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die buch-signier-maschine

die automatische buch-signier-maschine – ein prototyp

also sollte margaret atwood sich an tim hunkin wenden. um den prototyp in serie gehen zu lassen. sie arbeitet naemlich aktuell an der entwicklung eines solchen:

Atwood is developing a remote book-signing machine that will allow readers to get their novels autographed without the author having to traipse to bookshops across the globe. The idea occurred to her while undertaking gruelling tours with Oryx and Crake last spring.

Online answer to writer’s angst (guardian, 08.01.05)

der kanon :: der filmkritiker

eine interessante fragestellung. die mehr aufgeworfen als beantwortet wird. stellt der filmkritik david sterritt vom christian sience monitor: warum sind sich in bewertung und ranking von filmen alle kritiker so einig:

Implicit here is a question about the role of movie reviewing. Is it useful for so many critics – and, presumably, the outlets we work for – to have such similar outlooks? And what accounts for that similarity? Age and socioeconomic status could have something to do with it, since baby-boomers are as numerous in criticism as in other middle-class professions.

Memo to critics: Thou shalt not groupthink (csmonitor.com)

der flutopfersong

da stellt sich die frage. kann man nicht einfach so spenden. warum muessen dafuer dann immer hilfsmittel und -gebaeude errichtet werden? der flutopfersong von andre heller inszeniert ist doch wirklich vernachlaessigenswert.
vor allem wenn es „eh wurscht“ ist was. wann. wo und wer. hauptsache warum?!

Der Song soll „gar kein grossartiges Kunstwerk“ werden, wie Heller ausführte. „Die Idee zu so einer Single mag auch nicht originell sein. Es geht in erster Linie darum, Spenden zu lukrieren.

heller initiiert einen flutopfersong (presse, 10.01.05)

die neue fitnessbewegung :: LESEN

elke heidenreich hat uns um einen neuen fitnesstrend bereichert. sie empfiehlt oefter das tv auszuschalten und mindestens einmal pro tag folgende bewegung zu auszufuehren: buch aufklappen – halten – buch zuklappen. das ziel ist. den zustand des haltens moeglichst lang auszudehnen. nicht schlaff werden – liebe leserinnen! uebung macht bekanntlich alles aus!

Die Quote interessiert mich überhaupt nicht. Man kann den Apparat wunderbar ausschalten und ein Buch aufklappen. Das ist nur eine Handbewegung.

„Fernsehen macht màƒ¼de“ (spiegel, 10.01.05)

won kar-wai :: peer raben

unglaublich wie sich die linien verquicken – wong kar-wai arbeitet mit peer raben zusammen …

Ich hatte gerade ein Buch über Fassbinder gelesen, und dabei erfahren, dass Peer Raben als Buchhalter angefangen hat. Seine Musik, die mir immer sehr gut gefallen hat, ist wie eine Signatur der Fassbinderfilme.

(via perlentaucher)

im aktuellen filmheft schnitt (nummer leider noch nicht online) gibt es gute und diverse kritiken des neuen wong kar-wai films 2046 zu lesen. wir werden ihn trotzdem gucken. 🙂

die postkarten :: natur

Das ist doch eine Postkartennatur, die hier erfahren wird. Als solche wird sie auch gesucht. Es wird nicht die Natur im Sinne der Naturgewalten aufgesucht. An diese sind wir jetzt weltweit wieder erinnert worden. Natur bedeutet auch die Gewalt der Elemente. Wir müssen damit rechnen, dass in diesem Sinne die Natur gar nicht zu beherrschen ist. Wir müssen uns daran gewöhnen, dass das Projekt der Naturbeherrschung gescheitert ist.

„Es ist eine große Enttäuschung eingetreten“ – gernot boehme im interview (FR, 10.01.05)

der uebertreibungsfuror :: des michael lentz

Bei allem Übertreibungsfuror trafen Lentz‘ polemische Skizzen den wunden Punkt einer in den vergangenen Jahren zunehmend konfliktscheuen Gattung. Nur wenige Lyriker haben es an der Schwelle zum 21. Jahrhundert gewagt, die ästhetischen Schwächeanfälle der Gattung kenntlich zu machen: Franz Josef Czernins Attacken auf Durs Grünbein, Steffen Jacobs boshafte Auftritte als «Lyrik-Doktor» oder Matthias Polityckis vergnügliche Bekenntnisse zur lyrischen «Gegenreformation» waren – bei aller Eitelkeit der Akteure – Platzkämpfe mit Richtungssinn.

Die vernetzte Zunge des Propheten – Eine kleine Strömungslehre zur Poesie im 21. Jahrhundert (NZZ Online, 10. 1. 2005)

was heute schon alles furor und uebertreibung heisst. dabei war das manifestale attackchen von lentz selbst eine poetische stellungnahme. hat sich also quasi abgesichert im sprechen ueber. laesst sich doch gut in anthologien auf die eingangsseite neuer lyrik packen. so soll das sein. 🙂

das fernsehstudie :: am reisfeld

Fernsehstudios sind direkt an Reisfelder mit den sie einrahmenden Bauernhäusern gebaut, während Industrieanlagen wie übergangslos an Wohnviertel grenzen. Was wir heute fast global schon «suburban spaces» nennen, Eigenheime auf Sichtdistanz, in denen sich der Traum der internationalen Mittelschicht vom Grundbesitzertum auslebt, das scheint Japan nicht bieten zu wollen.

Die Innenwelt der Aussenwelt der Innenwelt – Über den Totalitätsanspruch des Raums in der japanischen Kultur (NZZ Online, 10. 1. 2005)

der XXP-zuschauer

wir verfolgen ja immer gerne die spuren von neuen nomenklaturen und stiessen heute auf folgendes zitat. das einen neuen typ von fernsehzuschauer suggeriert – den XXP-zuschauer:

„Um dieses Buch zu verfilmen, müßte man 600 Stunden Film herstellen.“ – durchgängig exzessiv illustriert; schönes getöntes Papier – ein Kultbuch allerersten Ranges für den typischen XXP-Zuschauer …;

aus einer buchticket-beschreibung

… mehr zur defintion des semantischen feldes eines XXP-zuschauers:
… Metropolen-Fernsehen. Porträt des Senders XXP
… der zuschauer wird oftmals unterschaetzt (interview mit alexander kluge)
die beziehungen des alexander kluge (zeit 2003, nr. 29)
fernsehen als hypertext (telepolis, 04.06.01)