dadasophin.de

ode an den :: gartenzwerg

also langsam fragt man sich ja wirklich. was mit buch und wasserglas alles so versucht wird. lesungen in weingaerten und pfadfinderlagern geht ja gerade noch so hin. aber wer schuetzt die armen kleingaertnerkolonien vor den autorinnen?

Zwölf Lesungen standen an diesem heißen Samstag auf dem Festivalprogramm, Lesungen junger Autoren und Autorinnen in den Lauben von Kleingärtnern, sozusagen privat, zwischen Gartenzwergen und Hirschgeweihen. Ein hübscher Versuch, junge deutschsprachige Literatur und deutsche Wirklichkeit aufeinander prallen zu lassen, gar miteinander zu verwirbeln.

die grosse liebe (TAZ, 31.05.05)

join the republic of lauda :: das virtuelle sexy staatchen

endlich greifen auch kapitalhirsche die idee des virtuellen staates auf und machen daraus ein buchen-und-staaten-konzept:

In der virtuellen Welt „Republic of Lauda“ ist immer Urlaub und man holt sich das Urlaubsfeeling in den grauen Alltag, wo man sich am meisten danach sehnt.

republic of lauda – a state of mind

und vergessen sie nicht auf die angeblich so frech und sexy und anders in szene gesetzten alltagssituationen! (verantwortlich fuer die werbekampagne ist die wiener agentur JWT – die sich selbst pionierstatus in der werbung verleiht.)

join the republic (diestandard, 07.06.05)

delete :: die entschriftung des raumes

Sommer 2005, ein Straßenzug im 7. Wiener Gemeindebezirk – Für den Zeitraum von zwei Wochen verschwinden alle Werbeaufschriften, Reklameschilder, Piktogramme, Firmennamen und -logos. Die unsere Städte charakterisierende Schicht aus Zeichen- und Signaltechniken, die gewöhnlich den Raum zwischen der Architektur und denn urbanen Bewegungsströmen ausfüllt, wird eliminiert, der öffentliche Raum ‚entschriftet’. Das Kunst-Projekt Delete! bringt die Geschäftstraße gleichsam zum Schweigen: Die unmissverständlichen, eineindeutigen Botschaften werden gelöscht und machen einer unberechenbaren Offenheit, verstörenden Virtualität Platz.

delete! die entschriftung des raumes (steinbrener/dempf)

… die pressefotos
… „jetzt drehen wir den spiess um„. christoph steinbrener und rainer dempf im interview (standard, 03.06.05)
zur urbanen oekonomie der aufmerksamkeitgeorg franck im interview (standard, 07.06.05)
speed – kann es sein. dass die architektur fuer diese (geschaefts-)welt zu langsam geworden ist? – ute woltron (standard, 03.06.05)
die identitaet der oberflaechen – konrad paul liessmann (standard, 03.06.05)

oesterreich :: wenn man bedenkt. dass

warum heissen begleithefte grosser oesterreichischer ausstellungen zum bedenkjahr 2005 so:

Trümmer. Träume. Topfenstrudel

… zum rueckzug des begleithefts (hier und hier)
„entstellend“. steit um broschuere zum staatsvertrag (presse, 09.06.05)

nicht ohne risiko :: harun farocki

Immer mehr hat sich Farocki dabei in jene Gefilde vorgetastet, wo »Arbeit« in unserem Kapitalismus heute am höchsten bewertet und entlohnt wird, obwohl sie aus so unscheinbaren – und filmisch unspektakulären – Handlungen wie Herumsitzen und Reden besteht. In Nicht ohne Risiko verhandeln drei Vertreter einer »innovativen« Firma mit drei Vertretern einer »VC-Gesellschaft«. »VC« steht für »venture capital«, Risiko-Kapital, eine Art von Geld, das man nicht bei Banken bekommt, das aber mit etwas Glück viel einbringt, und zwar beiden Seiten.

