wir lassen uns ja immer wieder gerne belehren. dass die avantgarde ein terroristisches konzept (heute :: ja wieder hochaktuell!) und/oder eine ueberholte disziplin ist. das nicken wir seit peter buergers „neoavantgarde“-konzept ab (nach 1945 gaebe es keine avantgarde mehr. jeder neue aufguss ist nur „neo“ – nicht zu verwechseln mit dem aktuellen boom der „neo“-matrix!). nun dreht jean clair wieder am gleichen raedchen:
„Avantgarde ist Geschichte. Der Begriff gilt fuer die Symbolisten, die spiritualistisch-okkulten Bewegungen des spaeten 19. Jahrhunderts bis hinauf zu den Surrealisten, den letzten Avantgardisten. Den Begriff auf ein Heute anzuwenden ist ein totaler Fehler, denn die Bedeutung von Avantgarde ergab sich ja nur aus ihrer Anbindung an ein politisches Projekt. Weil man davon ausging, dass Kunst die Gesellschaft beeinflusst. Rimbaud oder Breton wollten die Welt veraendern – in einem magischen Prozess, der eben ,Avantgarde‘ genannt wird.“ (Mit Ausdauer gegen den Popanz der Avantgarde – standard 10.05.2003)