dadasophin.de

san precario hilf ;-)

na. ob wir uns das nicht laengst gedacht haetten. wir gehoeren dann wohl auch zu den prekarisierten:

Die Verwundbarkeit ist auch körperlich zu spüren. Wer heute kein halbes Monatsnettogehalt mehr für die Eigenbeteiligung am Zahnersatz aufbringen kann, muss mit der neuen Brücke eben warten.

tag der armut (TAZ, 29.04.06)

bei uns wuerde das aber weit ueber die haelfte des monatsnetto hinausschiessen. 😉

have you ever met shahrukh khan?

den hinweis von greiners indien artikel verfolgend: die bestsellerautorin shobhaa de berichtet in der times of india von ihrem aufenthalt bei der leipziger buchmesse:

Among other howlers, I was asked whether I’d been a child bride, how much dowry I would pay to get my daughters married, had I been subjected to physical abuse by my husband, were there slaves in Mumbai… and finally, had I ever met Shah Rukh Khan? Of course, not all interviewers were this zoned out.

proud to be an indian – shobhaa de (times of india)

wir haetten es uns naturgemaess auch nicht verkneifen koennen. zu fragen. ob nicht jeder in indien zumindestens ansatzweise shahrukh kahn getroffen hat. 😉

spass beiseite. shobhaa de hat eine regelmaessige kolumne in der times of india und die kann man auch per RSS beziehen.

ein interessanter satz …

ein interessanter satz von franz schuh (diese stimme! mein gott! – heit 27.04.06): Einst, als ich noch zu den Besitzenden gehörte, besaß ich eine CD, auf der Martin Held Becketts Das letzte Band sprach. erinnert uns ein wenig an unsere situation grade …

und. ganz anders. ulrich greiner besucht indien (in babylon! – heit 27.04.06). und wirkt schon unglaublich verloren.

du bist so blass: fruttero/lucentini

wir haben rein zufaellig dieses buch in einem unserer faecher wiedergefunden (wir vermuten es ist wohl auch ein geliehenes buch?! – also bitte melden! :-)). und in einem zug durchgelesen. fruttero/lucentinis „du bist so blass. eine sommergeschichte„.

der text ist ruhig und rastlos zugleich. auch sprachlich rastlos. nicht immer konsequent aus der ich-perspektive vorangetrieben. werden themen/motive aufgenommen. wie achtlos fallengelassen und spaeter wieder. weil wichtig geworden. wieder aufgenommen. daneben fruttero/lucentinis wunderbare ironische spiegelung der italienischen upper society. mit all ihren leerlaeufen und touristen nicht unaehnlichen verhaltensweisen. wenngleich sie sich gaenzlich snobistisch von touristen abzugrenzen versuchen.

es erinnert natuerlich stark an pavese. aber auch filmisch. in der art der raschen abfolgen und querschlaege an antonioni.

mit bazon brock in den koelner hades: oder die lustvolle differenz zwischen gewalt- und lustmarsch

gewaltmarsch (1h) und lustmarsch (4h!). 🙂 was sich bazon brock fuer seinen theoriebeutezug durch die institutionslandschaft nicht alles ausgedacht hat: vom sorgenkind zum wundergreis – lustmarsch durchs theoriegelaende. derzeit in koeln. die koelner station und marschroute steht unter einem uns immer brennend nahem thema der musealisierung als zivilisationstrategie (avantgarde – arrièregarde – retrogarde). fuer brock ist die musealisierung eine strategie des fortschritts. die einen normalen zustand herstellt. der durch die kulturbarbaren und neuerer immer wieder in frage gestellt wird (s. lustmarsch microsite – station koeln)

und unbedingt dazu mitlesen: bazon brock bloggt. 🙂

Fuehrung-Brock

hier sieht man die gelben theorieampeln bazon brock in den koelner hades folgen zur anrufung des koelner quellenorakels am 1. mai 06. es geht nichts ueber ironisch-lustiges theorie merchandising. verzweifelt griffen nachzuegler nach den gelben tarnhelmen. die waren aber schon vergeben. bzw. wurde vermutet. bazon brock horte sie unter dem quellenverzeichnis. auf alle faelle. eine nassfroehliche angelegenheit. 😉

die koelner muellmenschen: fotogener massenaufmarsch

wir waren schliesslich auch vor ort. mischten uns unter die menge der wohlstandsmenschen. ganz kamera-objektiv. schmunzelten sie ueber die viele arbeit von ha schultzens muellmenschen. sinds nun wirklich 1000. oder muesste man doch nachzaehlen. war zu hoeren. oder endlich finden die verprellten dosen den rechten kunstpfand. oder wie das offizielle plakat (flyer „cologne people“ – pdf) bekraeftigt. ist das „coming homeder eindruck des militaerischen ist wohl gewollt. auch plakat und aufstellung der figuren weisen darauf hin. „Die Reihung wirkt auch nicht so beunruhigend, wie es etwa die gleiche Anzahl lebender Soldaten täte.“ (1000 gartenzwerge, koelner stadtanzeiger – 29.04.06) geglueckt. freut sich der koelner ueber das karnevaleske triumphale des aufmarsches. denn in der massenwirkung liegt die fotogenitaet.

