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ist theorie-performance handelsware?

interessant hier: der vergleich der arbeiten von haacke und brock. aber auch die theorie-perfomances von brock werden im museumskontext rezipiert und konsumiert. wenngleich sie einen anderen objektcharakter haben. handelbar sind sie jedoch auch. sogar in mehrerer hinsicht. 😉

In unaufgeregter, keineswegs fundamentalistischer Haltung räumt Haacke selbst ein, die Platzierung seiner Arbeiten zwar weitgehend, aber nicht gänzlich kontrollieren zu können. Seine moralischen Appelle sind anders als bei den Theorie-Performances des gleich alten Bazon Brock immer noch in handelbaren Objekten manifestiert.

quelle: der kunstbetrieb als problemzone (TAZ, 21.11.06, via bazon brock blog)

rolle des updates in der theorieproduktion

geert lovink macht eine interessante anmerkung zum schreiben von theorie texten. sicherlich ist es grundsaetzlich in diesem bereich noch immer so. dass theorie texte von einzelnen am schreibtisch unter einem stapel von buechern generiert werden (meineke z.b. weist ja immer wieder gern auf seine stapel sampling technik hin. auch ich arbeite meisthin mit einem buch text stapel um mich rum. wenngleich ich erst in zweiter instanz den text erarbeite. also zweites sampling).

Running updates is an integral part of our technological culture. It is considered a necessary evil. Not downloading the patches would be suicidal. In contemporary theory production this practice has not yet been introduced. Within the humanities and the arts wikis remain underutilized. Theory is still considered a terrain of the sole author who contemplates the world, preferably offline, surrounded by a pile of books, a fountain pen and a notebook.

quelle: theory of the update – updating theory (net critique)
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(post-)operaismus buch: wie ein guter thriller ;-)

sie werden es nicht glauben wollen. aber das buch von birkner und foltin „(post-)operaismus“ (theorie.org) liest sich wie ein thriller. 😉 so schnell habe ich wohl noch nie ein theoriebuch verschlungen. leider laesst mein schmales zeitbudget es meisthin nicht zu. das buch ganz durchzuschlingen. dabei waere ich gerne schon bei kapitel IV „john holloways urbaner zapatismus„. denn holloway ist bei mir immer noch nicht richtig angekommen. aber bald.

wer ist heinz steinert – ah. ja. adorno spezialist :-)

eben noch bei odradek (update literatur) mich gefragt. ob ich heinz steinert irgendwie einordnen kann. schon durch ein interview mit ihm wieder auf einem bekannteren trichter gebracht: Kulturindustrie ist alles (kritik und praxis).

Es gibt in der Tat keinen Ort ausserhalb der Kulturindustrie. Deshalb kann kritisches Denken nur reflexives Denken sein: Erforschung der Herrschaft in unseren Selbstverstaendlichkeiten, in unseren Begriffen, und das schon in unseren Fragestellungen.

anmerkung zu seinem buch „kulturindustrie„: lt. zeitrezension klingt das einfuehrungsbuch zum thema eher bemueht. aber lassen sie wissen. wenns dennoch spannend ist. 🙂

anne bronte: die herrin von wildfell hall

man muss es einfach immer wieder feststellen: es gibt einen ziemlich grossen realen unterschied zwischen texten der bronte schwestern und jane austen. auch wenn austen durchaus sehr gut strukturell gesellschaftliche strukturen (vor allem der herrschenden klasse) darstellt, schaffen es die bronte schwestern. eine realistik und drastik zu erreichen, da ist man dann schon immer mal wieder platterdings erstaunt. 🙂
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Hans Christoph Buch und sein Ritt durch die Apparate

Ein knapper, guter Ritt durch die beschleunigte zwischenmenschliche Apparate-Kommunikation: SMS oder Liebesbrief – Hans Christoph Buch.

Umgekehrt behauptet Günter Grass, gute von schlechten Romanen unterscheiden zu können, je nachdem, ob sie mit Schreibmaschine oder Computer geschrieben sind, ohne zu bedenken, dass die kleine Olivetti, auf der er die „Blechtrommel“ tippte, ein Vorläufer des Laptop war. Der Olivetti hat Grass nicht nur dichterisch, sondern auch zeichnerisch gehuldigt und so die Rückverwandlung der technischen Reproduzierbarkeit in Kunst demonstriert.

Quelle: SMS oder Liebesbrief? (Deutschlandradio Kultur)

Gatekeeper der Literatur: Reihe auf jetzt.de

Eine interessante Reihe zu den Gatekeepern in der Literatur bietet jetzt.de: Es werden zu Arbeitspensum, Literatur und Betrieb Agent (Michael Gaeb, literaturagentur.com), Verleger (Klaus Schöffling, Schöffling & CO), Buchhändler (Annegret Schult, Felix Jug Buchhandlung Hamburg) und Rezensent (Thomas Keul, Volltext) befragt.

Das sind Texte, die zum Beispiel formal sehr anspruchsvoll und komplex sind. In den letzten Jahren hat sich ein realistisches Paradigma entwickelt: Literatur muss realistisch, gut erzählt, episch sein. Ich habe manchmal das Gefühl, dass geschrieben wird, als hätte es die ganze Moderne nicht gegeben. Das Problem ist, dass Texte, die eine moderne Ästhetik vertreten und dadurch auf den ersten Blick etwas unverdaulich sind, es sehr schwer haben, veröffentlicht zu werden. Das ist in den letzten Jahren fast unmöglich geworden. Es gibt da natürlich Ausnahmen, bei Wallstein, bei Liebeskind, beim Tropen Verlag. Das sind Verlage, die so etwas auch mal wagen. Aber eigentlich hat man in den letzten Jahren gesehen, dass die Reihen, die so etwas publizieren, weggekürzt worden sind.

Quelle: Gatekeeper der Literatur (I): Michael Graeb – literaturagentur.com

Internationale Nestroy Gesellschaft

Mit den Jahren scheine ich einen Hang zu literarischen Gesellschaften zu haben, wahrscheinlich weil sie stets so schöne Jahrbücher herausgeben. 😉

Einen guter Einstieg zu Nestroy bietet das internationale Nestroy Zentrum Schwechat, das für den Primärliteratureinstieg gleich komplette Texte von Nestroy Stücken als PDF zum Download anbietet (ich lese gerade den Lumpazivagabundus – als PDF-Datei).

Die Seite beherbergt auch die interationale Nestroy-Gesellschaft mit der interessanten halbjährlichen Fachzeitschrift „Nestroyana„.

Gut – auch 2013 gibt es noch Bücher!

Amazon gibt Sicherheit und eröffnet einen Blick in die Zukunft:

Vermischtes von Ulrich Sonnemann von Klampen, Dietrich zu (Gebundene Ausgabe – Juli 2013)

Quelle: amazon.de

modart magazine

Die Magazine werden auch immer schicker. Das modart magazine – Magazin für Street Art Culture – ist so eins. Der grafisch letzte Schliff und auch thematisch haarscharf am Strassenrand dran. 😉 Die Nummer 9 des Magazins liegt als PDF-Version online vor, oh – auch die Nummer 6 (PDF).

Die aktuelle Ausgabe Nummer 11 enthält interessante Artikel wie „Banksy goes Hollywood“ (s.a. beim Wooster Collective) und ein Interview mit dem Wooster Collective.