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richard & judy

eine unserer lieblingskolumnen der zeitschrift „literaturen“ ist „mitten drin …“ im magazinteil.

im aktuellen heft wird der „richard & judy book club“ in london vorgestellt. der das seifenoperhafte geplauder ueber literatur hierzulande (vgl. sendung „lesen!“) wohl noch weit uebertrifft und einen aehnlichen aufmerksamkeits- und kauflevel hat wie oprah winfreys buchclub.

Was die R & J Show so attraktiv macht, ist ihr Tonfall: Jedes Buch wird auf dem denkbar niedrigsten Diskurs-Niveau erörtert, etwa wenn darüber gestritten wird, ob die Heldin in «Die Frau des Zeitreisenden» nun «sacharinsüß» (Julian) oder «goldig» (Judy) zu nennen ist. Diese Art von Büchergeplauder zielt darauf ab, jeden Zuschauer einzugemeinden: Kein ängstlicher Leser mit geringer Selbstachtung soll davon abgehalten werden, sich auf die hohe Romankunst einzulassen.

mitten aus london (literaturen 03/05)

… richard & judy auf channel 4
the booksellers (the guardian, 26.02.04)
… „Today’s British intellectuals are pasteurised until they are bland enough to fit into popular culture. They will be asked on to the Richard and Judy show to plug their books, as William Dalrymple has been;“ (Where are our Susan Sontags? – times online, 30.12.04)

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