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5 jahre :: malmoe

Als Erfolgsindikator ist mit einer solchen Strategie vermutlich weniger die Anzahl der Leute zu werten, die uns auf die Schulter klopft (so schön das auch ist), als die Negativreaktionen und Hate-Mails, die wir erhalten und sich als Indikator für gelungene Verstörung interpretieren lassen. Unser Publizieren gegen Ver-kreativwirtschaftlichung der Stadt, die Entpolitisierung von Subkultur und medialen Rassismus auch in so genannten Alternativmedien sind in dieser Hinsicht sicher als Highlights zu nennen.

gegen die ver-kreativwirtschaftlichung der stadt … – e-mail-interview mit der zeitschrift malmoe (standard, 08.03.05)

5 jahre zeitschrift malmoe – wir gratulieren sowohl als leserin und abonnentin 🙂

die richtigen schuhe zum anzug

Meinecke: Ich halte ihn jedenfalls besser aus, seit die Schuhe zum Anzug passen. Vorher fand ich das einen ganz entsetzlichen Krampf. Ich meine, das ist nicht my man, ich wähl den nicht, aber ich finde den im gewissen Sinne jetzt stimmig.
Witzel: Aber stimmig auf der anderen Seite.
Meinecke: Auf der anderen Seite. Absolut auf der Gegenseite. Aber ich habe ein gewisses Faible für Leute, die auch das performativ vollziehen, was sie eh sind und mir nicht auch noch vorgaukeln wollen …

absolut auf der gegenseite – gespraech zwischen meineke, walter und witzel (TAZ, 09.03.05)

das damen conversations lexikon

Frauen, das steht für Herloßsohn fest, sind das andere Geschlecht. Die Wahrheit ist ihnen nicht zumutbar. Jedenfalls nicht die Wahrheit, die nichts ist als die Wahrheit. Männer haben herausgefunden wie die Welt ist. Sie beschreiben, was sie entdeckt haben anderen Männern, die ihnen erwidern. In dieser Öffentlichkeit entsteht und wächst Wissenschaft. Frauen haben da nichts verloren. Sie haben nicht teil an diesem Prozess. Das Lexikon ist auch nicht etwa dazu da, den Kreis derer, die sich über den Zustand der Welt austauschen, zu erweitern. Es ist ein Versuch, denen, die nicht in der Lage sind zu begreifen wie Männer begreifen, etwas zu vermitteln von dem, was Männer herausgefunden haben.

weibliche reize – lust und zweifel am fortschritt beim blaettern im Damen Conversations Lexikon (berliner zeitung, 08.03.05)

… das damen conversations lexikon in der digitalen bibliothek

die akademikerin im gebaerfaehigen alter ist schuld!

Damit aus dem „Methusalem-Komplott“ nicht auch noch eine Verschwörung der Armen wird, müssen endlich wir Akademikerinnen im gebärfähigen Alter ran. Die anderen Parteien sagen es nicht ganz so deutlich. Meinen aber das gleiche, wenn sie höflich auf die Statistiken verweisen, die belegen, dass 40 Prozent der deutschen Frauen mit Hochschulabschluss kinderlos bleiben, während in Frankreich und Schweden – nun, den Rest kennen Sie ja.

ich bin die RICHTIGE beute! (TAZ, 08.03.05)

eine fahrt durch die suedstaaten der usa – charles simic

Die mittleren Schichten und die Reichen wohnen in gepflegten, teils alten, teils neuen Vorstädten und wählen die Republikaner, während ihre verarmten Nachbarn, die zumeist Afroamerikaner sind und sie an Zahl in vielen Landkreisen übertreffen, in ländlichen Slums hausen. Es gibt zwar keine offizielle Rassentrennung, aber ein Kastensystem mit klaren Klassenunterschieden und daraus resultierender Ungleichheit, die ins Auge sticht, wo immer man hinkommt. Die schockierende Armut von Städten wie Jonestown in Mississippi lässt einen den Mund offenstehen.

zu besuch dort unten – charles simic (NZZ, 07.03.05)