schlagwort: Film

veronica mars: eine gelungene repraesentation des weiblichen subjekts :-)

irgendwie merkwuerdig. wir gucken ohnehin kaum mehr wirklich tv. und wenn. dann nur die eine oder andere vom mainstream abgeneigte sendung. so auch veronica marsgut. wir geben es ja zu. wir haben ein gewisses faible fuer teenie serien. aber fuer jene. die das label etwas anders verstehen.. und was muessen wir lesen. die quoten sind schon wieder so schlecht. dass man fuer die sendung keine lange dauer erwarten darf.in „highschool-serie im zdf“ (spiegel) kann man lesen. dass die serie auch in den usa erst schleppend ihr publikum fand. das nennt man dann wohl „sleeper“.

dabei ist veronica mars wirklich ziemlich tough. 😉 zwar sind wieder mal alle darsteller vom scheitel abwaerts modisiert. aber inhaltlich versiert und durchaus abweichend vom konventionellen rollemodell mann/frau. weicht die serie haarscharf ab. und veronica mars als titelfigur ist schlicht ziemlich stark drauf. 😉

die taz-rezension setzt mal wieder den ultimativen hammer auf die serien-figur veronica: schliesslich sei sie in ihrer straighten art nur wieder das perfekte wunschbild der flexiblen. toughen managerfigur unserer zeit. „Und ihre Heldin letzten Endes eine strategisch planende, ultraflexible, hochmotivierte Managerin ihrer selbst – die ultimative Führungskraft in spe.“ (kichern war gestern, TAZ – 01.04.06) schoen. dass man frauen. wenn sie mal schlicht das machen. was alle (sprich: mann) machen. naemlich ihre arbeit. dann gleich negativ konnotiert werden. bravo. wo wuerde man auch landen. wenn nicht im bett. dann eben auf dem boesen kapitalesel! 😉interessant koennte auch die studie ueber die aktuell doch sehr gehaeuften frauentypen in us-serien sein: chicks rule! von karin lenzhofer (transcript verlag – leider etwas sehr teuer :-(, leseprobe als pdf). dort wird wohl genau diese „genussvolle ambivalenz“ herausgearbeitet. die frauenfiguren in serien wie „desperate housewives“ oder „gilmore girls“ kennzeichnet. es ist zwar weiterhin nobel. die frage nach der ermaechtigung des weiblichen subjektes (TAZ, 26.04.06) zu stellen in diesen serien. aber wir wuerden behaupten. dass die forcierte ambivalenz des weiblichen subjekts schon das maximum der abweichung vom konservativen konsens in den usa ist. jedenfall innerhalb des kommerziellen kanons.

also einfach am samstag zur nachmittags-unzeit ins zdf reingucken (14:00 uhr). es ist wirklich ziemlich rasant. was veronica mars da zu teenie-zeit und im -genre abzieht.

tuerkisch fuer anfaenger: ohne quote

diese quotenabhaengigkeit ist doch wirklich ein unsinn: tuerkisch fuer aenfaenger (ard) war mal seit langem wieder ne serie. die wirklich lustig und pointiert war. ganz abgesehen von all dem multi-kulturellem setting. warum das mass an diesen dauerkaugummiserien wie gzsz anlegen?

nanni moretti: auch nur ein schueler ;-)

was man nicht alles bei der sonntaeglichen lektuere erfahren kann: „Fellini-Schüler Nanni Moretti“ (das laecheln des kaimanns, spiegel – 31.03.06). das ist uns ja noch nie in den sinn gekommen. wir haetten da schon eher an pasolini gedacht (caro diario, 1993). 😉

bridget jones als elizabeth bennet

mitunter hat das populaerevgl. schweppenhaeuser: kulturindustrie, populismus und das populaere (pdf) einen interessanten kern. der film „bridget jones“ (der noch mit der schokolade am tischnicht zu vergessen: der bridget jones test oder was rutscht bei ihnen nach zuviel drinks) ist so ein populaeres etwas. dem man nicht wirklich entkommen kann (es liegt nicht nur an colin firth ;-)). interessant ist daran. dass ich nun colin firth (bekannt durch austen verfilmungen) endlich richtig ins gemachte austen nest setzen kann – dank der verbindung zu austens „stolz und vorurteil“ (bbc) (wenngleich man zugegeben muss, dass die 3-er konstellation ohnehin typisch fuer austens texte ist):

