dadasophin.de

warhol :: als nicht-ort

die ortlosigkeit der avantgarde – vor allem heute – wird ja immer mal wieder beschworen (dabei gibt es ja nach anderen theorieansaetzen keinen ort, kein aussen im staat). interessantes gespraech von baudrillard ueber warhol:

„Auch Andy Warhol ist keinerlei Avantgarde oder Utopie mehr. Wenn er mit der Utopie abrechnet, dann ganz anders als andere Kuenstler, die sie sich schoen warm halten, fuer spaetere Zeiten. Er hat sich direkt im Herzen der Utopie angesiedelt, das heisst im Mittelpunkt von Nirgendwo. Er hat sich mit diesem Nirgendwo identifiziert. Er war selber dieser Nicht-Ort, der die Definition der Utopie bildet. Und so durchquert er den gesamten Raum der Avantgarde, um dort hinzugehen, wo diese einst hingehen wollte, naemlich nirgendwo. Aber waehrend die anderen sich noch den Umweg ueber die Kunst und die Aesthetik vorbehalten, geht Warhol gleich aufs Ganze und vollendet den Kreis mit einem einzigen Schlag.“ (Von Andy Warhol ausgehen)

gefunden ueber das aktuelle baudrillard-symposium im zkm

shrek :: als kapitalist

es mag wahrscheinlich daran liegen. dass wir mit disney (kuenstliche erlebniswelten und events (pdf)) gross geworden sind. aber wir finden auch shrek 2 ziemlich witzig (selten so gelacht im kino. auch wenn staendiges (beinah) alleiniges lachen im kinderkino seltsam wirkt).

einige links:
… wir empfehlen die englische version der shrek promotion. schon wegen der orginalstimmlagen (mit game und viel gimmikalien)
shrek und shrek 2 (pdf) – knappe einleitunghefte des instituts fuer film und kultur (inhalt, themen, montage, kamera, film und musikzitate – fuer eltern und lehrer als handout, zum einstieg aber nicht schlecht; man muss sich kostenlos anmelden. um die hefte zu downloaden)
… shrek als postmaerchen
… die rezension von schnitt (natuerlich nur. weil wir abonnenten sind)
… tom waits als kaptain hook am klavier (morgenpost – shrek 2 ist aber nicht nur masche)
… das orginal an katze: der gestiefelte kater von ludwig tieck
… shrek fuer besserwisser (was hat shrek mit dem herr der ringe zu schaffen?)
shrek als kapitalist 😉
… interview mit antonio banderas – der gestiefelte kater (obwohl wir den sonst nicht so.. naja)

… und zu guter letzt: hatten wir „funky town“ von lipps (via amazon) seit ewigen zeiten nicht mehr gehoert.

trash at its best :: rocketreader

also wer wirklich mal so richtig ablachen und flash in seiner ausgefeiltesten form in den 80ern jahren wiederentdecken will. der sollte sich das video der schnell-lese-software rocketreader ansehen. komplett trashig. 🙂

kommentarspam reicht nicht

man – es reicht doch. dass spammer sich in kommentaren guetlich tun. muessen sie sich auch noch als mitglieder anmelden. langsam geht uns das echt auf den …

preiszeitungen 2004 :: touschee

das nennen wir mal ein wunderbares touschee – preiszeitungen (via teschnik + kuldur). wir haben herzhaft hineingebissen. ins lachen. danke an roell.net und argh.de fuer dieses gelungene satire. besonders schoen die exquisit ausgewaehlten zeitungen in der rubrik „erzaehlen“.
falls noch in der rubrik „formularelemente“ hilfe benoetigt wird. die sehen noch ein wenig hingehudelt aus. oder war das beim preisbloggen auch? (wir wollen da gerade mal nicht mehr nachsehen deswegen…)

hexa die waldfee :: der existenwille der kunst

Florian Felix Weyh geht mit dem existenzwillen von kunst und kuenstlern ernst ins gericht: der staat sollte den kuenstler bis zum 25. lebenjahr subventionieren. wers bis dahin nicht geschafft hat. sich auf eigenen beinen durchs leben zu schrauben. der habe noch genug spielraum. um anderweitig seinen sattel fallen zu lassen. vorzugsweise wollten wir ja alle nicht mit 35 strassenkehren ohne schulabschluss (wir verweisen hier ausdruecklich darauf. dass eine studie mal faellig waere. wie das so ist mit der kombination. keinen schulabschluss und strassenkehren).

irgendwie ne super „duftmarke“ die 25. nicht wahr! mensch – das waren unsubventionierte zeiten. da haben wir schon seit 18 den arbeitsmarkt aufgerollt! 😉 wir wuerden folgern. ob 25 oder 35. wer sich subventionieren laesst. muss selbst damit klar kommen!