Haschult-Knipser

Haschult-FigurenHaschult-FigurenHaschult-Figuren

Haschult-Sign

Passend zum „Cologne People“-Event stockt die KölnTourismus GmbH ihr Sortiment im Köln-Shop auf. Klassische Merchandising-Artikel wie T-Shirts, Kölsch- Gläser und Pins mit dem Trash-People-Motiv können ebenso wie Poster und Bücher zum Thema HA Schult erworben werden. (koeln.de)

veronica mars: eine gelungene repraesentation des weiblichen subjekts :-)

irgendwie merkwuerdig. wir gucken ohnehin kaum mehr wirklich tv. und wenn. dann nur die eine oder andere vom mainstream abgeneigte sendung. so auch veronica marsgut. wir geben es ja zu. wir haben ein gewisses faible fuer teenie serien. aber fuer jene. die das label etwas anders verstehen.. und was muessen wir lesen. die quoten sind schon wieder so schlecht. dass man fuer die sendung keine lange dauer erwarten darf.in „highschool-serie im zdf“ (spiegel) kann man lesen. dass die serie auch in den usa erst schleppend ihr publikum fand. das nennt man dann wohl „sleeper“.

dabei ist veronica mars wirklich ziemlich tough. 😉 zwar sind wieder mal alle darsteller vom scheitel abwaerts modisiert. aber inhaltlich versiert und durchaus abweichend vom konventionellen rollemodell mann/frau. weicht die serie haarscharf ab. und veronica mars als titelfigur ist schlicht ziemlich stark drauf. 😉

die taz-rezension setzt mal wieder den ultimativen hammer auf die serien-figur veronica: schliesslich sei sie in ihrer straighten art nur wieder das perfekte wunschbild der flexiblen. toughen managerfigur unserer zeit. „Und ihre Heldin letzten Endes eine strategisch planende, ultraflexible, hochmotivierte Managerin ihrer selbst – die ultimative Führungskraft in spe.“ (kichern war gestern, TAZ – 01.04.06) schoen. dass man frauen. wenn sie mal schlicht das machen. was alle (sprich: mann) machen. naemlich ihre arbeit. dann gleich negativ konnotiert werden. bravo. wo wuerde man auch landen. wenn nicht im bett. dann eben auf dem boesen kapitalesel! 😉interessant koennte auch die studie ueber die aktuell doch sehr gehaeuften frauentypen in us-serien sein: chicks rule! von karin lenzhofer (transcript verlag – leider etwas sehr teuer :-(, leseprobe als pdf). dort wird wohl genau diese „genussvolle ambivalenz“ herausgearbeitet. die frauenfiguren in serien wie „desperate housewives“ oder „gilmore girls“ kennzeichnet. es ist zwar weiterhin nobel. die frage nach der ermaechtigung des weiblichen subjektes (TAZ, 26.04.06) zu stellen in diesen serien. aber wir wuerden behaupten. dass die forcierte ambivalenz des weiblichen subjekts schon das maximum der abweichung vom konservativen konsens in den usa ist. jedenfall innerhalb des kommerziellen kanons.

also einfach am samstag zur nachmittags-unzeit ins zdf reingucken (14:00 uhr). es ist wirklich ziemlich rasant. was veronica mars da zu teenie-zeit und im -genre abzieht.

das endlose ueberwachungsbaendchen

also: nun reicht die ueberwachung auch in den literarischen text. da haengt ein autor einer erzaehlfigur eine kamera um. und der text haengt sich dann als ueberwachungsendlosbaendchen aus. 😉 sehr schoen:

„Dem erzählenden Sohn habe ich so eine kleine Kamera auf die Schulter gesetzt“, beschreibt Ortheil seine detaillierte Erzählweise.

wie durch eine kleine kamera geschaut (oberhessische presse)

ein weg stehen: benn

irgendwie sind wir ja nie wirklich an benn vorbeigelaufen. der name ja. der mann ja. die eine oder andere zeile doch. aber nie wirklich. aber er wird uns zunehmend sympatischer. wie so ein wunderbares immer dringlicheres mondgesicht. wer hat nur wieder all diese mondfunseln vor uns angesteckt. was fuer eine gaengige verschwoerung! einen weg stehen! jawoll! 😉

im uebrigen. und darauf wollten wir eigentlich hinweisen. florian illies ueber die neuerscheinung zu benn und benn sowieso. schlafzimmerblick im arbeitszimmer (spiegel, 23.04.06):

Zum anderen, wie sehr Benn schon damals nicht nur seinen Nachruhm, sondern auch die literarischen Debatten unserer Zeit erahnte. Das zeigt sein vor Lichtjahren geschriebenes, emphatisches Plädoyer gegen alle, die sich als „Gnostiker“ der Kultur empfinden: „Hauptsache, es hat Erfolg und nützt dem Buch, was die deutsche Innerlichkeit dazu sagt, ist allmählich völlig gleichgültig, die will ihren Schlafrock und ihre Ruh und will ihre Kinder dusselig halten und verkriecht sich hinter Salbadern u. Gepflegtheit und möchte das Geistige in den Formen eines Bridgeclubs halten – dagegen muß man angehn.“

bbc7 drama: paul temple and the jonathan mystery

ein absolutes muss fuer paul temple fans (und wir zaehlen und unbedingt und bedingungslos dazu :-)). bbc7 crime and thrillers sendet den 8-teiler aus dem jahre 1963 erneut: paul temple and the jonathan mystery. die einzelnen folgen kann man gut im nachhinein downloaden via bbc radio player. live sind die letzten drei folgen noch von montag bis mittwoch auf bbc7 zu hoeren – bisherige folgen zum nachhoeren: 1 – 2 – 3 – 4 – 5.

vor allem interessant ist. das die rolle der steve – marjorie westbury. temples frau. bei weitem nicht so weiblich. handsome ist. wie jene der deutschen version. da muss man sich dann doch erst umgewoehnen. 😉

und als preview gehts gleich schlag auf schlag weiter: naechste woche startet das naechste paul temple abenteuer – paul temple and the margo mystery auf dem jahre 1961. ebenfalls in acht teilen auf bbc7 crime and thrillers. start am donnerstag. den 17.4.06..