Miss Elizabeth Bennet, heroine of the tale, was now Bridget Jones, a thirty-something assistant at a London ad agency. Wickam, the charming-but-vile villain was now Daniel Cleaver, Bridget’s boss, and Mr. Darcy, the prideful gentleman with „ten thousand a year“ was Mark Darcy, a prominent human rights barrister.

Bridget Jones’s Diary and the State of Modern Romance – alyssa guthrie

vom balkon springt nur. wer keine aussicht hat

ob der sommer nun vorm oder hinter oder gar aufm balkon liegt. sei mal dahingestellt. auf alle faelle stellt er nur banalitaeten aus (s. trailer). was an diesem film wohl am interessantesten ist. ist die diskussion darueber. man muss nur all diesen maennlichen beteiligten zuhoeren. und weiss. woher der filmwind weht. und wir schiessen eher selten mit feministischen zikaden ueber den argumentativen balkon:

DIE WELT: Trotzdem: Selten sieht man in einem deutschen Film solch eine erotisch reizvolle Frau.

Wolfgang Kohlhaase: Es ist doch so: Ein attraktives Mädchen ist ein attraktives Mädchen, und Kino lebt davon. Man verkauft keine grauen Mäuse, sondern schöne Frauen.

Dresen: Wie hat Truffautmal ganz abgesehen. dass die aussage einer interpretation von dresen unterliegt. war uns truffaut ohnehin immer ein wenig zu spiessig galant. gesagt? „Kino ist schöne Dinge mit schönen Frauen tun.“

diese geschichte hat ein paar jahre gelegen (welt, 06.01.06)

nicht widerstehen …

blogbeitraegen. denen wir nicht widerstehen koennen: CultureSpace ueber masculin féminin von godard.

tod auf dem nil :: mit dem kapital unterm arm

sehr schoen ausstaffiert: der marxist james ferguson in agatha christies tod auf dem nil. immer eifrig und fest das kapital unter dem arm. moeglichst bei jeder gelegenheit – ob vor in oder unter der pyramide (o-ton ferguson „damit bin ich immer unterwegs“.) er bezeichnet sich als weltbuerger. der durch die welt zieht. „in der nichts frei ist“. und beobachtet den verfall des kapitalistischen systems. forsch traegt er das hemd weit offen und den anzug salopp einfach. die aermel stets hochgekrempelt! voila – eine interessante figur in einer der „hochburgen“ des kapitals.

und er traegt eine rote krawatte:

In this same time period the red tie also appears as a symbol of socialist politics. The Soviet youth organization, the Pioneers, sported a brown uniform with a red tie. Several socialist leaders appeared in public with red ties, and numerous film representations use the red tie as an indicator of socialism. (…) See, for example, Death On The Nile (1978), in which Marxist Jim Ferguson sports a red tie.

why aren’t more queers buying marxism? (pdf)

stand by your guns :: turbulence.org

stand by your guns :: wir moegen ja gerne etwas „angeschraegte“ flashprojekte. vor allem wenn das auch die optik miteinschliesst. mit dem motto „happiness ist a gun“ ist die sektion „TV“ abzufeuern – eine collage als feuerwaffe, das spiel mit der waffe in x-varianten (als memory oder als labyrinth) kann eine dann schon vom eigentlichen thema ablenken. aber: internet is a girl and a gun (um mal einen alten haudegenspruch aus einem film von godard zu paraphrasieren – na wie hiess der film?! :-)).

vielleicht sollte man dann als audiostream zeitgleich lewis la cooks surfing (mp3) laufen lassen. 🙂

via rhizome