„Heute steht der alternde Kunstheld genauso verloren auf dem Arbeitsmarkt herum wie ein Strassenkehrer ohne Schulabschluss. Mit kaum vermittelbaren Kenntnissen (ãIch kann hexametern, aber nur bei sonniger StimmungÒ), fuers nachgeschobene Brotstudium zu alt. Selbst der tumbste Staat musste irgendwann begreifen, auf welcher Lebensluege Kulturbiografien fussen, und sich der finanziellen Verantwortung entziehen, die ihm damit oktroyiert wurde. Zu Recht! ãKuenstlerisches EngagementÒ buchstabiert sich in der Mehrzahl der Faelle als Selbstbestaetigungswahn, Ichsucht, mangelnder Adaptionswille. In feurigen Jugendjahren ist dieser Wahn gross, ab einem bestimmten Alter begreifen Kluegere die eigene Verblendung. Und bemerken, wie sich an ihnen ein Naturgesetz vollzieht: Engagement nutzt sich ab, Erwerbssinn bleibt.“

(Ich kann hexametern!, tagesspiegel 14.07.04)

wir lesen immer im falschen

„Blogger kennen das noch nicht mal, haben keinen blassen Schimmer von Medientheorie, und werden trotzdem gelesen. Von Leuten, die das laut medientheorie auch nicht tun sollten. Entweder ist die Theorie falsch, dann gehoert sie auf den Muell. Oder die Theorie ist unfehlbar, dann muss man den Blogger ausschalten und den Leser umerziehen. “ (rebellen ohne markt)

wir versuchen es hier mal mit ganz einfachen fragen – am morgen sind wir noch nicht so salopp auf der rolle:

a. um welche „medientheorie“ handelt es sich hier im speziellen? (spezialansatz)
b. muessen blogger DIE „medientheorie“ lesen (pensumsansatz)?
c. wie kann man erkennen. ob ein blogger bei „medientheorie“ blass wird oder nicht? (physiognomansatz)
d. wo werden theorien. die falsch sind. vermuellt? (entsorgungsansatz)
e. wie schaltet man einen blogger aus (kippansatz)
f. und warum soll nur der leser umerzogen werden (totalansatz)

aus: fragen einer lesenden bloggerin

[i]autorinnen koennen nicht weinen[/i] (eisbaerenfellig)

leopold federmairs kritik von streeruwitzens buch „jessica“ machts moeglich: endlich ahnen wir ob der abgruende. die hinter feministischer prosa sich in poster setzen. wir haben es ja bis in die perle des naehketzchens geahnt. dass hinter „weiblichem“ schreiben stets nur eine verkappte ungefuelltheit steckt. autorinnen koennen nicht weinen (um mal einen eisbaeren hier zitatoes ranzuheften – als festliche zwecke! mit herzlichen dank an die schweiz!).

„Davon ist Streeruwitz neuerdings abgerueckt. In zwei der drei Kapitel von > gibt es so gut wie ueberhaupt keine Punkte, nur Kommas, die den Atem modulieren. Das aendert freilich nichts daran, dass die fruehere Kurzatmigkeit weiterbesteht, das Gestammel und Gerede, von der Stimme einer Dreissigjaehrigen zum Besten gegeben, hinter der in jedem Augenblick die Anwesenheit der Autorin vernehmbar bleibt [hb. se“>, einer ueber fuenfzigjaehrigen Feministin, die zahllose Themen und Personen der oesterreichischen Tagespolitik durchhechelt.“

das ungenierte „und“ (nzz, 14.07.04)

preisbloggen :: die letzte brise

brise :: one touch

aha. ein wochenmagazin. das sich um ein regelmaessiges feuilleton bemueht. schreibt eine rubrik „erzaehlen“ beim preisbloggen aus und praesentiert einen begriff von „erzaehlen“. der wohl der votierungschaft der leserinnen geschuldet ist. erzaehlen als blumenstil. papenstil. plauderstirn! wie schoen. wie nett.

im uebrigen „repraesentiert“ die auswahl in allen drei kategorien kaum unseren lesezirkel. es lebe die vielfalt des bloggerdoms. warum sich da noch unterhalten ueber deutschland – „du land der wenigen blogger und denker“.

sind doch genug da. blogger meinen wir.