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Schlagwort: Avantgarde

Die SI im Archiv

Auch Debord und die SI kommen nun in den White Cube – das Museum.

Also – schließlich findet alles ins Archiv, und auch wenn die Rezensentin der FR darauf beharren will, dass die SI noch ein Geheimtip sei. Dann wäre wohl geheim noch mal genauer zu klären – kommt eben auf die entsprechende Situation an. 😉

Radikalität hat ihren Preis. Guy Debord, der Wortführer der Situationisten, bezahlte seine konsequente Missachtung der Medien und der Öffentlichkeit mit Armut und Isolation. Allerdings musste der Utopist sich auch nach der Auflösung der Situationistischen Internationale 1972 nicht vorwerfen lassen, seinem Ziel, die vom Markt korrumpierte Kunst zugunsten gesellschaftlicher Intervention abzuschaffen, untreu geworden zu sein.

Quelle: Die Idee von der Abschaffung der Kunst (FR, 12.04.07)

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die neue wiener gruppe: perpetuum flexibile

na servus – könnte man auf schlecht österreichisch polemisieren: was sich heute alles als nachfolge oder -er begreift. ein wenig subkulturellen hier. ein wenig eigenverlegerischer „kitsch“ dort (ok. ich könnte das jetzt entschärfen. fühle mich aber gerade nicht in der lage. in stabiler rage vielleicht schon). und schon zieht man sich an: was man im engen literarischen feldhügel gerade noch ausgräbt: die neue wiener gruppe!
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vom fehlen des utopischen surplus

robert misik fasst ganz gut den aktuellen stand der kunst-oekonomie frage zusammen. inwieweit die kunst/der kuenstler der oekonomie in seiner autonomie/arbeitsweise immer zugearbeitet hat bzw. von der oekonomie als vorlage fuer aktuelle berufsfelder/-bilder verwendet wird: die kulturgesellschaft und der neue geist des kapitalismus (TAZ, 02.05.06).

Vom utopischen Surplus der Kunst bleibt dann freilich nicht mehr viel. Statt dieses Mehrwerts liefert die Kunst das, was den Waren zu mehr Wert verhilft.

freilich: geht misik vom diesem utopischen surplus aus. den man nicht auf die kunst anwenden muss (sehr weniges hat einen avantgardeanspruch heute …)

avantgarde konzeptionen auf stipendienniveau

jetzt sind wir gaenzlich allein gelassen. was das vermeiden von klammern im literarischen feld betrifft. wir dachten noch. wir haetten kombatanten frueher. mittlerweile wurden sie weniger. ihre stipendien und preise immer mehr. zuletzt dachten wir noch. wir haetten noch den einen oder die andere. die sich nicht unterwerfen wuerden. aber nun sind wir alleine: avantgarde konzeptionen. dass wir nicht lachen. das ist nun schon zutiefst laecherlich. ralf b. korte in schoeppingen. dass wir das noch erleben mussten. schade das. und damit ist das wir unter der bloggenden erde. es faellt nicht mehr tief. und duerfen wir fragen. wie gehts ihnen.

mir gehts gut. danke. der nachfragen.

dada ausstellung :: paris

auch eine schoene sache. den aufbau der dada ausstellung im centre pompidou bildlich (via flash) zu verflogen (plus infos zur ausstellung – leider werden die einzelbilder ohne zusaetzliche infos angezeigt).

… rezensionen in der nzz (7.11.05), deutschlandradio (06.1.005), deutschlandradio fazit (05.10.05)

Technorati Tags: dada, avantgarde

perspektive :: interview im deutschlandradio

so zusammenfassungen von jahrelangen projekten wirken in wenigen minuten auf radiolaenge oftmals recht scherenschnittartig. immerhin zeichnen sie sich genug vor der weissen wand des literaturbetriebs ab. dass man das projekt unterscheiden kann.

andré hatting hat im deutschlandradio (6.10.05 – audiobeitrag) das zeitschriftenprojekt „perspektive“ – literatur einmal anders – in den noetigen schnellrahmen gestellt – dabei werden dann auch gerne die aktionistischen spitzen betont (nein. es war keine einsame inhaltliche spitze der ritt ins schloss solituede – auch wenn wir nicht mit dabei waren. aber spitze meint. dass es eben ein bereits laenger bestehender kontext war. aus dem heraus diese aktion gesetzt wurde.). der schnellschuss von der schuelerzeitung bis zum avantgarde blatt mag fuer die archive wichtig sein. wir hatten die schueler nicht mehr mitbekommen. 🙂

vorgestellt wird im beitrag und interview (audiobeitrag – schoen auch der vertipper von ralf b. korte zu rainer b. korte) das aktuelle „jubilaeums“-heft „REDUX“ und der herausgeber ralf b. korte schlaegt sich tapfer beim interviewdanke fuer den hinweis von andré hatting. dass nicht er das interview. sondern herr hettinger es gefuehrt hat. im uebrigen war das fuer uns nicht wirklich erkennbar. wer der interviewer fuer den beitrag war.. es muss halt doch immer. der bogen zum herkoemmlichen literarischen betrieb und dessen erwartung/themen geschlagen werden. aber trotz allem – hoffentlich endlich ein start in eine etwas groessere publikumsecke – sitzkissen werden schon verteilt.

und die frage zwischen rosengaertlein und markt laesst sich eigentlich nicht mehr wirklich aufstellen. weil nicht mehr hinreichend trennbar. priessnitz mit alkoholfahne – nun ja auch eine moeglichkeit. den experimentellen habitus priessnitz gegenueber runterzuleveln. 😉 insofern hat herr hettinger nicht unrecht. wenn er den spassfaktor dabei betont.

schoen. dass herr hettinger einen auszug aus unserem redux verfahren ausgesucht hat. 🙂

perspektive page fuer weitere infos, u.a. zum neuen heft

der optische schauder :: duchamp

Seit Courbet meint man, die Malerei wende sich ausschließlich an das Auge – ein allgemeiner Irtum. Der optische Schauder![*] Vorher hatte die Malerei ja auch andere Funktionen, sie war religiös, philosophisch oder moralisch ausgerichtet. Ich selbst habe zwar glücklicherweise zu dieser Anti-Netzhaut-Position gefunden, aber viel geändert hat sich dadurch nicht: unser gesamtes Jahrhundert ist dem Optischen verfallen.

marcel duchamp, zit. nach peter bexte. blinde seher (1999)

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* zit. von michael naumann „ohne antwort ohne trost“ (zeit, 04.04.05)

das historische :: readymade

Wenn der Terror Vorstellung hat, dann wäre ein kaum geläuterter Ex-Terrorist auf und hinter der Bühne heute sowieso nicht mehr als ein historisches Readymade.

readymade – ralf hanselle (freitag, 01.04.05)

soso der ex-terrorist setzt sich postfaktum in den kunstkontext und wird durch das kunstfeld zur kunst oder zum ex-terroristen oder beides?

Dictionnaire abrégé du Surréalisme : „an ordinary object elevated to the dignity of a work of art by the mere choice of an artist.“

the unfindable readymade (tout-fait)