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blinde seher – peter bexte

Die Kunstgeschichte des Sehens ist nicht zu haben ohne eine Kunstgeschichte der Blindheit. Mit diesem paradoxen Satz ist die Grundüberzeugung des vorliegenden Buches ausgesprochen. Es geht einem irritierenden Sachverhalt nach: Allzuviele Formen des Nicht-Sehens begegnen uns im Medium der Sichtbarkeit schlechthin, dem Bild. Sie erscheinen in der Kunst des 20. Jahrhunderts nicht weniger als in gemalten Blindengleichnissen der älteren Schulen. Dort sieht man die symbolischen Blinden in ein Blickfeld treten, an welchem sie nicht teilhaben. Mit tastenden Händen durchmessen sie einen Raum, dessen Visualität erst recht aufscheint, indem sie durchgestrichen wird.

blinde seher – peter bexte (verlag der kunst 1999)

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