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Proverbs of Hell (Dos and Donts) :: brian kim stefans

[>] eine wirklich alternative frische experimentelle brise hat uns heute durch brian kim stefans „Proverbs of Hell (Dos and Donts) (pdf) erreicht: „In seed time learn, in harvest teach, in winter enjoy. In off-hours at work, visit jodi.org for pro-situ distraction and turux.org for preter-semiotic action in game-world real-time. In hotels at conferences on digital poetics, avoid the theorist who would be five minutes past seed time and has reaped five
critical harvests from the postmodern American novel.“ (aus dem journal inflect) – und in diesem ausgefeilten stil geht es seitenlang weiter. wunderbar! 🙂

hypertext :: subversive :: hypertext

[>] kann/soll/muss/darf hypertext subversiver sein als das bestaendige aufploppen von werbefenstern? sehen sie. sie fragen sich das auch. gerade jetzt. in diesem perfiden augenblick des herzlosen inneren zwiebelschaelens: Hypertext as Subversive? von david kolb – schon eine etwas aeltere hypertextversion (sie kennen das. blaue links auf sich veraendernden hintergruenden. hightech eben aus den 90ern!). aber haben wir nicht alle laengst das panoramatische knie? (winkelement richtung alexander kluge…schnack) (via culture machine)

vogging :: who to do

[>] „vogging“ oder video blogging ist ja neben audioblogging gross im kommen. hier schon mal das entsprechende manual bezogen auf die software quicktime (via digital storytelling sedona)

[>] „Learn navigation: Doing without the Narrator in artifactual fiction“ – ein etwas aelterer aufsatz zum thema „artifactual fiction„. texte. die ohne explizite erzaehlerposition auskommen. die leserin setzt sich wie in einem wissenschaftlichen projekt mit einer textsammlung (materialsammlung) auseinander und navigiert selbst durch den text. (vgl. konzepte des reader/writers im hypertext etc.). vgl. dazu etwa: narration in hypertexten setzt sich aehnlich wie in programmiersprachen durch „narrative arrays/artefakte“ zusammen (stuart moulthrop: Misadventure: Future Fiction and the New Networks ). (via hypertext news)

[>] wir zelebrieren hier mal ein wenig geisterstunde: who are the ghosts in the literary machine von mark amerika (hier als movie) – ist zwar nur ein audio extrakt aus seinem projekt „FILMTEXT 2.0“ – aber immerhin. (via hypertext news)

bump up the volume!

[>] mailinglisten als bungee jumping oder ein endloses sub-/unsubscribe-spiel: bump list macht genau das: in die maillingliste kommt man erst. wenn ein anderer rausgeworfen wurde. und ist man endlich drinnen. sitzt man staendig auf dem „heissen“ stuhl. inhaltlich wird genau ueber dieses procedere. ueber kultur und reglement von mailinglisten diskutiert. d.h. wenn man dazu noch kommt. 😉 – wir haben uns mal probeweise subskribiert und sind der meinung. das war spitze: „The person you bumped was on the list for 8 days, 06 hours, 41 minutes.“ (via net_art_review)

die autorin im flanell kraulen >> FINGER WEG!

[>] was mal subversiv akzentuiert war. ist heute wohnzimmer laune – der/die autor/in hautnah am chipsflanell kraulen oder „Enjoy your favorite poets in a cozy environment with refreshments and friends … bring some beer, wine, or a snack.“ (lesungsankuendigung lime tree) – keep your snacks safe. literature can do harm. in some joy divisions…

[>] wir lieben ja lexikalische verbindlichkeiten und trinken heute mit Ihnen selbstredend auf einen neuen betriebsbedingten begriff: „Official Verse Culture„. lime tree erfreut uns neben den subversiven couchings (= literarische snacktalks) auch mit einer schmalen analyse der auswirkungen von „creative writing“ und aehnlicher workshops. anhand eines textes im anno dannemals „new yorker“ (april 16, 2001) wird erlaeutert. wie glatt und gekonnt texte im kontext von creative writing kursen gestrickt werden: „it’s hard to imagine a more thoroughly professionalized and typical piece of mainstream writing. Prop this poem up in a chair and it will teach an MFA workshop all by itself.

