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der mehrwert des diskurses >> anhand der geschichte des radios

Woher dieses >>mehr“ (dominik schrage – Was ist ein Diskurs? – pdf)

dominik schrage exemplifiziert den mehrwert der diskursanalyse (i.s. von foucault) anhand der geschichte des radios:

Was ist also der fruehestmoegliche Zeitpunkt fuer einen Diskursgegenstand Radio? Bereits vor dem Ersten Weltkrieg wurden Versuche mit der Technologie der >>drahtlosen Telephonie>Hauptfunkstelle Koenigs Wusterhausen“ (dominik schrage – Was ist ein Diskurs? – pdf)

der radiodiskurs beginnt fuer schrage mit der moeglichkeit nachrichten an ALLE zu versenden (vgl. die drahtlose telephonie ermoeglicht zwar die uebertragung von nachrichten, aber kann auch leicht abgehoert werden). die diskursivierung des radios beginnt mit dem „rundfunk“, dem „rundspruch“, der adressierung der masse (vs. chaos im aether).

als kritik waere hier anzumerken. dass gerade die „drahtlose telegraphie“ eine fruehe moeglichkeit des sendens an ALLE war. (vgl. meinen beitrag zum theatrophone, radiozeitung, telephonischen konzerte u.a., die alle auf eine moeglichst umfassende adressierung der empfaenger ausgerichtet waren – das traegermedium selbst war jedoch der telephonhoerer)

Eine weitere praktische Anwendung der drahtlosen Telegraphie in Deutschland besteht im wirtschaftlichen Rundfunkdienst, bei dem die sogenannte Zirkularwirkung ausgenutzt wird. Diese besteht darin, dass die von einem genuegend leistungsfaehigen Sender nach allen Richtungen des Raumes ausgestrahlten Wellen als Traeger der Nachrichten von beliebig vielen Empfaengern gleichzeitig aufgenommen werden koennen.“ (Drahtlose Telephonie fuer Jedermann? – radiomuseum rottenburg)

der mehrwert einer diskursanalytischen herangehensweise ist – nach schrage -. dass man sowohl die verschiedensten sozialen und technischen diskurse von den anfaengen bis zur habitualisierung des radios analysiert, nicht nur das radio als medium analysiert, sondern auch die revolutionaeren diskurse. die mit seiner entwicklung verbunden sind (u.a. brecht).

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