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diederichsen bashing >> no not at all

ob es ein richtiges oder falsches leben in flaschen oder auf den etiketten derselben geben kann oder soll. ist ein adorno (nein wir meinen nicht das) um den gassenhauer denken und sich diesen gleich schenken.

ob popmusik oder das was man pop semantik heute schon wieder ueber den plattenteller laufen laesst. tatsaechlich ohne alles laufpublikum (und dazu rechnen wir im uebrigen auch kultursemantiker wie diederichsen und aehnliche konfliktpotentiale) sein kann. ist wohl eher eine frage des grundsatzspagats.

was ein willi winkler in seinem aufwasch in der sueddeutschen „Diederichsen, halt den Sabbel! “ von der popsemantischen zunft nicht erwartet. ist genau jenes homogene ichagisieren: pop ist. oder es ist nicht. dass diederichsen durchaus keine „leichtkost“ fuer den semantischen fruehschoppen ist. sondern sich selbst auch mal gerne ins semantische aus transferiert. ist bereits gaengige lese- und theorierezeptionspraxis fuer diejenige klientel. die sich heute noch frisch und wenig lotterfrei mit „hard core“ adornitisch semantischem zopf- und kaskadenflechten beschaeftigen.

wir sprechen daher zwei empfehlung ganz unentgeldlich aus:

[A“> > gemaess dem derridaschen buchstaben A glauben wir fest daran. dass diederichsen sich irgendwann vom plattenteller wegbewegen wird und popmusik als faehrpraemisse auch mal dort ankommen sehen wird. wo sie mitunter und meisthin anker legt: im business als usual.
(B) > moechten wir ebenfalls wenig zwanghaft darauf verweisen. dass es zum einen sehr lustvoll sein kann. etwas nicht zu verstehen und trotzdem zu versuchen. sich diesem semantischen stream-bordering auszusetzen (vgl. aehnliche taucher-elastiken werden regelmaessig gegen avantgarde arbeiten oder experimentelle literaturen abgeworfen – freilich bleibt hier das problem. dass essenzen wie „avantgarde ist. oder sie ist nicht“ schon mehr als laecherlich wirken).

zum anderen moechten wir hier noch einen „cute“ schwenkhammer auf definitionsunfschaerfen in der semantischen branche legen: wenn wir die kaskaden eines diederichsen etwa als „semiotischen widerstand“ (im sinne von fiske; eine unmenge von knoten an de certeau) verstehen: sein sprechen von den semantischen (weiland oekonomischen) hierarchien des (wenngleich im rueckspiegel des pop) kapitalismus und sein gleichzeitiges entmauern dieser hierarchien durch eine semantische rueckkoppelung ins (wenn auch manchmal in der realitaet des subkulturellen nicht wirklich festmachbar) oppositionelle (diederichsen selbst fuehrt in den letzten veranstaltungen sich selbst immer weiter aufs glatteis. versucht die oppositionelle semantik in sich selbst neu auszurichten – ein seismographisches ausweichen vor den eigenen einfahrten).

das soll hier beileichtem keine lobeshymne auf diederichsen sein. jedoch ist er sicherlich einer. der seit jahren zwischen machtblock (power-bloc) und menschen (people) positioniert (wenn sie mir in diesem fall die noetige zwischenschaerfe in der argumentation „verzeichen“).

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