der tendenz nach argumentiert lime tree fuer eine aufwertung des sozialen bezugs in diesen texten. wir wenden jedoch ein: richtig ist die feststellung einer „offiziellen poetischen norm„. besser ist es: sich mit genese und struktur dieser norm im literarischen feld zu beschaeftigen (wir verwenden den begriff des „literarischen feldes“ nach bourdieu gerade deshalb. weil dieser begriff kaempferisch akzentuiert ist – oder wie wir letzthin bei einer vorstellung von isabelle graws neuem buch „Die bessere Haelfte“ hoeren mussten: sie verwende diesen begriff nicht mehr. da er „zu kaempferisch“ sei).

our blog is lost in a junk filter – keep waiting

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THIS IS YOUR JUNK MAIL FILTER SPEAKING! DON’T FORGET TO MAKE RULES IN LIFE! EVERY TIME I MEET SPAM I BOW LIKE A RULER! oder vergessen Sie nie – auch ein junk mail filter kann sich irren. oder nicht dass Sie jetzt glauben. wir halten bloggen fuer spam! jedenfalls sollten Sie immer mal wieder durch den park gehen und in muelleimern wuehlen. EVERY TIME I MEET SPAM I BLOW A RULER!

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avantgarde – ein konzept des 19. jahrhunderts

wir lassen uns ja immer wieder gerne belehren. dass die avantgarde ein terroristisches konzept (heute :: ja wieder hochaktuell!) und/oder eine ueberholte disziplin ist. das nicken wir seit peter buergers „neoavantgarde“-konzept ab (nach 1945 gaebe es keine avantgarde mehr. jeder neue aufguss ist nur „neo“ – nicht zu verwechseln mit dem aktuellen boom der „neo“-matrix!). nun dreht jean clair wieder am gleichen raedchen:

Avantgarde ist Geschichte. Der Begriff gilt fuer die Symbolisten, die spiritualistisch-okkulten Bewegungen des spaeten 19. Jahrhunderts bis hinauf zu den Surrealisten, den letzten Avantgardisten. Den Begriff auf ein Heute anzuwenden ist ein totaler Fehler, denn die Bedeutung von Avantgarde ergab sich ja nur aus ihrer Anbindung an ein politisches Projekt. Weil man davon ausging, dass Kunst die Gesellschaft beeinflusst. Rimbaud oder Breton wollten die Welt veraendern – in einem magischen Prozess, der eben ,Avantgarde‘ genannt wird.“ (Mit Ausdauer gegen den Popanz der Avantgarde – standard 10.05.2003)

in parts :: spieltheorie

PARTS zusammen mit dem Wertenetz bilden das zentrale Schema, um die Spieltheorie auf das Geschaeftsleben anzuwenden. Die einzelnen Elemente sind Komponenten eines einzigen Ganzen. Sie haengen stark voneinander ab und ueberschneiden sich haeufig. PARTS gibt dem Unternehmen die Moeglichkeit, ein bestehendes Spiel in ein vollkommen neues zu verwandeln. Jedes Element ist also ein strategischer Hebel, um Wettbewerbsstrategien systematisch entwickeln zu koennen.
(die teile und das ganze – spieltheorie fuer manager)

[>] Die Teile und das Ganze Bausteine der literarischen Moderne in Oesterreich – ausstellung des literaturarchivs marbach (13. 5.-31. 10. 04) – es geht um das zerfallen der teile ins ganze…oder….die summe des ganzen ist teilbar durch die wurzel des alltaeglichen…oder wir leben die moderne immer noch aus. (ausschnitt aus dem bauplan von doderers „die daemonen“)

Please decide:
– Yes, I believe in mankind and agree with this.
This opinion is old european bullshit!

(die startseite der archINFORM architekturdatenbank)

[>] schoen zum online mitlesen oder zum ausdrucken fuers nachtkaestchen oder einfach als eselsohr: elfriede jelineks „bambiland„:

Alles Volk hoch zu Panzer und runter zu Fallschirm, ach. Und was die Apaches erst an Kerosin brauchen, das hab ich vorhin ganz vergessen, oder hab ich es doch gesagt? Weiss nicht mehr, egal, das koennen Sie sich ueberhaupt nicht vorstellen! Die brauchen erst so- und soviel, und dann stuerzen sie trotzdem ab. Heute schon wieder einer, drei Insassen tot, einer verletzt. Es war ein Unfall. This was not an accident. Deswegen brauchen wir ja das ganze Oel. Wir verschwenden ja auch viel, besonders, wenn sie runterfallen, wo sie nicht runterfallen sollen.“ (bambiland)

und dazu gleich noch mehr: „Im Mediengewitter“ – ist das theater ueberfluessig – ebenfalls von e. jelinek…