dadasophin.de

das los :: die schreibmaschine

wir haben ja alle in den spaeten siebzigern angefangen. nicht mehr mit der hand zu schreiben. sondern irgendwo stand da schon eine schreibmaschine rum. meisthin eine sehr mechanische. eine die man fast zwingen musste. damit das farbband ansprang. im buero kam es dann regelmaessig zu fingerkraempfen. weil so ein geschaeftsbrief irgendwie immer laenger wird in so einer maschine. und als endlich die elektrische kam. war das schon eine wunderbare sache. ok. sie war auch merkwuerdig laut in ihrer arbeitsphase. aber alleine die loeschtaste auf dem kleinen finger zu haben. das war medialer wahnsinn! dass paul auster immer noch gaenzlich auf seiner alten mechanischen schreibmaschine schreiben mag. nunja. jeder hat ja so seinen tick. wir hingegen sind sehr froh. den computer unter dem fingernagel ritzen zu koennen. auch wenn die schreibtechnik sich dadurch veraendert. texte anders von der hand gehen moegen. aber diese retroargumente moegen andere fuehren oder paul auster:

Dies ist auch das Ergebnis einer Zusammenarbeit: entstanden aus Paul Austers Geschichte seiner 25 Jahre alten mechanischen Olympia und Sam Messers willkommenem, aber ziemlich beunruhigendem Auftritt in dieser Geschichte. Auf Austers Olympia entstanden alle seine Texte seit 1974

aus der verlagsankuendigung: auster/messer: die geschichte meiner schreibmaschine (rowohltleseprobe als pdf)

der hungrige :: angestellte

abgesehen. dass wieder ein alleskoenner mit besonders grossen mobiltaetsnaserl gesucht wird. muss man nun auch moeglichst auf nahrungsaufnahme verzichten. weiss man ja. dass essen nur saturiert macht!

Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams einen motivierten und hungrigen Frontendprogrammierer

jobpilot.de

perspektive :: interview im deutschlandradio

so zusammenfassungen von jahrelangen projekten wirken in wenigen minuten auf radiolaenge oftmals recht scherenschnittartig. immerhin zeichnen sie sich genug vor der weissen wand des literaturbetriebs ab. dass man das projekt unterscheiden kann.

andré hatting hat im deutschlandradio (6.10.05 – audiobeitrag) das zeitschriftenprojekt „perspektive“ – literatur einmal anders – in den noetigen schnellrahmen gestellt – dabei werden dann auch gerne die aktionistischen spitzen betont (nein. es war keine einsame inhaltliche spitze der ritt ins schloss solituede – auch wenn wir nicht mit dabei waren. aber spitze meint. dass es eben ein bereits laenger bestehender kontext war. aus dem heraus diese aktion gesetzt wurde.). der schnellschuss von der schuelerzeitung bis zum avantgarde blatt mag fuer die archive wichtig sein. wir hatten die schueler nicht mehr mitbekommen. 🙂

vorgestellt wird im beitrag und interview (audiobeitrag – schoen auch der vertipper von ralf b. korte zu rainer b. korte) das aktuelle „jubilaeums“-heft „REDUX“ und der herausgeber ralf b. korte schlaegt sich tapfer beim interviewdanke fuer den hinweis von andré hatting. dass nicht er das interview. sondern herr hettinger es gefuehrt hat. im uebrigen war das fuer uns nicht wirklich erkennbar. wer der interviewer fuer den beitrag war.. es muss halt doch immer. der bogen zum herkoemmlichen literarischen betrieb und dessen erwartung/themen geschlagen werden. aber trotz allem – hoffentlich endlich ein start in eine etwas groessere publikumsecke – sitzkissen werden schon verteilt.

und die frage zwischen rosengaertlein und markt laesst sich eigentlich nicht mehr wirklich aufstellen. weil nicht mehr hinreichend trennbar. priessnitz mit alkoholfahne – nun ja auch eine moeglichkeit. den experimentellen habitus priessnitz gegenueber runterzuleveln. 😉 insofern hat herr hettinger nicht unrecht. wenn er den spassfaktor dabei betont.

schoen. dass herr hettinger einen auszug aus unserem redux verfahren ausgesucht hat. 🙂

perspektive page fuer weitere infos, u.a. zum neuen heft

wir muessen nicht reden :: ueber profitinteressen schon

wir lieben ja so gemeine formulierungen. die alles und nichts zusammennehmen. und alles und jeden zusammen- oder auseinanderdividieren. solche metaphernschleichwerbung betreibt ulf poschardt. wenn er aus dem schatzkaestchen der gemeinplaetze schoepft. da bewegt sich. was sich veraendert. da bleibt stehen. was sich nicht bewegt. etc. pp..

der gemeinplatz ist volkshandschuettelnd. also seis drum. schliesslich ist dutzen in deutschland auch gemeinwohltauglich. mittlerweile. aber das ganze dann noch mit diesem und jenem ressentiment zu unterheben. walkt dann alles zu einer backmetaphorik aus. die kein aussen mehr kennt – denn das sowohl aus auch und noch viel mehr macht den argumentkalauer dann perfekt.

wer nicht genau unterscheiden kann – schliesslich steht und faellt das gute argument mit einer vorherigen begriffsklaerung – sollte sich dann wenigstens die schelte sparen. das geht – um hier auch ne menge metaphorischen bim bamb loszulassen – dann von hinten immer wieder los.

wir finden uns nun endlich unter einer schoenen rubrik subsummiert: den denkfreudigen unter 50 (warum nicht ueber 50 – weit ist es ja nicht mehr. was sind schon ein paar jahrzehnte!). und diederichsen war uns bis dato nicht bekannt als betonter festhalter der letzten feste(n) der sozialdemokratie? mag ulf poschardt hier bewusst hineinzementieren?
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von goettern :: und leserinnen

dass literatur die religion laengst abgeloest hat. oder als loses substitut sein schwunghaftes dasein fristet. laesst sich an vielerlei ecken und kanten des literarischen betriebs ablesen. am einfachsten findet sich die analogiesetzung in rezensionen wie diesen:

Ich gestehe: Es fällt mir schwer, objektiv zu bleiben, wenn es um diesen Mann geht. Aber schließlich ist Tom Wolfe der einzige Literaturgott, den wir zur Zeit haben.

ich bin der letzte dreck – thea dorn (welt, 08.10.05)

appointment to death :: christie

wenn auch ein ziemlich psychologisch spannendes buch „appointment with death“ (1938 – leseprobe) von agatha christie. gibt man es mitunter gern auf. begriffe nachzurecherchieren – wie die „weissenhalter reaktion„. dazu liess sich so jetzt aus dem internet stand nichts rechtes finden:

It is the Weissenhalter reaction -best exemplified in the case of a bird that has dashed its head against a window.Even after its recovery it refrains instinctively from all action -giving itself time to readjust the nerve centres

immerhin wissen wir nun. was ein highball ist. 🙂