nicht ohne langes reden (freitag 19/13.05.05)

mehr infos zum dokumentarfilm auf wdr wissen
www.farocki-film.de

kleiner sammler :: das positive barbarentum

zum begriff der positiven barbarei:

… raulet, gérard: positive barbarei. kulturphilosophie und politik bei walter benjamin. westfaelisches dampfboot. muenster 2004 (einleitung)

… die entsprechende aufnahme bei negri/hardt: revolt.deconstruct.mutate

sind wir barbaren. gestalten revolutionärer subjekte (workshop queer-days)

… foltin, robert: immaterielle arbeit, empire, multitude. (pdf)

… barbaren. kampfvokabel der gegenwart. symposium steirischer herbst 2002

barbaren fuer die steiermark – interview mit den veranstaltern des symposiums (malmoe)

kultur hat immer eine barbarische seite – klaus theweleit im interview (2002)

fantomas nr. 7 :: ideologische zaesuren

immer wieder eine spannende sache. die zeitschrift „fantomas„.

diesmal wurden wir sogar von walter benjamin ueberrascht: zwei lesestuecke sind von ihm gleich vorne angelegt: „der destruktive charakter“ und „erfahrung und armut“.

der destruktive charakter ist der feind des etui-menschen. der etui-mensch sucht seine bequemlichkeit, und das gehaeuse ist ihr inbegriff. das innere des gehaeuses ist die mit samt ausgeschlagene spur, die er in die welt gedrueckt hat. der destruktive charakter verwischt sogar die spuren der zerstoerung.

der destruktive charakter – walter benjamin, zit. nach fantomas nr. 7

… weiters interessant: die frage nach dem ertrag der debatte zu multitude und empire
… die neoliberale stadt: im neoliberalen umbau der gesellschaft spielt der staedtische raum eine herausragende rolle …

i was paid to go there :: superflex

So wird der Kunsthalle-Faktor unter anderem aus der durchschnittlichen Differenz des einstmaligen Wertes von ausgestellten Kunstwerken und ihrem heutigen Wert berechnet. Der Mehrwert der Kunsthalle ist jedoch nicht nur durch ökonomische Werte definierbar.

supershow – superflex (kunsthalle basel)

… wie webseite der gruppe „superflex
… das projekt „supershow

schaulager der behauptungen (TAZ rezension, 06.06.05)
diary des artforums

dialektik der aufklaerung :: liest sich streckenweise echt super

die TAZ erfreute uns gestern mit der tatsache. dass adorno durchaus noch innerhalb der redaktion fuer lesenswert errrachtet wird:

Es gibt nämlich durchaus noch taz-Redakteure, die – entgegen anders lautender Gerüchte in anderen Ressort dieser Zeitung – die Werke von Adorno und Horkheimer lesen und für wichtig halten.

unter strich (TAZ, 06.06.05)

besonders die anpreisung der dialektik der aufklaerung als billiges taschenbuch. das sich „streckenweise auch noch super liest“. gibt uns hoffnung. dass die second hand boersen nun einen aufschwung in sachen adorno erfahren werden. wir finden ja auch. dass philosophie sonst einfach ueber lange strecken schlicht nicht so super zu lesen ist. gibts da nicht schon ein schickes hoerbuch?!

spex :: architektur spezial

irgendwann haben wir ja aufgehoert. die zeitschrift spex zu lesen. aber ab und an lohnt der kauf dann doch. noch besser ein anderer kauft das heft und wir koennen es mitlesen. diesmal ein spezial zur architektur:

… wie funktioniert raumbeherrschung – die kuenstlergruppe bbm und ihr projekt „troia
… was heisst schon kulisse? der urbane raum und seine inszenierung.
… wer plant die planung? der stadtforscher lucius burckhardt (1925-2003) und seine stadtspaziergaenge (die promenadologie)
… wie nutzt man raeume? jesko fezer (anarchitektur) und philipp oswalt (u.a. projekt „urban catalysts„) im gespraech
… was macht moskauer architekturpolitik?