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klagenfurt sum: mit diesem text stehen Sie auf der sicheren seite!

[>] noch schlimmer als der bachmann betriebswettbewerb sind die stiluebungen des nacherzaehlens in den begleitagenturen, vulgo feuilletons. bis auf einen artikel („Wohlfeiler Wahnsinn“ – sueddeutsche) hat sich keiner die muehe gemacht. einen meta-abstand zum alljaehrlichen procedere einzunehmen. auf- und ausgebreitet wurde das immer gleiche beschreibungs-dispostiv:

1. kurze einleitung, wie schlimm es dieses jahr wieder war.
2. wie schlecht die textlagen waren – mitunter handwerklich gut gehalten.
3. die jury wird besser und
4. meine textfavoriten.

darin unterscheidet sich auch der artikel von IJOMA MANGOLD in der sueddeutschen (30.06.2003) nur bedingt – endet er doch auch in der aufstellung der favoriten (die sich interessanterweise ueberhaupt nicht mit der metatechnischen kritik in einklang bringen lassen). aber er versucht als einziger. eine allgemein gehaltene analyse des wettbewerbs und seiner prozeduren. die durchaus mitverantwortlich sind. dass sich da jahr um jahr nichts mehr bewegt:

Es ist immer aufschlussreich, mit welcher Art von Texten man auf der sicheren Seite steht. Es zeigt sich darin, welche Formen zu Konventionen geronnen sind. Wir haben laengst eine Regelpoetik der Pathologie, ein Dogma der Negativitaet, eine gut abgehangene Aesthetik des Wirklichkeitsverlustes. Wer sich an diese Ordnung des Diskurses haelt, der achtet auf einige wenige Regeln: Er scheut die auktoriale Erzaehlperspektive wie der Teufel das Weihwasser. Nie darf ein groesseres Stueck Welt erscheinen als die klaustrophobische Kapsel, in die sich der Protagonist immer mehr einzuigeln hat. “ (Wohlfeiler Wahnsinn)

(via funktionale gruppe und kulturnation)

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